LG Optimus L7 II Testbericht

Die LG Optimus L-Serie in der neuen Auflage habe ich nun schon eine Weile hier und das L5 II sowie das L3 II haben sich bereits zum Test gestellt. Ich bin bisher von dieser Einsteiger-Serie nicht sehr angetan. Aber man muss klar dazu sagen, dass ich auch andere Testgeräte gewohnt bin. Androiden und Windows Phones mit ordentlich Bums unter der Haube sind für gewöhnlich eher mein Metier. Da ist es einfach an der Zeit jemanden an das nächste Testgerät zu lassen, der bisher eher mit Einsteigern zu tun hatte. Daher lest ihr in den folgenden Zeilen die Meinung meiner Frau.

LG Optimus L7 II (1)

Sie hat das LG Optimus L7 II die letzten drei Wochen tagtäglich benutzt und vermittelt euch, durch meine Finger formuliert, ihre Eindrücke und ihre Meinung zum Gerät. Damit ihr selbige auch einschätzen könnt, sei euch gesagt, dass sie ihren Einstieg in Android mit einem HTC Tattoo gehabt hat, gefolgt vom HTC Wildfire und dem Sony Xperia Arc S. Mit letzterem war sie auch lange Zeit sehr zufrieden, bis nach dem Update auf Android 4.1.2 nichts mehr wirklich rund lief und das Gerät auch das eine oder andere mal den Boden geküsst hat . ;-)

LG Optimus L7 II (2)

Bevor wir aber tiefer in die Testgefilde vordringen, seien euch zunächst die technischen Leistungsmerkmale des Optimus L7 II ans Herz gelegt:

  • 4,3 “ WVGA TFT IPS Farbdisplay
  • Auflösung 480 x 800 Pixel mit 16,7 Millionen Farben
  • Qualcomm MSM8225 1GHZ DualCore Prozessor
  • 4 GB interner Speicher, davon ca 1,6 GB nutzbar
  • 768 MB RAM
  • erweiterbarer Speicher 32 GB via microSD
  • Rückkamera mit 8 MP (3264 x 2448 Pixel)
  • LED Blitz
  • Frontkamera
  • 2.460 mAh Akku
  • WLan b/g/n, Bluetooth 3.0 (A2DP, AVRCP)
  • Android 4.1.2
  • 3.5mm Klinke
  • Schnellwahltaste
  • LED-Benachrichtigung via Homebutton
  • Abmessungen 121,5 mm x 66,6 mm x 9,8 mm bei 118 Gramm Gewicht

Soviel also zu den Spezifikationen, welche sich rein vom Datenblatt her relativ gut lesen. Ob sich die Spezifikationen auch im Handling niederschlagen erfahrt ihr nun von meiner Frau Verena.

Haptik, Design und Optik

Wie auch beim Optimus L5 II gefällt mir an dem Gerät, dass es sich um ein Barren-Gerät mit abgerundeten Ecken handelt. Der metallisch anmutende Außenrahmen als Designelement wertet die Optik des komplett aus Plastik bestehenden Gerätes deutlich auf. Auch die Verarbeitung geht in Ordnung, einen knarzenden Akkudeckel wie ich ihn beim Sony Xperia Arc S hatte sucht man am L7 II vergebens. Gewicht und Abmessungen des Gerätes sind für zierliche Frauenhände optimal, man kommt mit dem Daumen gerade noch so in alle Bedienbereiche. Schwierigkeiten bei der Haptik habe ich lediglich beim Entfernen des Akkudeckels. Das ist Tod für meine Design-Fingernägel, denn man findet keine Einkerbung am Gehäuse zum Abziehen des Deckels. Aber auch mit normalen Fingernägeln ist das eine hakelige Geschichte.

Alle Bedienelemente wie die Lautstärkewippe haben einen angenehmen Druckpunkt und gehen für mich völlig in Ordnung. Eine absolut coole Sache ist die Benachrichtigungs-LED rund um den Home-Button, diese Leuchtet nämlich in unterschiedlichen Farben, wenngleich man die Farbe nicht frei wählen kann. Ich hätte mir noch eine dedizierte Hardware-Kamerataste gewünscht, da ich beim Auslösen über das Display öfter mal Schwierigkeiten beim Gleichgewicht des Gerätes in der Hand hatte. Auslösung via Sprachsteuerung habe ich nicht genutzt, ich finde das irgendwie affig.

