Bose Soundlink Mini und Quiet Comfort 20 In-Ears ausprobiert

Bose Soundlink header

Als Bose kürzlich die beiden neuen Lifestyle-Produkte Soundlink Mini und Quiet Comfort 20 ankündigte, war ich durchaus gespannt, ob der Bluetooth-Lautsprecher und die In-Ear Kopfhörer halten können, was die durchaus beachtlichen Preise versprechen: Soundqualität auf höchstem Niveau. Umso besser, dass Bose uns eingeladen hat, die beiden neuen Produkte gleich mal anzutesten. Ich habe mich daher für euch auf den Weg nach Hamburg gemacht um zu klären, ob die beiden Gadgets auch im Ears-on noch eine gute Figur machen.

Eins noch vorweg: Hier geht es immer um subjektive Höreindrücke. Jeder Lautsprecher klingt für jeden Menschen unterschiedlich. Ich versuche euch daher so gut wie möglich zu schildern wie die beiden Geräte klingen, eine letztendliche Kaufentscheidung solltet ihr aber immer erst nach einer eigenen Probe treffen!

Soundlink Mini

Zuerst konnte ich den neuen Bluetooth-Lautsprecher Soundlink Mini ausprobieren.

bose htc one (2)

bose htc one (1)

Der Soundlink Mini ist eine kompakte Box aus Aluminium, die für ihre kleine Größe ein erstaunlich hohes Gewicht mitbringt. Selbst im ausgeschalteten Zustand traut man der Box einiges zu. Es gibt nirgends Ecken oder Grate, die Verarbeitung ist definitiv top!

Hier kurz die technischen Daten:

  • Höhe: 5,1 cm
  • Breite: 18 cm
  • Tiefe: 5,8 cm
  • Gewicht: 0,67 kg
  • Akkulaufzeit: Bis zu 7 Stunden
  • AUX-Anschluss für Zuspieler ohne Bluetooth

Zur Box gibt es eine Docking Station, außerdem sind bunte Cover und ein Reisecase erhältlich.

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Die Bedienung geht so einfach von der Hand wie man es von Bluetooth-Lautsprechern gewohnt ist. Einschalten, Knopf drücken, mit dem Handy paaren, fertig. Die Lautstärke kann am Gerät selbst gewählt werden, außerdem gibt es einen Umschalter für den AUX-Eingang.

Es sind Stereo-Speaker verbaut, die Bose-typisch durch ein kompliziertes System aus Luftkanälen auch im Bassbereich sehr gut klingen sollen.

Als ich die Soundlink Mini zum ersten Mal eingeschaltet und mit Sound gefüttert habe, war ich echt beeindruckt. Die kleine Box spielt fein aufgelöst und vor allem voluminös auf! Egal ob ich sie mit Rock, Pop oder Electro fütterte, sie klang immer kräftig und unverzerrt. Natürlich darf man von einer Box solcher Größe keine Wunder erwarten, aber ich würde mir durchaus zutrauen, die Box bei einer mittelgroßen Grillparty laufen zu lassen.

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Quiet Comfort 20i

Dann gab es noch die Quiet Comfort 20 zu bestaunen, die vor allem durch ihre Noise-Cancellation Technologie überzeugen sollen. Diese Technik rechnet etwaige Hintergrundgeräusche aus dem Soundsignal und ist an sich nichts Neues, allerdings erstmals in einem In-Ear Kopfhörer von Bose zu finden.

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Die Kopfhörer fallen dabei „etwas“ größer als normal aus. Vor allem das extra Steuergerät am Kabel und die großen Finnen an den Ohrstücken machten auf mich keinen allzu bequemen ersten Eindruck. Die Finnen sollen dazu beitragen, die Kopfhörer besser im Ohr zu halten, was auch tatsächlich besser funktioniert als bei meinen Creative EP-630. Die In-Ears haben ein Mikro und Tasten zur Lautstärkeregelung dabei.

