WSJ: Apple hat sich (vorerst) gegen NFC entschieden

Marktgeschehen

Schaut man sich Prognosen und Analysen zur Entwicklung des Mobilfunkmarktes an, dann steht mobiles Bezahlen mit dem Smartphone oftmals ganz oben auf der Liste. Der Kampf um die Kunden hat hier allerdings gerade erst begonnen und während die Technik dank NFC in Smartphones eigentlich schon soweit wäre, hapert es noch an der Verbreitung im Einzelhandel. Doch Hersteller wie Google arbeiten weiterhin mit Hochdruck an möglichen Lösungen, bis zur Alltagstauglichkeit werden aber wohl noch ein paar Monate/Jahre ins Land ziehen. Auch Apple arbeitet laut dem Wall Street Journal schon seit längerer Zeit an einer entsprechenden Lösung und eigentlich hätten viele ja schon bei der Präsentation des iPhone 4S im letzten Jahr mit einem NFC-Chip und eigenen Dienst von Apple gerechnet.

Jetzt steht dieser Punkt natürlich ganz oben auf der Liste für die sechste Generation des iPhone, mit einer Sammlung von über 400 Millionen Kredikarten wäre die Basis immerhin schon vorhanden. Mit iOS 6 zeigte uns Apple auch eine Anwendung namens Passbook, die schon einen kleinen Vorgeschmack auf Apples eigene Vision gibt. Das Thema NFC und mobiles Bezahlen ist bei Apple aber anscheinend etwas problematisch und hat intern schon zu einigen Debatten geführt. Führungskräfte haben sich wohl dazu entschieden das Thema langsam anzugehen und womöglich werden wir erst mit der siebten iPhone-Generation eine entsprechende Lösung sehen. Apple ist nicht unbedingt dafür bekannt als erster einen neuen Markt zu erforschen und kommt oftmals mit einer fertigen Lösung daher, wenn die Konkurrenz den Markt schon erforscht hat. Das könnte auch bei NFC der Fall sein.

Gründe gegen einen eigenen Dienst von Apple ist zum einen die langsame Verbreitung von NFC auf dem Markt, aber auf der anderen Seite spielt auch die Hardware eine wichtige Rolle. NFC verbraucht zu viel Akku und das ist bei Apple ein entscheidender Grund eine Funktion nicht in ein Produkt einzubauen. Bis NFC richtig im Einzelhandel ankommt wird es laut Analysten wohl noch drei bis vier Jahre dauer. Die Entscheidung noch ein Jahr in die Entwicklung zu stecken dürfte also nicht unbedingt die schlechteste sein. Allerdings weiß man auch nie, wie schnell sich dieser Markt am Ende entwickelt und (circa) 17 Monate sind hier ein ordentlicher Zeitraum. Sollte sich Apple dagegen entscheiden wäre das auch für die Mitbewerber schade, denn je mehr Hersteller auf diesen Markt drängen, desto schneller verbreitet sich eine Technik wie NFC und vor allem Kunden werden darauf aufmerksam.

Ich könnte die Entscheidung von Apple durchaus verstehen, allerdings bietet NFC neben mobilem Bezahlen ja auch noch weitere Möglichkeiten und vor allem im Hinblick auf die Zukunft würde ich mir für das sechste iPhone durchaus einen solchen Chip wünschen. Man kann von Apple halten was man möchte, aber mit der Entscheidung für beziehungsweise gegen NFC im neuen iPhone werden sie den Markt für das Jahr 2013 durchaus stark beeinflussen.

via the verge quelle wsj

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