LG Optimus L7 II (4)

Das Display hinterlässt gemischte Gefühle. Bei voller Display-Helligkeit kommen die Vorzüge des IPS-Panels deutlich zum Tragen, die Lesbarkeit in der Sonne ist besser als bei vielen anderen Geräten. Bei halber Displayhelligkeit oder in der Display-Automatik lässt sich der Bildschirm leider kaum noch ablesen, lediglich in wirklich dunklen Räumen hat man hier einen guten Eindruck. Ich habe deswegen das Display meistens zwischen 65 und 100 Prozent Helligkeit genutzt.

Speed und Handling

Die Bediengeschwindigkeit ist für meine Bedürfnisse, zu denen eigentlich nur Facebook, Whatsapp, E-Mail und ab und an ein wenig Simpsons spielen gehört absolut in Ordnung. Man merkt keine gravierenden Ruckler oder Lags beim Benutzen. Nur wenn ich Simpsons spiele merke ich, dass das Optimus LG 7 II etwas lahmt. Auch ist mir das Gerät mehrmals einfach aus gegangen, dies konnte ich durch die Einrichtung einer SIM-Sperre verhindern. Scheinbar wurde das Betriebssystem mit der LG eigenen Oberfläche nicht richtig angepasst. Ich finde den Launcher von LG und die Icons irgendwie niedlich und kann die Abneigung von Benno dagegen nicht ganz verstehen. :P Insbesondere einige der Apps von LG sind besonders gut gelungen, wie etwa das Fotoalbum mit eigenem Widget.

Insgesamt macht Android 4.1.2 auf dem Gerät Spaß und ich habe es gerne genutzt. Dabei gab es für mich nur einen wirklichen Minuspunkt am Optimus L7 II. Die Kamera ist in schwachem Licht oder wenn man etwas einzoomt keine Augenweide. Fotos werden schnell milchig oder arg pixelig. Die Lautsprecher entsprechen meinen Ansprüchen an ein Einsteiger-Handy, leicht blechern aber durchaus noch brauchbar. Die Kopfhörer, welche der Packung beigelegt sind bringen zwar einen annehmbaren Sound, aber In-Ear-Kopfhörer hätte ich mir schon gewünscht.

LG Optimus L7 II (5)

Akkuleistung und Telefonie

An einem Arbeitstag, an dem ich das Handy ungefähr 12 Stunden in Benutzung habe komme ich gut über die Runden, mir sind abends auf der Couch noch rund 20% zum verdaddeln übrig geblieben. Die Akkuleistung geht also für mich absolut in Ordnung, bei Musik hören, Facebook, Mail und WhatsApp sowie in den Pausen für etwas Simpsons spielen. Der Ladezyklus mit ca. 1 1/2 Stunden ist erstaunlich kurz. Für einen Einsteiger sind das meiner Meinung nach ganz passable Werte. HD-Voice sucht man natürlich auch beim Optimus L7 II vergebens, aber auch hier gibt es keine Kritik an der Sprachqualität. Ich habe mein Gesprächspartner stets gut verstanden und auch ich wurde immer gut, klar und deutlich vom Gegenüber verstanden. Mehr muss es meiner Ansicht nach gar nicht sein.

Beispielfotos der Kamera aufrufen

Fazit

Eigentlich wollte ich mir dieses Gerät direkt nach dem Test kaufen. Der Straßenpreis liegt derzeit ca. 70 Euro unter der UVP, was ich zunächst okay fand, denn die UVP von 299 Euro erschien mir etwas hoch. Außerdem war ich mit dem Handy im Allgemeinen sehr zufrieden, denn bis auf die Kamera und dem Standard-Sim-Schacht, der für mich im Jahr 2013 so langsam aber sicher aus allen Geräten verbannt gehört, hatte ich nicht wirklich etwas auszusetzen.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich ein absoluter Pfennigknauser bei technischen Geräten bin und da es bei Base das Motorola RAZR i recht günstig gab, habe ich dann doch lieber bei diesem Modell zugeschlagen. Ich denke ich habe bei meiner Entscheidung für das RAZR i und gegen das Optimus L7 II keinen Fehler gemacht. Aber hätte es den Deal mit dem Motorola nicht gegeben, wäre ich wohl beim L7 II geblieben.

Wenn der Preis für euch in Ordnung geht, bekommt das Optimus L7 II von mir eine Kaufempfehlung mit kleineren Abstrichen, passender wäre allerdings ein Preis von unter 200 Euro.

Wenn ihr noch Fragen habt, immer her damit!


Fehler melden1 Kommentar

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Hardware / Testberichte / ...