Ingress: Wie es funktioniert und finanziert werden soll

Kommentar

Bevor wir zum Kern dieses Beitrags stoßen, möchte ich etwas ausholen und euch das Spiel Ingress an sich noch etwas näher bringen, denn viele von euch können eventuell damit nichts anfangen. Ich werde also erst einmal versuchen euch zu erklären, wie das Spiel läuft.

Virtuelles Geocachen mit Strategie und Kampf

Am besten stellt man sich Ingress als virtuelles Geocaching vor. Eure Caches sind dabei aber nicht irgendwelche Tupper-Schachteln im Wald, sondern alle möglichen Gebäude, wie etwa Bahnhöfe, Denkmäler, Brunnen, öffentliche Plätze oder ähnliches. Diese können dann bei der Google-Tochter Niantic Labs als „Portal“ eingereicht werden. Sobald das Portal genehmigt wurde, erscheint es in der Ingress Scanner-App als neutrales Portal in grau. Nun gibt es zwei Fraktionen, die Enlightened (deutsch: die Erleuchteten) und die Resistance (deutsch: der Widerstand). Diese zwei Fraktionen kämpfen nun virtuell, also innerhalb der App um das Portal.

Geh raus, um zu spielen

Spieler der Fraktionen können durch das Anbringen so genannter „Resonatoren“ ein Portal für sich beanspruchen. Spieler der gegnerischen Fraktion können die Resonatoren virtuell kaputt schießen und ihre eigenen anbringen. Clou an der Sache ist allerdings ein entscheidender Fakt: Um überhaupt etwas an einem Portal machen zu können müsst ihr real vor Ort sein.

Dieses Grund-Spielprinzip wird um ein paar taktische Faktoren bereichert. So könnt ihr Items erwerben, in dem ihr ein Portal virtuell hackt, mehrere Portale zu einem Feld zusammenschließt und diese Felder dann verteidigt oder erobert. Für diverse Aktionen gibt es unterschiedlich viele Punkte, die einen Spieler leveln und es ihm erlauben, stärkere Items zu benutzen. Derzeit ist Ingress immer noch in der Beta-Phase und das höchste Level ist das Level acht.

Verbinde Portale

Ziel des Spiels ist es, für seine Fraktion die meisten MindUnits zu erbeuten. MindUnits werden erbeutet indem man drei Portale zu einem Feld verbindet. Je nach dem wie viele Menschen real innerhalb dieses Feldes leben, bekommt man diese als MindUnits für seine Fraktion gut geschrieben.

Das ist also die stark vereinfachte Funktionsweise des Spiels, wer sich genauer informieren will, der kann diesen Guide hier lesen. Wer mitspielen möchte kann sich hier anmelden und eine Einladung beantragen. Derzeit kommen die Einladungen schon zirka fünf Minuten nach dem Antrag. Doch kommen wir nun zum Kern des Artikels.

[appbox googleplay com.nianticproject.ingress]

Der Werbefaktor

Ingress war und ist seit seiner Entstehung kostenlos. Doch durch die zunehmende Anzahl an Spielern muss man natürlich auch eine entsprechende Infrastruktur bei Niantic dafür haben. Diese muss bezahlt werden, dass sehe ich natürlich ein. Nur das wie, scheint einigen Spielern und auch mir ein wenig aufzustoßen.

Das begann mit der Ankündigung von Niantic, dass man mit dem Kauf eines Motorola Android-Smartphones eine neuartige Waffe im Spiel erhalten kann. Noch weiß man nicht genau, was diese kann und wie oft sie im Spiel sein wird. Dazu kam es vor zwei Wochen dazu, dass nahezu alle Vodafone-Shops von heute auf morgen auch Portale im Spiel waren. Auch das hielt ich noch nicht für sehr dramatisch.

Doch es kam vor wenigen Tagen für mich zum Stein des Anstoßes, als ich auf Twitter folgendes Bild sah:

Es geht also stark weiter mit der Monetarisierung von Ingress, denn jetzt können CallYa-Kunden beim Aufladen ihrer Prepaid-Kontos so genannte Passcodes erhalten. Passcodes sind nichts weiter als eine Art Gutscheine im Spiel, welche einem Spieler Items oder Punkte zum Leveln bescheren. Zumeist steckt hinter so einem Gutschein selten ein richtig gutes Item oder wahnsinnig viele Punkte. Aber ich halte es für falsch, dass man mit echtem Geld sich in diesem Spiel Vorteile erkaufen kann.

Freemium – Top oder Flop?

Das Prinzip ist zwar nicht neu und folgt der Freemium-Idee, aber ich schätze diese Idee bei weitem nicht. Sie sorgt nämlich nur dafür, dass betuchte Spieler übervorteilt werden. Ich zahle gern monatlich oder einmalig einen ordentlichen Betrag für ein ordentliches Spiel, wenn dabei alle Spieler die gleichen Chancen haben. Ich befürchte leider nur in Sachen Ingress, dass dies erst der Anfang war.

Momentan stört mich die ganze Geschichte noch nicht so sehr, dass ich aufhören würde Ingress zu spielen, denn dafür macht es mir einfach zu viel Spaß. Aber ich glaube hier muss Niantic mit den nächsten Schritten richtig aufpassen um sich die durchaus weltweit sehr starke Spieler-Community nicht zu vergraulen.

Welche Methode wäre euch denn am liebsten, um die Serverkosten und Infrastruktur zu bezahlen? Würdet ihr regelmäßig oder einmalig zahlen um Ingress chancengleich und bezahlbar zu halten, oder findet ihr die jüngsten Entwicklungen gut?


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