LG G Watch mit Android Wear Testbericht

LG G Watch Header

Vor ein paar Tagen kam die brandneue LG G Watch basierend auf Android Wear bei mir an. Ich war total heiß auf diese Smartwatch, da ich mir wunderbar viele tolle Sachen mit einer Uhr in Kombination mit Google Now vorstellen konnte. Nachdem ich bisher hauptsächlich die Pebble nutze, musste sich die G Watch natürlich wie auch schon die Samsung Gear 2 einem direkten Vergleich stellen.

Nach ein paar Tagen Nutzung sind die anfänglichen MUST-HAVE-Gefühle aber ein wenig abgeflaut. Dazu in den folgenden Zeilen nebst Video gleich mehr.

Lieferumfang

Im Lieferumfang der LG G Watch befindet sich die G Watch selbst mit einem 22mm Silikonarmband. Dazu ist in der Verpackung noch eine Kurzanleitung, ein USB<->MicroUSBKabel, eine (magnetische) Ladestation und eine Kurzanleitung enthalten.

Technische Details

  • Display: 1.65 Zoll LCD IPS (280×280)
  • Betriebssystem: Android WearTM
  • Kompatibilität: Alle Smartphones mit Android 4.3 oder höher
  • Chipsatz: 1.2GHz Snapdragon 400 processor
  • Speicher: 512MB RAM und 4GB interner Speicher
  • Bluetooth: 4.0
  • Sensor: 9-Axis (Gyro / Accelerometer / Kompass)
  • Einstufung: IP67 Wasser- und Staubgeschützt
  • Akku: Li-Polymer 400mAh
  • Armband: 22mm (auswechselbar)
  • Maße: 37,9 x 46,5 x 9,95mm bei 63g

Verarbeitung und Haptik

Die G Watch ist sehr gut verarbeitet und wird mit einem Silikon-Armband ausgeliefert, welches einen handelsüblichen 22mm Anschluss besitzt. Es befinden sich keinerlei Tasten an der Uhr, weswegen die Watch in der Tat dadurch eingeschaltet wird, dass man die Uhr auf die an den Strom angeschlossene Ladestation legt.

LG G Watch IMG_9779

Sollte diese Ladestation nicht zur Hand sein, hilft es auch nichts, wenn die Uhr eigentlich noch 50 Prozent Akkustand über hätte. Als Display versorgt uns ein 1,65 Zoll LCD IPS-Display mit einer Auflösung von 280×280 Pixeln mit den nötigen Informationen. Ein Snapdragon 400 Prozessor mit 1,2 GHz und ein Akku mit 400 mAh (und damit 100 mAh mehr als die Samsung Gear Live) wurden ebenso in die G Watch gepackt.

Zur Kommunikation mit dem Android-Smartphone (mit Android 4.3 oder höher) wird Bluetooth 4.0 genutzt. Auf der Unterseite der G Watch befinden sich die 5 PINs zu denen sich das Gegenstück auf der Dockingstation befindet und ein Reset-Knopf.

Inbetriebnahme

Zur Inbetriebnahme muss auf dem Android-Smartphone ab Android 4.3 oder höher die Android Wear-App installiert werden. Diese wird zur Kommunikation mit der Smartwatch genutzt. Wer auf seinem Handy noch eine ältere Androidversion installiert hat, für den fallen Android Wear-Uhren leider erst einmal flach. Die G Watch wird also auf die Dockingstation gelegt und damit eingeschaltet. Anschließend wird die Watch dann auf dem Mobiltelefon in der Android Wear-App per Bluetooth gefunden und gekoppelt.

[appbox googleplay com.google.android.wearable.app]

Jetzt folgt ein Firmwareupdate der Uhr und nach einer kurzen Erklärungsrunde der aktuell sichtbaren Karten auf der G Watch kann es dann auch schon losgehen. Alles zusammen dürfte in knapp 5-10 Minuten erledigt sein.

