Garmin Vivosmart im Test

Die kleinen mobilen Helfer und Gadgets in Form von Fitness-Trackern und Smart-Watches sind momentan nicht nur bei uns im Blog ein immer wieder belebtes Thema, der Markt für diese Geräte wächst stetig. Während viele noch auf die Apple Watch warten, gibt es für Android-Smartphones schon einige intelligente Armband-Computer. Universale Lösungen, für die größten Betriebssystem iOS und Android hingegen sind noch spärlich gesät. Die Pebble Smartwatch ist ein Beispiel für ein Gadget welches neben Fitness-Funktionen auch Benachrichtigungen ans Handgelenk bringt, unabhängig davon welche Art von Smartphone man in der Tasche hat.

Ich selbst war ja auch schon längere Zeit auf der Jagd nach meiner persönlichen, eierlegenden Wollmilchsau und nach wie vor hat es in dieser Sparte für mich noch keinen Treffer. Die Pebble ist mir optisch einfach zu hässlich und sieht im Multitasking alt aus. Das Razer Nabu, auf welches ich mich ursprünglich gefreut habe, lässt bei den Beta-Testern bisher keine rechte Freude aufkommen. Gründe dafür sind die Fertigungsqualität, die Einheitsgrößen und die Zuverlässigkeit des Bandes.

Garmin Vivosmart Farben

Doch für alle Suchenden könnte es eine schicke und funktionale Lösung geben, das Garmin Vivosmart. Bei diesem Armband handelt es sich um einen Fitness-Tracker, wie auch sein kleiner Bruder, das Vivofit einer ist. Doch im Gegensatz zum Vivofit verfügt das Vivosmart über eine Benachrichtigungsfunktion. Das heiß, alle Meldungen die an eurem Handy ankommen, kann dieses via Bluetooth auch an euer Armband weiterleiten. Wie gut das funktioniert, was Stärken und Schwächen des Bands sind, möchte ich euch heute im Test näher bringen.

Tragekomfort und Handling

Das Garmin Vivosmart besteht vollständig aus Plastik, ist aber mit einer Art Gummi ummantelt. Es fühlt sich sehr weich und dennoch sehr stabil und robust an. Erhältlich in den Farben Pink, Blau,Grau, Lila und Schwarz ist es für meinen Geschmack zwar kein optisches Highlight am Handgelenk, aber definitiv hübscher als eine Pebble.

Die Schließe wird über zwei Gumminoppen realisiert, welche man je nach Größe des Handgelenks in elf Öffnungen verriegeln kann. An der Unterseite wartet mit einer metallischen Plakette ein optisches Highlight auf. Allerdings sorgt die Plakette mit dem „Garmin“-Schriftzug dafür, dass an der Pulsader das Band unangenehm aufdrückt, wenn man zum Beispiel beim Tippen an einer Tastatur die Hand auf dem Tisch ablegt. Ansonsten trägt sich das Band sehr angenehm. Der quer verlaufende Blickwinkel war auch schon beim Samsung Gear Fit anfangs sehr gewöhnungsbedürftig.

Nach ein bis zwei Tagen stört das aber kaum noch. Besonders beim Autofahren wirkt sich die Queransicht äußerst positiv im Handling aus. Bisher ist mir das Band noch nicht vom Arm gerutscht, der Noppenverschluss lässt sich zusätzlich mit einem Gummibändchen sichern, welches im Lieferumfang beiliegt. Außerdem bekommt der Käufer eine Ladeklemme mit USB-Kabel, einen Netzstecker habe ich, zumindest bei meinem Testgerät, vergeblich gesucht.

garmin vivosmart

Ich gehe davon aus, dass dieses auch im Laden nicht beiliegt. Eine vom Motorola Moto G bekannte Geschichte, die nicht weiter stört. Für mich eine feine Sache aber, neben einem angenehmen Gefühl beim Tragen, sind die Features des Vivosmart.

So muss das

Neben den, für Fitness-Tracker üblichen, Funktionen von Schritte zählen, Schlaf erfassen und Uhrzeit anzeigen gibt es bei dem Vivosmart noch einiges oben drauf. Für mich mit eine der wichtigsten Sachen ist die Wasserdichte auf bis zu fünfzig Meter. Dazu kommt die Anzeige aller Nachrichten, die bei iOS in der Mitteilungszentrale und bei Android in der Benachrichtigungsleiste ankommen. Das sind bei mir WhatsApps, Facebook-Benachrichtigungen, Emails und zum Beispiel auch die Benachrichtigungen der MyDealz App.

