Nokia Lumia 1520 ausprobiert

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Ich kann mich an alte Zeiten erinnern, als wir einst jedes Handy gefeiert haben, welches kleiner war, als alle anderen und Nokia hatte damals für mich einen Kracher auf dem Markt, das Nokia 8210. Von diesen Zeiten sind wir allerdings weit entfernt. Man hat erkannt, dass man auf Mini-Bildschirmen nichts mehr erkennt. Das war damals vielleicht noch nicht so wichtig, schlagen wir aber an dieser Stelle den Bogen in die Gegenwart, so kann das Display gar nicht groß genug sein. Fotos in hoher Qualität, Videos in fantastischer Auflösung und Spiele mit atemberaubenden Grafiken, das alles läuft mittlerweile auf unseren Smartphones.

Um so verständlicher ist es, dass die Smartphone/Tablet-Hybriden oder auch Phablets genannt, immer gefragter werden.

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Nokia hat in den letzten Monaten sein Lineup kontinuierlich mit Einsteigern, Mittelklasse-Geräten, Flagschiffen und Kamera-Boliden ausgebaut. Es fehlten noch Tablets und Phablets, welche man mit den Geräten Lumia 1320, Lumia 1520 und Lumia 2520 in das Sortiment integriert hat. Damit ist Nokia in allen Bereichen ordentlich aufgestellt und wer einmal den Weg zu Windows Phone gefunden hat und sich dort heimisch fühlt, der wird somit auch in jedem Bedarfsfall fündig.

Doch genug geschwafelt, kommen wir zu meinem ersten Eindruck vom Lumia 1520.

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Hardware

Alles was das Herz begehrt und der Geldbeutel hergibt, steckt im Lumia 1520. Eine kraftvolle Quad-Core CPU mit 2,2 GHz Taktung, 2 GB Arbeitsspeicher und einem internen Speicher von 32 GB locken den Käufer. Obendrauf verrichtet ein sechs Zoll ClearBlack-IPS LC-Display seine Arbeit in einer Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln. Gegen zerkratzen schützt Gorilla Glas 2 der Firma Corning. Die Rückseitenkamera bietet eine Auflösung von 20 Megapixeln mit Nokia PureView-Technologie, einem optischen Bildstabilisator und einer Carl Zeiss Linse mit einer Blende von f2.4 bei einer Brennweite von 26 mm. Apropos Millimeter, die Gehäuseabmessungen von 162,8 x 85,4 x 8,7 mm fallen riesig aus und passen nur zur Hälfte in die Hand.

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Die 209 Gramm Gewicht klingen viel, machen sich aber im Handling zum Glück wenig bemerkbar. Deutlich bemerkbar macht sich hingegen die Größe. Wer sich beim Galaxy Note 3 oder dem Xperia Z1 über die Größe wundert, kann beim Lumia 1520 nur staunen. Ob das im Alltag so tauglich ist wird sich erst noch herausstellen. Getoppt wird dieses Gerät in seinen Dimensionen eigentlich nur noch von solchen Brummern wie dem Xperia Z Ultra.

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Ansonsten bleiben Hardwareseitig beim Lumia 1520 kaum Wünsche offen. NFC, Bluetooth 4.0, erweiterbarer Speicher via MicroSDHC, LTE-Konnektivität und Qi-Ladefähigkeit ohne extra Cover sowie ein UKW-Radio verwöhnen den Anwender und Software-Gimmicks wie Nokia Refocus oder Story Teller runden das Gesamtpaket ab. Das führt mich direkt auch zum nächsten Punkt.

Software

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Als Betriebssystem kommt Windows Phone 8 in der Version Lumia Black zum Einsatz, welches der direkte Nachfolger zum erst kürzlich verteilten Lumia Amber ist. Black bietet Unterstützung von 1080p Displays und ermöglicht dem Anwender eine weitere Spalte für LiveTiles auf dem Homescreen. Die bekannten und wirklich gut gemachten Nokia Apps, wie die ProCam, welche es in kürze ermöglichen wird Bilder auch im RAW-Format aufzunehmen, HERE Drive+ mit kostenloser Offline-Navigation und Nokia Music sind nur einige von vielen guten Applikationen, welche euer Lumia sinnvoll erweitern.

