Erstkontakt: Sony α3000 Systemkamera im DSLR-Look

Hardware

Wie viele hier wissen, habe ich ebenso wie René eine Canon EOS M für Fotos und Videos. Mein enthusiastischer Umgang mit dem Thema Fotografie hat meine Freundin zumindest soweit mitgerissen, dass es bei ihr jetzt auch etwas neues sein durfte.

Vorweg: Meine Freundin macht sich nicht viel aus Technik. Sie schaut immer noch in die TV-Röhre, nutzt ein iPhone 4 8GB mit iOS 6 und verdreht generell die Augen, wenn ich von den neuesten Gadgets erzähle. Ihr kennt das, dieser glasige Blick und das Nicken, begleitet von „Ja Schatz, toll, Schatz.“

Nun konnte ich sie zumindest soweit überreden, dass die olle Nikon D40 nicht mehr zeitgemäß ist. Schwer und mit sechs Megapixeln, die wenig Spielraum für nachträgliches Zuschneiden der Bilder lassen. Ich habe nie Geld in weitere Linsen investiert, wodurch die einzige Option das 18-55mm Kitzoom war.

Etwas neues sollte also her. Technische Errungenschaften wie eingebautes WiFi oder Touchscreen standen nicht auf der Wunschliste, ganz wichtig aber: Man sollte was zum Anfassen haben, ähnlich wie bei der D40. Während ich an der EOS M nur ein wenig den Halt an der rechten Seite vermisse und mich ansonsten der Jackentaschentauglichkeit erfreue, möchte die Dame des Hauses ordentlich was in der Hand haben. Wechselobjektive sind auch super. Automatisch macht man da das Häkchen bei Einsteiger-DSLR.

Andererseits habe ich durch das Adaptieren an der M jede Menge Altglas der Sorte Canon FD im Haus, das man nur manuell fokussieren braucht und sehr passable Ergebnisse liefert. Durch die kurze Flanschdistanz eignen sich diese Objektive aber nur bedingt an DSLRs, da ohne Korrektur im Adapter nicht bis Unendlich fokussiert werden kann.

Es musste also, wenn man nicht wieder auf das Kitobjektiv festgenagelt sein oder neue Linsen kaufen wollte, die eierlegende Wollmilchsau her: Eine spiegellose Digitalkamera im DSLR-Gewand sollte es sein. Neben Kandidaten im Micro-Four-Third-Bereich von Panasonic hatte Sony letztes Jahr einen kompakten Preisbrecher auf den Markt geworfen: Die ILCE-3000, üblicherweise als α3000 bekannt. Erste Tests lobten die Bildqualität, schimpften aber auf den grob aufgelösten Bildschirm und elektronischen Sucher. Die a3000 kombiniert den 20,1-Megapixel-APS-C-Sensor aus der a58-DSLR mit dem E-Mount der NEX-Serie. Die Kamera kam auf die Warteliste, aber „ist ja aktuell nicht so wichtig“. Nachdem sie nun am vergangenen Sonntag nicht nur mit dem üblichen 18-55mm-Objektiv zur Verfügung stand (Preisvergleich des Kits 255 €), sondern Saturn auch noch zum Gesamtpreis von 499 € das 20mm-Weitwinkel- (249 €) und das 55-210mm-Telezoom-Objektiv (269 €) drauflegte, wurde das Triplekit gekauft.

Sehr großer Brennweitenbereich abgedeckt? Toll. Ein Objektiv quasi geschenkt? Großartig. Alles von 18 bis 210mm bildstabilisiert? Fantastisch!
Insgeheim spekuliere ich dabei auch noch darauf, die Objektive mit den zu erwartenden Einschränkungen (keine Stabilisierung, Vignettierung) an der a7 auszuprobieren, sobald diese bei mir eintrifft.

Und hier liegt sie nun vor mir, Sonys Wederfischnochfleisch. Die Verabeitung und Materialwahl ist in der Tat der Preisklasse angemessen, machen wir uns aber auch nichts vor: Die α3000 ist geradezu widerwärtig billig, 250 € im Kit mit einem Objektiv, das im Preisvergleich allein schon neu 190 € kostet.

Dafür bekommt man neben dem Hartplastik auch noch andere Abstriche vorgesetzt. Die niedrig aufgelösten Displays erwähnte ich bereits weiter oben.

Zudem ist der Sucher nicht gepolstert, die Brille wird sich bedanken. Immerhin: Der Griff ist etwas weicher und bietet guten Halt.

Keine Kompromisse für die Preisklasse geht Sony allerdings bei der Bildqualität ein. Der Sensor sorgt für sehr gute Aufnahmen. Ich habe kein Fotolabor zuhause und bin nun wirklich kein Experte, also verlinke ich euch hier die Auswertung von DxOMark, welche die α3000 unter den Top 50 auf Platz 46 werten.

Positiv zu erwähnen ist noch der eingebaute Blitz (also, dass überhaupt einer da ist!) und der Gutschein für ein Online-Training für blutige Anfänger. Für eine ausgewogene und abschließende Bewertung der Kamera ist es nach einem halben Tag sicher noch viel zu früh. Ich finde das Konzept interessant, bin allerdings nicht die Zielgruppe. Meine Freundin anscheinend schon, und ihr erstes Fazit ist:

Die Kamera macht auf mich einen tollen ersten Eindruck. Zwar kann ich die Kritik an den Displays auf jeden Fall nachvollziehen, aber der Sucher lässt sich einstellen und reicht für meine Bedürfnisse auf jeden Fall aus. Sie liegt gut in der Hand und ist, obwohl ähnlich groß wie die D40, sehr leicht. Ich freue mich darauf, die Qualität in freier Wildbahn zu testen. Und jetzt lass mich weiter das Training sehen.

Wenn ihr Interesse habt, verfasse ich gern in einigen Wochen einen Bericht. Schreibt mir doch eure Meinung dazu in die Kommentare. Und überhaupt:

Wie haltet ihr eure schönsten Augenblicke fest?


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