Zur Darstellung verwendet das Garmin Vivosmart ein zwei Zeilen OLED-Display mit Berührungssteuerung. Zur Bedienung gehören Wischgesten, einfaches antippen und dauerhaftes antippen. Damit könnt ihr euch direkt am Band durch die Menüs und die Anzeigen navigieren. Das funktioniert richtig gut und man hat das Armband im Griff. Das Display ist sehr gut ablesbar und lässt somit keine Wünsche offen. Außerdem kann man bei Bedarf auch am Armband selbst durch die einzelnen Nachrichten scrollen, was ich aber zum einen nicht benötige da ich nur wissen möchte welcher Art die Nachricht ist und ob sie von einem wichtigen Absender ist, zum anderen ist das Lesen am Armband auf zwei Zeilen eher müßig.

Garmin Vivosmart Header

Das Vivosmart bringt selbstverständlich auch Anrufe Live und direkt aufs Armband, und jede Benachrichtigung kann sich auch mit Vibrationsalarm am Handgelenk bemerkbar machen. Neben der Vibration gibt es für ganz diskrete Anwender aber auch die Möglichkeit stattdessen einfach eine Display-On Benachrichtigung am Handgelenk zu bekommen, bei dieser geht die Beleuchtung am Vivosmart für etwa 3 Sekunden an und danach wieder aus. Alternativ lässt sich das Armband aber auch komplett ohne „Aufmerksamkeitsfaktor“ betreiben, ganz wie ihr wünscht. Über die passende App von Garmin lassen sich weitere Parameter zur eigenen Person, alarmfreie Zeiten und vieles mehr konfigurieren.

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Der eigentliche Clou des Vivosmarts liegt aber bei der Integration anderer Garmin-Geräte und der App. Wer Pulsmessgeräte, Fahrradsensoren oder ähnliches von Garmin bereits besitzt, kann diese nahtlos mit der App und auch mit dem Armband verheiraten. Im Gegensatz zu Berichten von Samsungs Gear Fit und auch im Gegensatz zu meiner eigenen Erfahrung mit dem Jawbone UP scheint mir die Schrittmessung der Garmin-Geräte deutlich genauer und Plausibler zu sein. Für noch mehr Genauigkeit lässt sich das Band auf die eigene Schrittlänge sowohl beim Gehen als auch beim Laufen konfigurieren.

vivosmart kleinAuf iOS-Geräten hat der Anwender zudem die Möglichkeit die Garmin-Connect Applikation mit Health zu verbinden und selektiv vorzugeben, welche Daten bei Health landen. Diese ganzen Features, in Verbindung mit dem Live-Tracking von Aktivitäten machen aus dem Vivosmart eines der besten „intelligenten Fitness-Gadgets“ das ich bisher hatte und dieses Gerät wird auch für mich privat angeschafft. Doch natürlich gibt es auch Schatten, wo Licht ist.

Die zweite Seite der Medaille

Ich habe das Garmin Vivosmart auf zwei Betriebssystemen ausprobiert und habe eine eher nervige Beobachtung gemacht. Das Vivosmart wird mittels Bluetooth an euer Smartphone gekoppelt und erhält darüber alle Benachrichtigungen. Auf dem Oneplus One ist diese Verbindung immer und immer wieder abgerissen. Ich hoffe es liegt eher am Gerät als am Betriebssystem, denn Teilweise habe ich das Vivosmart sogar mehrmals die Woche komplett neu koppeln müssen. Das ist mir am iPhone bisher noch gar nicht passiert. Der zweite Unsinn, der mir aufgefallen ist, ist die beigelegte Ladeklammer. Diese zeigt sich im Handling als unpraktisch, da man ziemlich genau darauf achten muss, wie gut das Vivosmart in der Klammer sitzt.

Ich hätte mir einen simplen MicroUSB Anschluss gewünscht, aber da hätte es wohl dann Probleme mit dem Design oder den Ladeanschlüssen oder der Dichtigkeit gegeben. Wer nun denkt, dass die Akkulaufzeit des Vivosmart eine der Schattenseiten ist, der irrt. Das Band hält locker eine Woche ohne Ladung durch selbst bei intensiver Spielerei damit und vielen Benachrichtigungen. Ein fantastischer Wert und eine großartig gestiegene Belastung des Smartphone-Akku kann ich bisher auch nicht feststellen. Klar, verbraucht das Smartphone mehr Strom, aber Bluetooth LE scheint mir ausgereift genug zu sein, denn in meinem Alltagszenario macht sich der Zusatzverbrauch nicht prominent bemerkbar.

Fazit

Wie ich bereits schrieb, bekommt das Vivosmart von mir eine absolute Kaufempfehlung und es wird auch bei mir im Haushalt seinen Platz finden. Zur Perfektion und meiner persönlichen eierlegenden Wollmilchsau wäre eigentlich nur noch ein eigenes GPS-Modul beim Vivosmart nötig. Ich hoffe da auf eventuelle Evolutionsstufen des Gerätes und kann euch, so ihr auf der Suche nach einer Mischung aus Benachrichtigungen am Handgelenk und ausdauerndem Fitnesstracker seid dieses Gerät nur wärmstens empfehlen.


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