Hat es sich ausge-joynt?

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Ist es noch zu früh das Ende von Joyn zu verkünden? Ich denke es ist eher zu spät, denn der Versuch der Netzbetreiber ist meiner Meinung nach von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Eine Umfrage von Mobilesquared im Auftrag von Tyntec bestätigt das jetzt. Sie hat ergeben, dass die große Mehrheit von 40 internationalen Mobilfunkanbieter in Joyn keine mögliche Alternative für die Zukunft sieht. Man fürchtet zwar weiterhin den Einfluss von so genannten OTT-Anbieter (Over-the-top) wie WhatsApp, Facebook und Skype, doch eine richtige Alternative haben die Betreiber dann auch noch nicht parat. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.

Laut Tyntec müssen die Netzbetreiber den Nutzer irgendwie vom Mehrwert überzeugen, den Joyn bietet. Dieser hält sich im Vergleich zur Konkurrenz aber doch stark in Grenzen. Einige Netzbetreiber arbeiten daher auch schon mit OTT-Anbietern zusammen, andere wiederum verlangen für die Nutzung von solchen Diensten einen Betrag. Was der bessere Weg ist wird sich zeigen, aber gegen solche Dienste zu arbeiten hat bisher nicht sonderlich gut funktioniert. WhatsApp ist immer noch die größte Bedrohung laut Umfrage, gefolgt von Facebook, Apple und schließlich Skype.

Leicht wird es für die Anbieter sicherlich nicht, denn auch der Konkurrenzdruck unter diesen Anbietern sorgt für eine schnelle Entwicklung in diesem Bereich. Joyn war vielleicht auch einfach nur zu spät. Doch gerade wenn man das ist, muss man andere Wege gehen und darf kein kompliziertes Geschäftsmodell auf die Beine stellen, was den Kunden in erster Linie abschreckt. Die Bewertungen für Joyn in den jeweiligen Stores (Apple Store und Google Play) sprechen jedenfalls Bände. Laut Nick Lane, ein Analyst bei Mobilesquared, sollen die Netzbetreiber das Potential von OTT-Diensten lieber für sich nutzen und sich „nach Möglichkeiten umsehen, wie sie möglichst effektiv mit Vertretern der OTT-Industrie zusammenarbeiten können“.

Die klassische SMS ist, auch wenn sie immer noch häufig genutzt wird, meiner Meinung nach jedenfalls Geschichte und das Rennen um die Alternative führt momentan WhatsApp mit seinen 300 Millionen Nutzern an. Möchte man hier eine Alternative sein, dann muss man einen anderen Weg gehen. Die besten Chancen hätte man glaube ich, wenn man die Themen „Plattformübergreifend“, „Sicherheit“ und „User Interface“ in den Vordergrund stellt und das ganze mit einem akzeptablen Geschäftsmodell kombiniert. Es gibt genug Leute, die sich eine Alternative wünschen.

via computerwoche quelle tyntec

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