ASUS ZenWatch im Test

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Was lange währt wird endlich gut – oder die ASUS ZenWatch ist endlich zu einem Test bei uns eingetroffen. In einem kleinen schwarzen Karton erwartet den Käufer die Design-Uhr mit dem gewissen optischen Extra.

Seit der IFA hatte ich auch den Moment gewartet, endlich die ZenWatch auspacken und ausprobieren zu können. Mittlerweile sind einige Smartwatches über mein Handgelenk gewandert. Von der Pebble, über die Sony SW2, die Gear 2 und auch diverse Smartwatches mit Android Wear als Betriebssystem, wie z. B. die LG G Watch, die G Watch R. In diese Reihe gesellt sich nun auch die ASUS ZenWatch mit Android Wear.

Nun war endlich die ZenWatch an der Reihe. Im Lieferumfang der ZenWatch befindet sich in einem hübschen schwarzen Karton die Uhr selbst, der Ladedock, das MicroUSB-Kabel und zwei kleine Handzettel.

Design und Technik

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Hier kann die ZenWatch auf jeden Fall punkten! Ausgestattet mit einem 22mm Lederarmband im passenden hellbraun kommt die ZenWatch daher. An der Verbindung zum Uhrengehäuse gibt es einen kleinen Mechanismus, um das Band schnell wechseln zu können.

Der Verschluss ist für meinen Geschmack deutlich zu dick und stört auf der Unterseite des Arms, gerade wenn man am Laptop arbeitet doch ein wenig, weshalb ich das Band vermutlich sehr schnell wechseln würde. Die Größenarretierung ist dagegen gerade wegen dieses Bandes ein Kinderspiel. Der Metallrahmen um das Display ist nicht nur ein Design-Element, sondern die ZenWatch liest an diesem Rahmen auch durch die Auflage zweier Finger die Herzfrequenz ab. Aber dazu etwas später.

Zwischen den beiden Metallrändern auf der Vorder- und Rückseite rund um die Uhr herum ist ein kleiner Design-Balken untergebracht, welcher sich in einem hellbraunen Ton etwas abhebt, wunderbar zum hellbraunen Armband passt und zum anderen die Uhr noch ein Stück schmaler wirken lässt. Wie eingangs schon erwähnt ist die ZenWatch in meinen Augen gerade wegen dieser tollen Verarbeitung und den schönen Design-Elementen ein kleines Meisterwerk und aktuell die eleganteste Smartwatch mit Android Wear.

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Das Display bezeichnet ASUS als 2.5D Display, weil es zu den Rändern hin leicht gebogen ist. Die Uhr selbst misst seitlich an der dünnsten Stelle 7,9mm und an der dicksten Stelle 9,4mm und wiegt dabei nur 75 Gramm. Durch die gebogene Form trägt die Uhr beim Tragen kaum auf und lässt die G Watch R und die Moto 360 in diesem Punkt schon fast bullig wirken.

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Eine einzige Taste ist an der ZenWatch verbaut, welche aber so weit unterhalb der Uhr angebracht ist, dass man diese bei getragener Uhr kaum bedienen kann und lediglich als Reset-Knopf oder dergleichen angesehen werden kann. Damit entfallen Gimmicks wie beispielsweise 2mal drücken für den Kino-Modus oder 3mal drücken für den Sonnen-Modus, wie es beispielsweise mit der G Watch R möglich ist.

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Auf der Unterseite befinden sich auch bei der ZenWatch die PINs, welche die Uhr über eine Dockingstation mit Lade-Energie versorgen. Das mag zwar in Sachen Design für die Uhr die optimale Lösung sein, aber ohne dieses Dock lässt sich die ZenWatch wie auch die meisten der anderen Android Wear-Uhren nicht laden. Die Sony SmartWatch 3 ist hier ein Außenseiter und bietet einen MicroUSB-Anschluss direkt an der Uhr. Selbiger muss aber bei jedem Ladevorgang erst von einem Deckel befreit werden, was auch wieder irgendwie nervig ist. Hier sollte der Trend wohl eindeutig zum kabellosen QI gehen.

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Der 369 mAh Akku sorgt auch bei der ZenWatch dafür, dass sie in meinem Test nur etwas mehr als einen Tag durchgehalten hat. Dies ist aber bei den meisten aktuellen Android Wear Uhren der Fall. In knapp 2 Stunden wird die Uhr dann wieder vollständig über das Dock aufgeladen.

Als Display wurde ein 1,63 Zoll Bildschirm mit Gorilla Glas 3 und 320×320 Pixeln verbaut. Der Energiesparmodus machte bei meinem Modell ein wenig „Zicken“ und so deaktivierte sich das Display nach wenigen Sekunden entweder komplett oder verschob sich um wenige Pixel und verdunkelte die Farben ein wenig. Je nach Tageslaune. An sonsten steckt in der ZenWatch die gleiche Hardware wie auch schon in der LG G Watch usw.

