LIVR: Fake-Netzwerk für Betrunkene führt die Medien vor

Marktgeschehen

Der ein oder andere wird letzte Woche vielleicht von LIVR gehört haben, bei dem es sich um ein soziales Netzwerk für Trinker halten soll. Es ist ein Fake.

LIVR, ein soziales Netzwerk, in dem sich betrunkene Menschen treffen und welches einem nur Eintritt gewährt, wenn man genug getrunken hat. Hört sich erst mal an wie ein Scherz, ist tatsächlich auch einer. Zwei Jungs aus Brooklyn haben letzte Woche die Medien-Welt vorgeführt und mit dem folgenden Video für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt. Mittlerweile ist allerdings bekannt, dass LIVR nur ein (sehr guter) Fake ist.

In Zeiten, in denen wir einen App-Hype nach dem anderen abfeiern, wirkte LIVR nicht mal direkt wie ein Fake. Ein soziales Netzwerk, in welches man nur kommt, wenn man blau genug ist? In dem man sich dann mit anderen, die ebenfalls einen über den Durst getrunken haben, unterhalten kann? So könnte man zumindest die peinlichen Beiträge auf Twitter oder Facebook vermeiden. Abwegig klang das nicht, es ist aber am Ende des Tages tatsächlich nur ein Paradebeispiel für einen Fake. Die Jungs hätten allerdings nicht damit gerechnet, dass LIVR so schnell die Runde im Netz macht.

Es braucht heutzutage allerdings nur ein paar Multiplikatoren und schon ist so ein Thema ein Selbstläufer. Hinzu kommt, dass das Video und die passende Webseite von LIVR nicht gerade schlecht gemacht sind. Amateure waren hier jedenfalls nicht am Werk. Viele sind also direkt auf den Zug aufgesprungen. Wir nicht, aber das heißt nicht, dass uns das nicht beim nächsten Fake auch ganz schnell passieren kann. So ein Thema reizt immerhin und man weiß, dass es zu einer Diskussion führen wird.

Die Idee hatten zwei Jungs, die sich mit viralem Marketing beschäftigen und auch mit vielen Medien in Kontakt stehen. Sie kennen die Szene. Das Konzept zu LIVR existierte schon vor 18 Monaten, doch erst ein Rundgang auf der CES 2014 in Las Vegas war dann der ausschlaggebende Grund, warum man LIVR auch in die Tat umsetzte. LIVR hat es jedenfalls geschafft die Aufmerksamkeit der Medien zu gewinnen und am Ende des Tages kann man wohl sagen, dass das Konzept nicht ohne Grund um die ganze Welt ging: Vielleicht gibt es ja ein paar Funktionen von LIVR, die Sinn machen würden.

Ein soziales Netzwerk, welches zum Besaufen animiert ist jedoch nicht geplant und wird auch nicht kommen. Zumindest nicht in Form von LIVR. Recherchiert hat das übrigens Brian Barrett von Gizmodo, der auch einen sehr ausführlichen Artikel über LIVR und die Geschichte dahinter geschrieben hat. Inklusive einem Interview mit den Leuten hinter der Idee. LIVR heißt übrigens so viel wie „liver“, was dann auf Deutsch „Leber“ bedeuten würde. Achja, einen Alkoholtester für das iPhone kann man sich bei Interesse auf Amazon kaufen. Hier handelt sich aber mehr ein Spaß-Gadget.


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