Ein paar Worte zum neuen MacBook

Hardware

Das neue MacBook kommt jetzt nicht wirklich überraschend, aber bisher war es auch nur ein Kandidat in der Gerüchteküche. Auch dieses Modell wird neben der Apple Watch seit gestern oft in Netzwerken diskutiert.

Apple möchte mit dem neuen MacBook den Markt der Notebooks noch mal ganz frisch aufwirbeln und revolutionieren. Beim neuen Modell verzichtet man bewusst auf den Zusatz „Air“, denn diese Reihe wird in Zukunft neben der Pro-Reihe die Standard-Reihe bei MacBooks sein. Los geht es mit dem kleinsten Modell, welches mit einem 12 Zoll großen Display auf den Markt kommt.

Ich glaube in Zukunft werden hier noch weitere Modelle folgen, ich denke ein Modell mit 14-15 Zoll ist zum Beispiel sehr wahrscheinlich. Preislich würde sich dieses allerdings noch mal über dem neuen MacBook ansiedeln und dieses geht ja erst bei 1450 Euro los. Apple hat sich also erst mal für die „günstige“ Variante entschieden. Diese dürfte auch eine größere Nachfrage haben.

Doch genau wie bei der Apple Watch gab es hier ein paar Punkte, über die in den Netzwerken fleißig diskutiert wurde. Neben der Ausstattung war das vor allem der Preis. Das Gerät ist knackig teuer. Vor allem, wenn man sich erst mal die Spezifikationen durchliest und diese in der Welt der Windows-Geräte mit anderen Laptops vergleicht. Hier stinkt das neue MacBook gewaltig ab.

Doch dieser Vergleich hinkt. Er hinkt ohne Ende und ist falsch. Natürlich hat das neue MacBook nur einen Core M und eine schlechte Grafikkarte, aber wer kauft denn so ein Teil, um damit zu Spielen und Videos zu bearbeiten? Das ist nicht die Zielgruppe von so einem Produkt. Die Zielgruppe ist viel unterwegs, will daher ein kompaktes Gerät und am besten eins, welches gut aussieht.

Und genau das sind die Punkte, bei denen das neue MacBook punkten kann. Es sieht verdammt sexy aus, es ist verdammt leicht, es ist extrem dünn und es kommt auch noch in drei Farben daher. Das sind die Kernelemente, mit denen Apple Werbung machen wird und wegen denen es sich verkaufen wird.

Hinzu kommt eine neue Technik für die Tastatur, ein besseres Trackpad (das aktuelle ist schon ein Traum) und ein sehr gutes Display. Arbeiten wird mit dem Teil eine Freude sein. Sofern es sich um einfache Aufgaben handelt. Will man mehr, kauft man sich ein MacBook Pro Retina mit 13 Zoll. Das ist immer noch portabel, sieht ebenfalls gut aus und hat genügend Power.

Das neue MacBook ist in meinen Augen das Highlight der letzten Monate bei Apple. Es ist mir ebenfalls ein bisschen zu teuer, keine Frage, und ich würde wohl auf das Modell mit 14 Zoll (Vermutung von meiner Seite) warten, da das wie ein Netbook wirkt, aber es ist der richtige Ansatz für einen Laptop. Auch und vielleicht sogar vor allem wegen einem weiteren Diskussionspunkt.

Das neue MacBook besitzt nur einen Anschluss: USB Type C. Für alles andere muss man, teilweise tiefer, in die Tasche greifen. Der neue Laptop wird damit schön schmal und Apple verdient mit Zubehör viel Geld. Wer sich darüber im Moment aufregt, der hat in den letzten Jahren unter einem Stein gelebt. Dies ist der Grund, warum Apple unter anderem so viele Geldreserven besitzt.

Das neue MacBook ist aber noch nicht gut genug, um das MacBook Air zu ersetzen. Apple verkauft dieses daher weiterhin, spendiert diesem eine neue Ausstattung, zieht aber mal eben auch die Preise an. Ein Grund ist der starke Dollar im Vergleich zum Euro, ein anderer ist aber auch, dass zwischen dem neuen MacBook und dem MacBook Air eine kleinere Lücke enstehen soll.

Gefällt mir das neue MacBook? Ja. Würde ich es mir kaufen? Nein. Wie bei der Apple Watch ist dies eine neue Kategorie für Apple. Ich hätte mir auch nicht das MacBook Air der ersten Generation gekauft. Ich würde mir aber dieses Modell in 2-3 Jahren kaufen, wenn es in einer größeren Version erhältlich ist und der Preis für diese ein bisschen gesunken und es somit bezahlbar ist.

Das neue MacBook ist genau der richtige Ansatz für einen Laptop in meinen Augen. Es ist leicht, es ist kompakt, es ist schön, dünn und es ist mit Sicherheit ein gutes Arbeitsgerät unterwegs und auf der Couch. Die Akkulaufzeit ist mit bis zu 10 Stunden in Ordnung. Bedenkt man wie dünn das Teil ist, dann würde ich das sogar fast schon als einen großen Pluspunkt verbuchen.

Es ist aber eben eine erste Generation und diese hat Potential. Sie ist teuer, sie hat Schwächen, aber nach ein paar Jahren könnte hier eine Kategorie heran wachsen, an der sich andere Hersteller orientieren werden. Mir gefällt das MacBook, in dieser Form würde ich es mir aber nicht kaufen. Mal ganz davon abgesehen, dass mein drei Jahre altes MacBook Air schneller ist.

tl,dr Das neue MacBook ist hübsch, extrem portabel und geht in die richtige Richtung. Die erste Generation hat Schwächen und ist teuer, in Zukunft wird dieses Modell aber, sofern die Preise sinken, ein Renner. Man darf es aber nicht mit den Preisen und der Ausstattung eines Windows-PCs vergleichen.


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