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Manko der Windows Phone Software per se ist aber immer noch die teilweise erschreckende Unübersichtlichkeit der Einstellungen. Viele Einstellungen zum Display finden sich so zum Beispiel in 4 verschiedenen Menüs. Das muss sich künftig unbedingt bessern um intuitiver für Windows Phone Einsteiger zu werden. Ansonsten komplettiert Office 365 gemeinsam mit den Nokia Applikationen das Gesamtpaket.

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Vorinstalliert kommen aber auch Anwendungen, welche ich für nicht so relevant halte, als dass sie der Anwender nicht selbst aus dem Windows Phone Store laden könnte. Hierzu zählen unter anderem so Kandidaten wie das „CEWE Fotobuch“ oder „HRS Hotel Suche“, um nur mal einige zu nennen.

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Kamera

Die Kamera konnte ich hier zwar Ad-hoc in der Wohnung ein wenig ausprobieren, aber das ist noch wenig aussagekräftig. Dennoch, sollte die Performance in etwa an ein 925 heranreichen, ist das voll und ganz zufriedenstellend für die meisten Belange.

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Instagram, Facebook oder andere soziale Netzwerke dürften problemlos mit Fotos zu versorgen sein. Schwieriger wird jedoch bei stark bewegten zielen, wie etwa meinen Mäusen, da sie sehr flink sind. Die Auslösegeschwindigkeit liegt wegen dem Autofokus irgendwo zwischen ein und zwei Sekunden, was im Zweifelsfall bedeutet dass einem ein Schnappschuss durch die Lappen geht.

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Fairer Weise muss man natürlich auch erwähnen, dass auch das Xperia Z1 in etwa die selbe Zeit braucht, wenn der Autofokus erst noch seinen Job erledigen muss. Dank der Kamera-Software Nokia ProCam könnte man dafür beim Lumia 1520 gegen arbeiten und manuell fokussieren oder mit der SmartCam einfach eine Serie an Schnappschüssen anfertigen um so nichts zu verpassen.

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Eine extrem hohe Dauer bis zur Auslösung, wie in einigen Medien vorab zu lesen konnte ich bis jetzt nicht feststellen. Gut finde ich bis jetzt auch die zwei Megapixel HD-Frontkamera. Sie löst ordentlich auf und macht auch schnellere Bewegungen gut mit. Genau richtig also für die Videotelefonie, welche ich aber so gut wie noch nie genutzt habe. Vielleicht ändert sich das ja, mit dem riesigen Display.

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Video: Erster Eindruck

Zusammengefasst sind mir genau drei „WOW“ beim ersten Eindruck entfahren. WOW, die Verarbeitung dieses Gerätes ist fantastisch! WOW, das Gerät ist riesig! WOW, was ein geiles Display! Kleinere Jubelstürme brachten dazu der große interne Speicher und das wirklich geniale Design, in Kombination mit den Abmessungen des Gerätes. Ich habe euch das ganze auch mal in drei kleine Videos eingegossen, verzeiht dass die Verpackung am Anfang unscharf ist, dafür ist der Rest des Videos umso schärfer. :)

Das Nokia Lumia 1520 muss sich nun bei mir einem ausführlichen Test stellen. Wenn ihr nun noch außer „Will it blend?“ Fragen habt, könnt ihr die hier gerne unter dem Artikel posten und ich werde versuchen sie zu beantworten.

Die Frage ob man so ein großes Display wirklich braucht und ob man damit im täglichen Umgang wirklich gut zurecht kommt muss jeder für sich beantworten. Auch ich selbst, denn bis jetzt waren Displays jenseits der fünf Zoll Grenze für mich eher eine Grenzerfahrung. Eines ist aber auf jeden Fall Fakt, von der Einhandbedienung muss zumindest ich mich mit meinen Patschern verabschieden. Für eine UVP von 799 Euro schlägt das Lumia 1520 schon ordentlich auf den Geldbeutel, lässt aber in meinen Augen keinen Wunsch in Sachen Technik offen.


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