Ihr bekommt es also mit einem Snapdragon 400, mit 512 Megabyte RAM und 4 GB Flash-Speicher zu tun. Abgesehen davon wurde noch ein 9-Achsen Bewegungssensor und natürlich ein Mikrofon zur Sprachsteuerung eingebaut.

Software und Kompatibilität

Die Uhr verlangt, wie auch die anderen Android Wear Smartwatches, nach einem gekoppelten Handy mit Android 4.3. Die normalen Funktionen von Android Wear lassen sich dank den Bestimmungen von Google nicht ändern. Im Testbericht zur G Watch R könnt ihr also hier noch einmal durchlesen, was man mit Android Wear alles anstellen kann.

[appbox googleplay com.asus.watchmanager]

Im Falle der ZenWatch gibt es aber noch den ZenWatch Manager, welcher es zulässt diverse Dinge exklusiv mit der ZenWatch anzustellen.

So kann dort beispielsweise eine SOS-Nachricht eingerichtet werden, die im Falle eines Falles verschickt wird, oder aber die WatchFaces feineingestellt werden. Gerade manche dieser Watchfaces wurden sehr liebevoll gestaltet. Eine kleine Animation hier und da und direkt noch das Wetter oder die zurückgelegten Schritte integriert. Alles ist möglich. Auch mit einer Android-Version unterhalb von Lollipop kann über den ZenWatch Manager eingerichtet werden, dass das Handy sich automatisch entsperrt, sobald die Uhr sich in Bluetooth-Reichweite befindet.

Das ist in meinen Augen ein sehr tolles Feature. Hab ich das Handy in der Nähe meiner Uhr – benötige ich keinen Sicherheitscode. Wird das Handy geklaut oder ich lasse es irgendwo liegen (und deshalb ist die Uhr außer Reichweite) wird nach dem Sperrcode gefragt. Perfekt! :)

Asus ZenWatch Wellness

Die ZenWatch liest nicht über einen Sensor auf der Rückseite die Herzfrequenz aus, sondern über den Metallrand und Sensoren rechts und links vom Display. Hier wird einfach nur rechts und links ein Finger angelegt und schon kann es losgehen. Über die tatsächliche Genauigkeit einer Messung generell über Smartwatch & Co. möchte ich mal nichts sagen. Es dürfte aber genügen, um die Frequenz über einen bestimmten Zeitraum zu vergleichen.

Ansonsten stehen auch noch ein paar weitere ASUS-Apps zur Installation parat. Unter anderem gibt es eine Fernsteuerung der Kamera des Handys und eine extra Wellness-App. Mit letzterer kann dann beispielsweise ein Fitness-Plan erstellt und der jeweilige Fortschritt beobachtet werden.

Hier hat ASUS definitiv alles richtig gemacht!

Und sonst noch?

  • Die ZenWatch ist wasserabweisend nach IP55 und muss zum Händewaschen beispielsweise nicht abgenommen werden. Tauchen würde ich aber damit nicht gehen. :)

Fazit ASUS ZenWatch

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Für 229,- EUR ist die Uhr (aktuell nirgends in Deutschland) käuflich zu erwerben. Leider schafft es ASUS seit der IFA letzten Jahres nicht, eine vernünftige Zahl in die deutschen Shops zu verschiffen und so bleibt die Uhr in den Shops und selbst auf der ASUS Website als „nicht lieferbar“ gelistet. Die Form, der Stil usw. hätten die ZenWatch in meinen Augen zu einem Verkaufsschlager werden lassen. Allerdings hätte sie dazu schon vor Monaten in den Shops liegen müssen und ich befürchte fast, dass sie erst dann käuflich zu erwerben ist, wenn die Konkurrenz die Nachfolger schon in den Startlöchern hat.

Solltet ihr noch Fragen haben, dann bitte ab in die Kommentare damit! In der Zwischenzeit werde ich die ZenWatch noch ein paar Tage fast schon exklusiv in Deutschland durch die Gegend lancieren und weiterhin die G Watch R als verfügbare Android Wear weiter empfehlen.

Update

ASUS hat mittlerweile eifrig an der Verfügbarkeit geschraubt und so ist die ZenWatch aktuell wieder im ASUS Shop erhältlich! Für 229,- EUR inklusive Mehrwertsteuer ist die schönes Design-Smartwatch dort nun zu haben. Im verlinkten Artikel haben wir darüber auch schon berichtet. Wieviel Uhren nun zur Auslieferung bereit stehen, wurde nicht kommuniziert. Greift also schnell zu, wenn ihr mit dem Kauf einer ZenWatch liebäugelt.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet ASUS ZenWatch mit 4.0 von 5 Punkten.


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