DVB-T2 HD: Erste Stufe startet im Mai

Unterhaltung

Millionen Nutzer von terrestrischem Fernsehen werde zukünftig neue Hardware für den TV-Empfang benötigen, denn DVB-T2 kommt in Großen Schritten auf uns zu. Der Betrieb in den ersten Ballungszentren soll im Mai angelaufen.

Bis 2018 soll ganz Deutschland mit schnellem Internet (mind. 50 Mbits/s) versorgt werden, dies geschieht nicht nur durch das Verlegen neuer Leitungen, sondern auch durch die Luft, was bedeutet, Kapazitäten müssen ausgebaut werden. Für DVB-T bedeutet das einen Frequenzwechsel, was wiederum die Anschaffung von neuen Decodern für den Empfang von Antennenfernsehen über DVB-T2 erfordert. Das ist soweit schon eine ganze Weile bekannt, sei also nur zum Einsteig ins Thema erwähnt.

Als Startpaket sollen ab dem 31. Mai 2016 die HD-Programme Das Erste, RTL, ProSieben, SAT.1, VOX und ZDF zusätzlich zur bestehenden DVB-T-Verbreitung zur Verfügung. Zu Europameisterschaft im Juni 2016 sollen also die wichtigsten Ballungszentren mit DVB-T2 versorgt sein. In Berlin, Köln-Bonn und München laufen aktuell bereits kleinere Feldversuche mit der DVB-T2-Ausstrahlung. Der Regelbetrieb mit rund 40 Programmen, überwiegend in HD, soll dann im 1. Quartal 2017 in den Ballungs­räumen der ersten Stufe und in weiteren Regionen starten.

Folgende Ballungsräume sind für die erste Stufe vorgesehen:

  • Bremen/Unterweser
  • Hamburg/Lübeck
  • Kiel
  • Rostock
  • Schwerin
  • Hannover/Braunschweig
  • Magdeburg
  • Berlin/Potsdam
  • Jena
  • Leipzig/Halle
  • Düsseldorf/Rhein/Ruhr
  • Köln/Bonn/Aachen
  • Rhein/Main
  • Saarbrücken
  • Baden-Baden
  • Stuttgart
  • Nürnberg
  • München/Südbayern

Bundesweit erfolgt der Umstieg auf DVB-T2 schrittweise bis Mitte 2019.

ÖR-Rundfunk kostenfrei, Verschlüsselung für Private

 

Sowohl das ZDF, als auch die ARD werden ihre Sender kostenfrei und in HD-Auflösung über DVB-T2 ausstrahlen.

Um auch die privaten Sender ins Boot zu holen, musste der Plattformbetreiber Media Broadcast eine Möglichkeit für Verschlüsselungen schaffen. Das heißt, dass ähnlich wie beim Kabel-TV oder via Satellit für HD-Privatsender Gebühren erhoben werden, die sich in etwa an den Kosten vom HD+-System (vermutlich ca. 60 Euro pro Jahr) orientieren werden. Welche Privatsender genau aber empfangbar sein werden bzw. ob alle üblichen Sender an Bord sind, ist noch nicht final geklärt.

Info

Anfang März hat die mobilcom-debitel GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der freenet AG, die Media Broadcast Gruppe übernommen und ist somit zukünftig auch für DVB-T2 und DAB+ in Deutschland verantwortlich.

TV in 1080p

Über das bisherige DVB-T ist kein HD-Empfang möglich, dies war häufig Kritikpunkt an dem Standard. DVB-T2 ist nach dem HEVC-Standard (High Efficiency Video Coding H.265) kodiert und ermöglicht theoretisch eine Skalierung bis auf 8K (8192 mal 4320 Pixel). Welche Auflösung am Ende ausgestrahlt wird, ist noch nicht in jedem Fall sicher, aber zumindest zu großen Teilen bekannt.

Während sich die ARD noch nicht final geäußert hat, bestätigten das ZDF, ProSiebenSat.1 und die RTL-Gruppe bereits, dass sie über DVB-T2 in einer Auflösung von 1080p senden werden. Mehr ist aktuell in Deutschland im Regelbetrieb nicht empfangbar (Kabel 720p, Sat 1080i). Bis zu 60 Kanäle könnten im Grunde über DVB-T2 ausgestrahlt werden, wobei nicht alle in HD vorliegen werden.

 


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