LG Pocket Photo: NFC-Minidrucker im Test

Auf dem „Festival der Farben“ von LG, bei dem es unter anderem auch das LG Optimus G zu sehen gab, wurde auch der Pocket Photo vorgestellt. Dieses kleine Gadget ist ein Minidrucker, der via NFC mit allen Android-Smartphones, die diesen Standard unterstützen, kommunizieren kann, um vom Smartphone aus Fotos in kleiner Größe auszudrucken. Durch die kompakten Maße und den integrierten Akku ist der Minidrucker dazu auch portabel nutzbar.

Technische Daten

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  • Maße: 72,4 x 120,9 x 24,0 mm
  • Gewicht: 212 Gramm
  • Bildgröße: 51 x 76 mm
  • Auflösung: , 640 x 1.224 Pixel
  • Konnektivität: NFC, Bluetooth, USB
  • Zero Ink Technologie „Zink“ (tintenloses Drucken)

Hardware

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Insgesamt fühlt sich das Pocket Photo relativ wertig an. Verbaut wurde hier ausnahmslos Kunststoff, allerdings macht die Verarbeitung einen guten Eindruck. Es knarzt nichts, das Gerät fühlt sich gut an in der Hand und die geriffelte Oberfläche tut ihr übriges zum Gesamteindruck, wenngleich die Herzmusterung doch unfreiwillig witzig wirkt.

Lediglich das Klappscharnier, das zum Einführen des Druckerpapiers geöffnet werden muss, hinkt hier hinterher. Die Klappe wackelt ein wenig, lässt sich in geschlossenem Zustand eindrücken und sitzt einfach nicht wirklich fest. Alles in allem hinterlässt die Hardware bei mir einen positiven Eindruck mit ein paar Schönheitsfehlern.

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Software

lg pocket photo app 02Damit das Smartphone und der Drucker per NFC kommunizieren können, ist die Verwendung der offiziellen Pocket-Photo-App vonnötigen. Obwohl es noch keine Version für iOS gibt (die soll noch folgen), orientiert sich das Design der Android-Applikation stark am iOS-Standard, was mir überhaupt nicht gefällt. Ebenfalls unschön: Nutzt man ein Smartphone mit Software-Buttons (beispielsweise das Nexus 4), wird ein Legacy-Menü-Button angezeigt, der dazu nur zwei Funktionen (Löschen/Umbenennen von Fotos und Alben, sowie ein Link zur Hilfe) besitzt. Im Jahr 2013 sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass Entwickler auf die aktuellen Design-Richtlinien achten, was hier aber eben nicht der Fall ist.

Auch, wenn die Optik also nicht überzeugen kann, wird funktionell einiges geboten. Man hat zunächst Zugriff auf alle Alben, wählt das zu druckende Foto aus (alternativ lässt sich aus der App heraus auch die Kamera öffnen, um ein neues Foto zu schießen) und kann anschließend noch verschiedene Farbeffekte, Texte, QR-Codes und Rahmen hinzufügen. Ebenfalls gibt es noch die Möglichkeit, verschiedene Formate auszuwählen (z.B. Passfoto, Visitenkarte etc.).

Smartphones, die nicht über NFC verfügen, können auch über den USB-Port mit dem Drucker verbunden werden. Nachdem man die Verbindung hergestellt hat, startet man die App und druckt das Bild, wie gewohnt, aus.

[appbox googleplay com.lge.media.lgpocketphoto]

Druckqualität und Akkulaufzeit

lg pocket photo 11

Hat man das Bild dann entsprechend bearbeitet, drückt man auf den Ausdrucken-Button. Anschließend wird über ein NFC-Event eine Bluetooth-Kopplung zwischen Smartphone und Minidrucker hergestellt, die dann die Übertragung des bearbeiteten Bildes vom Smartphone zum Drucker ermöglicht. Das funktionierte in meinen Tests vollkommen einwandfrei.

Das Pocket Photo druckt dabei auf 51 x 76 mm kleinem Papier, von dem drei Packungen mit je zehn Blättern beim Pocket Photo beiliegen. Zusätzliche Packungen sollen zukünftig über LG kaufbar sein, sobald das Gerät im Handel verfügbar ist. Die Drucke sind für ein tintenlos druckendes Gerät dieser Größe in Ordnung, haben aber des Öfteren mit ausgewaschenen Farben, Schlieren und genereller Unschärfe zu kämpfen. Vom Hocker wird man hier also nicht gerissen, was ich zugegebenermaßen auch nicht wirklich erwartet habe.

Die Akkulaufzeit ist meiner Meinung nach ein größeres Problem. Eine Akkuladung reicht für lediglich ca. 13-15 Bilder. Wirklich mobil ist man damit nicht unterwegs und gerade, wenn man länger unterwegs ist, sollte man Ausschau nach einer Spannungsquelle halten. Die Ladung des Minidruckers erfolgt übrigens über den Micro-USB-Port.

Fazit

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Insgesamt hinterlässt das Pocket Photo bei mir einen gemischten Eindruck. Zum Einen ist die Idee hinter einem kleinen und portablen NFC-Drucker sehr cool und die Benutzung des Gadgets macht mittels NFC tatsächlich Spaß. Man merkt, dass in NFC Potential für unglaublich viele coole Spielereien steckt.

Das LG Pocket Photo ist aber leider nicht diese „coole Spielerei“. Dazu mangelt es einfach zu sehr an Druckqualität und Akkulaufzeit. Ansonsten wäre das kleine Gadget durchaus für Pass-/Bewerbungsfotos und derlei Dinge geeignet. Noch dazu ist der Preis mit einer UVP von 199 Euro (bei Amazon ist derzeit eine Vorbestellung für 179 Euro möglich) recht hoch angesetzt. Alles in allem ist das LG Pocket Photo also leider nur eine durchaus nette Spielerei mit teilweise deftigen Mängeln zu einem überteuerten Preis – schade.


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