Nexus 6P: Pro & Contra und Fazit

Hardware

Das Nexus 6P von Google und Huawei begleitet mich jetzt seit einigen Tagen und es wird Zeit für Fazit, welches für mich durchaus überraschend ausfällt.

Ende 2015 ist bei uns das Nexus 6P für einen Test eingetroffen und seit dem habe ich mir das aktuelle Nexus-Flaggschiff von Google und Huawei mal etwas genauer angeschaut. Ich bin zu einem persönlichen Fazit gekommen und davon überrascht.

Doch bevor ich dazu komme, möchte ich hier auf ein paar Vor- und Nachteile des Gerätes eingehen. Es handelt sich dabei natürlich um meine persönliche Sichtweise, das solltet ihr immer bedenken. Andere Nutzer können das wieder anders sehen.

Pro

  • Die Verarbeitung ist sehr gut. Es knarzt nichts und das Gerät fühlt sich verdammt hochwertig an. Man merkt, dass man hier ein Flaggschiff in den Händen hält.
  • Das Design ist für mich am Ende des Tages überraschenderweise ein Pluspunkt. Das hätte ich nach den Leaks im Vorfeld nicht gedacht. Auch die obere Zeile mit der Kamera, auch wenn sie aus Glas ist und der Kamerasensor im Ring nicht ganz mittig sitzt, gefällt mir durchaus gut.
  • USB Typ C ist für mich, nach Lightning, endlich ein guter Anschluss für Kabel. Ich bin froh, wenn wir uns endgültig von microUSB verabschieden können. Wirklich.
  • Das Display ist toll. Es ist verdammt scharf, es zeigt Farben angenehm an, es hat gute Ablesewinkel und es ist sehr groß und eignet sich somit wunderbar für Spiele und Videos.
  • Der Fingerabdruckscanner ist verdammt schnell. Manchmal sogar zu schnell. Kommt man in der Hosentasche mit dem Finger an die entsprechende Stelle, kann man sein 6P schon mal versehentlich entsperren. Ich bevorzuge einen Sensor auf der Frontseite und wenn möglich einen, der erst mit einem Klick aktiv wird, doch nach etwas Eingewöhnung komme ich auch mit dieser Lösung sehr gut klar.
  • Für mich ist Android in seiner reinen Form immer noch das beste Android. Nicht nur, weil es schneller Updates bekommt, auch optisch. Und wem es nicht gefällt, für den gibt es Launcher. Doch die Updates sind ein Pluspunkt, mit dem kein anderer Hersteller mithalten kann. Kein Android-Smartphone bekommt so schnell Updates, wie ein aktuelles Nexus-Gerät. Für mich ein verdammt großes Verkaufsargument.
  • Die Performance ist tadellos. Etwas anderes hätte ich von einem Flaggschiff mit der neuesten Version von Android, welches auch noch von Google mitentwickelt wird, aber auch ehrlich gesagt nicht erwartet. Wer sich für das Nexus 6P entscheidet, wird noch eine ganze Weile Spaß mit der Leistung haben.
  • Die Kamera ist gut, oftmals sogar sehr gut. Hier sieht man wieder schön, dass es nicht auf die Anzahl der Megapixel ankommt. Optische Bildstabilisierung hätte das Paket abgerundet, doch das ist meckern auf hohem Niveau. Endlich, denn die Kamera war bei Nexus-Geräten immer ein negativer Punkt für mich.

Neutral

  • Die Akkulaufzeit ist in Ordnung. Ich komme gut über den Tag mit dem Nexus 6P, an einigen Tagen waren ein paar Prozent übrig, an anderen hätte ich ein Notladegerät gebraucht. Das ist ein Punkt, der von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich ist.
  • Den Akku kann man übrigens nicht wechseln. Das ist mir vollkommen egal, aber ich weiß, dass das viele stört. Für mich ist das aber ein neutraler Punkt.
  • Die Größe wäre ein Punkt, der bei mir eigentlich auf der Contra-Liste landen würde, doch das ist ein sehr persönliches Fazit. Das Gerät ist für seine Displaygröße angenehm groß, mir hätten aber eben 5 Zoll locker gereicht. Wer jedoch Smartphones mit großen Displays bevorzugt, wird hier zufrieden sein.
  • Die Frontlautsprecher sind in Ordnung, aber auch nicht herausragend.

Contra

  • Das Nexus 6P zieht Fingerabdrücke an. Zumindest mein dunkles Modell ist dafür durchaus anfällig. Es ist nicht so schlimm, wie bei einer Glasrückseite, aber man sieht es bei entsprechendem Lichteinfall.
  • Der Speicher des Nexus 6P lässt sich nicht erweitern.
  • Und da man diesen nicht erweitern kann würde ich zur Version mit 64 GB tendieren und diese ist mit 700 Euro kein Schnäppchen.
  • Es ist schade, dass das Nexus 6P kein kabelloses Laden unterstützt. Vielleicht war es zum Zeitpunkt der Entwicklung aber einfach noch nicht möglich, oder die Ergebnisse nicht zufriedenstellend. Immerhin ist das kabellose Laden mit Metall-Gehäusen erst seit Sommer 2015 möglich. Ich kann die Entscheidung verstehen und bevorzuge das hochwertigere Gehäuse, finde es aber trotzdem schade.

Anmerkung: Dies ist kein Testbericht mit Laborwerten, sondern eine persönliche Meinung zum Gerät. Das Unboxing gibt es an dieser Stelle, die technischen Details gibt es bei Google und solltet ihr Fragen haben, dann ab in die Kommentare damit.

Fazit

Als ich die ersten Leaks gesehen habe, dachte ich mir: Niemals. Das wird nichts. Als ich die ersten Pressebilder gesehen habe, dachte ich mir: Ok, geht doch. Als ich es das erste Mal in den Händen hielt, war ich überzeugt: Das Nexus 6P sieht gut aus und fühlt sich sehr hochwertig an. Und auch nach vielen Tagen mit dem Gerät bin ich immer noch davon überzeugt: Google und Huawei haben gute Arbeit geleistet.

Ein tolles Design, eine gute Verarbeitung, ein hochwertiges Gefühl beim Anfassen, eine gute Kamera und reines Android. Für mich ist das Nexus 6P das beste Android-Smartphone von 2015. Der Preis ist mittlerweile zwar auch auf dem Level von der Konkurrenz angekommen, aber das geht in Ordnung. Ein fehlender microSD-Slot und nicht wechselbarer Akku sind zwei (Kritik-)Punkte, die mich nicht stören.

Es bleibt am Ende des Tages aber noch ein Punkt, der für mich entscheidend wäre, wenn ich mir ein neues Gerät kaufen würde und warum das Nexus 6P hier doch rausfällt: Es ist mir zu groß. Ich brauche kein so großes Smartphone. Ich habe mir das Nexus 5X übrigens noch nicht angeschaut, das hat unser Michael getestet.

Also, würde ich mir ein Nexus 6P kaufen? Nein. Ist es eine Kaufempfehlung? Ja. Wen die Größe nicht stört, oder wer sogar genau diese Größe sucht, dem kann ich das Nexus 6P empfehlen. Für 2016 würde ich mir eine kleine Version des Nexus 6P wünschen und da bin ich nicht alleine. Immerhin, Google weiß bescheid.


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