Funktionsweise

Auf der Uhr werden sämtliche Karten von Google Now dargestellt. Sei es nun die aktuelle Wetterinformation, wie auch Aktienkurse, Sportergebnisse etc. Dazu kommen noch sämtliche Benachrichtigungen, die auf dem Handy normalerweise in der Benachrichtigungsleiste erscheinen. Ähnlich wie auch auf dem Handy werden die Benachrichtigungen weggewischt um sie zu entfernen oder aber zur Seite gewischt, um Details anzuzeigen.

Es gibt auf der Uhr vorinstallierte Watchfaces, welche durch langes drücken auf das Ziffernblatt ausgewählt werden können. Die G Watch kann zudem auch über den integrierten Sensor die Schritte zählen und diese auch per Sprachbefehl anzeigen. Über ein typisches „Ok, Google – navigiere mich zu Straße, Ort“ wird die Navigation gestartet und schon geht die Navigation los.

Facebook G Watch

Momentan ist es noch so, dass beispielsweise eine Facebook-Benachrichtigung nicht per Spracheingabe beantwortet werden kann und die App auf dem jeweiligen Handy geöffnet werden muss. Wischt man also die obige Benachrichtigung zur Seite erscheint nur der Button „Auf dem Smartphone öffnen“.

Obwohl die Uhr 4 GB internen Speicher hat, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht die Möglichkeit auf diesen Speicher Bilder oder Videos oder dergleichen hochzuladen. Die G Watch ist eine Smartwatch, welche um vollständig funktionieren zu können, mit einem Handy gekoppelt sein muss. Fehlt die Verbindung zum Handy, wird lediglich noch die Uhrzeit angezeigt und Dinge wie der integrierte Schrittzähler funktionieren noch.

LG G Watch ausprobiert

Im folgenden Video habe ich die Einrichtung und meine Eindrücke zur G Watch noch einmal in Bewegtbild festgehalten.

Und sonst noch?

  • Smartwatches mit Android Wear bleiben im Gegensatz zur Pebble nur Handys mit Android Betriebssystem vorbehalten. Windows Phone und iOS bleiben außen vor.
  • Die Akkulaufzeiten sind leider eher mau. Lasse ich das Display wie voreingestellt auf always-on schaffe ich gerade so einen Tag mit einer Akkuladung. Deaktiviere ich das Display und lasse mir Benachrichtigungen nur nach einem Tab auf das Display oder durch drehen des Handgelenks auf Höhe der Augen darstellen, dann habe ich Reserven „in Richtung“ zweiter Tag.
  • Es sollte einem beim Kauf der Uhr klar sein, dass man ein Early-Adopter ist, und es noch nicht viel Apps etc. dafür gibt. Allerdings dürfte das fehlen von Apps nicht lange anhalten, da der Android-App-Markt ja nicht gerade wenig Entwickler vorzuweisen hat.
  • Ablesbarkeit im direkten Sonnenlicht ist nur mit sehr hoch eingestelltem Helligkeitswert in den Einstellungen der G Watch möglich. Leider fehlt der G Watch ein Sensor, der die Helligkeit im freien automatisch hochregelt

Fazit

LG G Watch IMG_9789

Beim Kauf der knapp 200,- EUR teuren Uhr muss einem klar sein, dass man damit die erste auf Android Wear basierende Uhr kauft. Mir persönlich ist der Akkuverbrauch deutlich zu hoch, denn mit knapp einem Tag Laufzeit, komme ich als verwöhnter Pebble-User nicht klar. Ich möchte in ein langes Wochenende starten können, ohne auch noch an ein Ladegerät für die Uhr denken zu müssen. Wenn wenigstens ein MicroUSB-Stecker verbaut worden wäre…

Die Zukunft dürfte aber mit der Spracherkennung und den Möglichkeiten von Google Now und den sicherlich bald immer zahlreicher erscheinenden Apps und Watchfaces für Android Wear sicherlich sehr interessant werden.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet LG G Watch mit 3.5 von 5 Punkten.


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