Facebook: Die Zeitung im Messenger

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Facebook umwirbt schon seit geraumer Zeit Verlage und Publisher. Mit seinen Instant Articles sollen News-Inhalte im Netzwerk angezeigt werden und die User nicht mehr den Umweg über die Seiten der Nachrichtenmedien machen. Diese sind sich noch nicht einig, ob sie das neue Angebot als große Chance oder große Bedrohung sehen sollen. Ab April geht Facebooks Verlagsoffensive in die nächste Stufe.

Während ausgewählte Partner wie Spiegel und Bild bereits heute mit Instant Articles experimentieren, möchte Facebook die nächste Stufe seiner Medienpartnerschaft ab April allen Publishern öffnen: Der Newsticker im Messenger kommt.
Wie das aussieht, kann man bereits seit Januar am Beispiel der Bild sehen. Sie liefert einen Newsticker für deutsche Leser via Facebook Messenger aus.

Keine Einbahnstraße

Neu an diesem zusätzlichen Weg der Auslieferung soll die Möglichkeit für User sein, auf noch nicht näher spezifizierte Weise mit dem Dienst zu interagieren. Eine noch relativ simple Anwendung wäre das manuelle Erfragen des Links zur gesamten Meldung hinter einer Schlagzeile. Dieses Feature sei geplant, aber noch nicht implementiert, berichtet Marketingland. Aber auch weitere Angebote wie das direkte Einsenden von Tipps oder ein Dialog mit dem Newsroom via Messenger wären denkbare Nutzungsmöglichkeiten, mit Blick auf Bild und die von ihr begründete Idee der Leserreporter sicherlich ein realistisches Szenario.

Bild scheint zudem nicht nur einen Newsticker, sondern verschiedene Spartenkanäle zu planen. So lassen sich bereits Updates aus dem Dschungelcamp und den Transfers in der Bundesliga abonnieren.

Perspektive für WhatsApp?

Viele Medien liefern ihre News bereits im anderen großen Facebook Messenger WhatsApp aus. Der Dienst bietet derzeit keinen offiziellen Support für diese Anwendung, weshalb sich verschiedene Unternehmen darauf spezialisiert haben die News-Verteilung für die Redaktionen zu übernehmen. Wie jüngste Ankündigungen zeigten, plant WhatsApp allerdings künftig vor allem Geschäftskunden zu adressieren und für diese Kundengruppe auch Bezahlpakete zu schnüren. Gut möglich, dass WhatsApp diesem Schattengeschäft, dessen Einnahmen dem Dienst zurzeit entgehen, bald einen Riegel vorschiebt und die News-Vermittlung selbst anbietet.

Auch der Kundensupport von Unternehmen lässt sich über WhatsApp viel flexibler und effizienter anbieten, als über die klassischen Kanäle wie E-Mail, FAQ-Seiten oder Telefon, so hört man aus Unternehmenskreisen. Entwickeln sich Facebooks Pläne tatsächlich in diese Richtung, hätte es mit seinem Messenger und WhatsApp bald zwei mächtige und reichweitenstarke Werkzeuge der B-to-C-Kommunikation in der Hand. Zuvor in Aussicht gestellte interaktive Anwendungen wie das Rufen eines Uber-Taxis via Messenger scheinen diesen Ansatz des Unternehmens zu unterstreichen.

Wie steht ihr zu Nachrichteninhalten und Supportanfragen über WhatsApp und Facebook Messenger?


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