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Der Lieferumfang:

  • QuietComfort 20i Headphones
  • 3 Paar StayHear+ Ohreinsätze (S, M, L)
  • Kleiderclip
  • Lithium-Ionen-Akku (integriert)
  • USB-Ladekabel
  • Transporttasche

Das Steuergerät am Kabel übernimmt dabei die Rechenarbeit der Geräuschunterdrückung und hat einen eigenen Akku, der 16 Stunden halten soll. Ist dieser leer, kann man zwar weiterhin Musik hören, muss allerdings auf die Geräuschunterdrückung verzichten. Gerade im Straßenverkehr gibt es aber auch durchaus Situationen, in denen eine komplette Abkapselung von der Außenwelt nicht gewollt ist. Dafür gibt es den „Aufmerksamkeitsmodus“. Ein Knopf neben den Lautstärketasten schaltet die Unterdrückung aus und man bekommt sowohl Musik als auch Umwelt wieder mit.

Hat man sich an das Steuergerät und die ausladenden Ohrstücke gewöhnt, ist der Tragekomfort sehr angenehm und ich traue den Bose zu, dass ich auch nach Stunden noch bequem Musik hören kann. Allerdings sorgen die zwei Elemente (Lautstärketasten und Steuergerät) für viele Unterbrechungen im Kabel. Die Erfahrung zeigt mir, dass Kopfhörer am ehesten an solchen Kontaktstellen kaputt gehen, weshalb man die QC20 lieber in der mitgelieferten Tasche als um das Telefon gewickelt aufbewahren sollte. Die Kabel sind leider nicht wechselbar, was in dieser Preisklasse ein wenig schade ist.

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Kommen wir auch hier zum Höreindruck: Wenn man die QC20 bei aktivierter Geräuschunterdrückung aufsetzt, ist man erst mal entsetzt wie laut der Grundgeräuschpegel eigentlich ist. Denn einen umgibt mit den QC20 sofort fast vollständige Stille. Bässe werden vollständig weggefiltert und nur Mitten können noch extrem leise wahrgenommen werden. Ein fast surreales Gefühl. Dreht man die Musik auf, füllt sich die Leere mit Musik, die sehr neutral und klar rüberkommt. Liebhaber von Beats Kopfhörern werden sich wundern wo der Bass hin verschwunden ist, alle anderen freuen sich über ziemlich exakte Tonwiedergabe.

Leider hatte ich keine Lossless-Dateien dabei, aber mit 320kbit/s .mp3s konnte ich keine Verzerrungen o.ä. feststellen. Ich hätte erwartet, dass sich die Bühne teilweise etwas breiter aufbaut und die Ortung einzelner Instrumente besser ist, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Schaltet man den Aufmerksamkeitsmodus ein (also die Geräuschunterdrückung aus), hört man die Umgebungsgeräusche wieder, die Musik bleibt aber klar verständlich. Die Lautstärke der Umgebungsgeräusche scheint dabei keine Rolle zu spielen. Bose hatte eine virtuelle Straßensituation mit hupenden Autos, anfahrenden Lastwagen, vorbeigehenden Menschen etc. aufgebaut, die so laut war, dass der Boden vibrierte, aber wirklich gehört habe ich davon nichts.

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Das Steuergerät ist etwas hinderlich im Vergleich zu anderen Kopfhörern, aber man gewöhnt sich schnell an das Gerät mit Soft-Touch Oberfläche.

Fazit

Beide Geräte haben mich auf ihre Art überrascht. Der Soundlink Mini mit Ton, den ich ihm nicht zugetraut hätte und die QC20 mit Ton, den ich nicht mehr wahrnehmen konnte. Natürlich gehört Bose schon immer zu den Premiummarken im Audiosegment. Allerdings zahlt man für die meisten Produkte dann auch den Bose-Bonus an der Kasse. In diesem Fall für den Bose Soundlink Mini 200 Euro und für die Quiet Comfort 20 In-Ears 300 Euro.

Technisch machen beide Geräte vieles richtig und leisten sich kaum Schwächen. Der Soundlink Mini könnte dem ein oder anderen zu schwer sein und die QC20 sind durch ihre großen Ohrstücke und das extra Steuergerät nicht besonders filigran.

Da Audioprodukte ganz besonders dem eigenen Geschmack unterliegen, kommt wohl kein Interessent drum herum, hier mal probezuhören. Was sagt ihr zu den beiden Produkten?


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