OnePlus 6 Test: Ein persönliches Fazit nach 3 Monaten

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Drei Monate sind nun seit dem Marktstart des OnePlus 6 vergangen und für mich ist das Modell immer noch eines der besten Android-Smartphones 2018.

Bei OnePlus ist mittlerweile vermutlich allen klar: Das Unternehmen ist kein Startup, war es auch nie, baut aber trotzdem sehr gute Smartphones zu einem attraktiven Preis. Die Marke ist nun ein bisschen im Mainstream angekommen. Man hat vor ein paar Tagen sogar ein Video von ApoRed gesponsert, der das OnePlus 6 „getestet“ hat.

Das Video wurde mittlerweile wieder entfernt, ich weiß aber nicht warum.

Doch wie schlägt sich das OnePlus 6 nach 3 Monaten? Ich habe es nicht im täglichen Einsatz gehabt, doch neben dem Huawei P20 Pro und Google Pixel 2 XL immer wieder getestet. Während das P20 Pro immer noch meine Nummer 1 aus dem Jahr 2018 ist, so würde ich aktuell behaupten, dass das OnePlus 6 die Nummer 2 ist.

Das wird sich zwar sehr bald ändern, doch bevor wir uns mit den neuen Modellen im zweiten Halbjahr (und einem möglichen OnePlus 6T) beschäftigen, wollte ich noch mal ein kurzes Fazit ziehen. Das hier ist aber kein ausführliches Review, ich gehe einfach auf ein paar Punkte ein, die mir so beim OnePlus 6 im Kopf geblieben sind.

OnePlus 6: Fazit als Video

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OnePlus 6: Design und Display als Pluspunkt

Ein Highlight für mich ist immer noch das Design. Nicht, weil es sich hochwertig anfühlt, gut in der Hand liegt und super verarbeitet ist, sondern auf Grund der Rückseite. Die mattschwarze Oberfläche gefällt mir immer noch super. Sie ist nicht komplett gegen Fingerabdrücke geschützt, aber besser als glänzende Glasoberflächen.

Das OnePlus 6 ist relativ groß und kann auch etwas rutschig sein, aber das ist bei Smartphones mit Glas + Alurahmen + Glas normal. Das Display gefällt mir übrigens immer noch gut und auch die kleine Notch stört mich nicht. Unten gibt es ein Kinn, aber das ist nicht so dick wie bei anderen Herstellern auf dem Markt.

Oneplus 6 Kinn

Ich bin mir auch nicht sicher, ob OnePlus das Kinn so schnell los wird. Die Notch wird vielleicht bald kleiner, aber um das Kinn unten loszuwerden müsste man das Display biegen und das ist verdammt teuer. Ich denke sowas wird frühestens mit dem OnePlus 7 (eher später) kommen. Aber wie gesagt, zu dick finde ich das Kinn auch nicht.

PS: Was man sich bitte in Zukunft sparen kann ist das mit den limitierten Editionen. Sowohl das weiße als auch das rote Modell sind mittlerweile ganz normal bei OnePlus und Amazon erhältlich. Bringt bitte alle Farben zum Start oder kündigt alle an und versucht auch nicht mit „limited“ die Nachfrage zu steigern.

Vor allem beim weißen Modell ist mir das dieses Jahr negativ aufgefallen.

OnePlus 6: Performance!

Kein Hersteller kann mit der Update-Politik von Google mithalten, aber OnePlus kommt nah heran und gehört zu den besten Herstellern, wenn es um dieses Thema geht. Ich würde zwar immer die Updates von Google selbst bevorzugen, könnte aber mit der Strategie von OnePlus leben. Ich hoffe man hält daran auch in Zukunft fest.

Was mir aber immer noch verdammt gut gefällt ist die Performance, bei der man selbst ein Pixel 2 XL mit Android 9 Pie teilweise abhängt. Benchmarks hin oder her, im Alltag überzeugt mich das OnePlus 6 bei den Android-Smartphones derzeit am meisten.

Das Pixel kann mithalten und einige andere Hersteller wie HTC und Sony kommen auch nah heran, aber irgendwie gefällt mir die Bedienung bei OnePlus am besten. Wenn wir über Android sprechen. „The Speed You Need“ ist definitiv ein Motto, mit dem man Werbung machen und auf das man stolz sein kann. Hersteller wie Samsung und Huawei dürfen sich hier gerne mal eine Scheibe von OnePlus abschneiden.

OnePlus 6: Kamera ist „okay“

Die Kamera war mal eine Schwachstelle bei OnePlus, ist sie aber nicht mehr. Für mich spielt man bei den großen Herstellern mit, aber führt die Bestenlisten auch nicht an.

Oneplus 6 Kamera

Wer den Fokus komplett auf die Kamera legt, der wird sicher bessere Modelle finden, aber wer einfach nur eine solide Kamera haben möchte, der wird zufrieden sein. Ich bin es jedenfalls, hoffe aber auch, dass die Kamera bei OnePlus irgendwann mal so sehr in den Fokus rücken wird, dass man ganz oben mitspielen kann.

OnePlus hat die Kamera nach dem Marktstart übrigens noch mal verbessert.

Was ich auch etwas schade finde: Die zweite Kamera ist nur für den Porträtmodus da und der ist eher bescheiden. Machen die meisten auch nicht besser, aber was ich bevorzugt hätte: Eine Weitwinkel-Kamera oder Telephoto-Kamera. Irgendwas, was die zweite Kamera noch für eine andere Funktion sinnvoll gemacht hätte.

OnePlus 6: Solide Akkulaufzeit

Ich dachte beim Event: 3300 mAh, das könnte die Schwachstelle sein. War es für mich dann aber nicht, denn für die Größe kommt das OnePlus 6 gut über den Tag. Doch es ist ein großes Smartphone und ein paar mAh mehr wären da sicher auch irgendwie mit einem etwas höheren Kostenaufwand möglich. So 3500-3700 mAh wären dann doch wünschenswert – in Zeiten, in denen gleich große Modelle 4000 mAh haben.

Was ich bis heute super finde: Face Unlock und der Fingerabdrucksensor sind extrem schnell. Also wirklich extrem (!) schnell. Beim Fingerabdrucksensor kann da für mich noch Huawei mithalten, doch sonst niemand. Face Unlock kommt bei schlechtem Licht an seine Grenze und ist natürlich nicht so sicher wie ein 3D-Scan, aber man muss es auch nicht nutzen. Es ist nur optional zum Entsperren vorhanden.

OnePlus 6: 3 Kritikpunkte bleiben

Über Qi möchte ich hier nicht wieder streiten, mir persönlich fehlt es aber. Ich sehe keinen Vorteil von Aluminium zu Glas zu wechseln. Keinen. Glas ist nur anfällig, fühlt sich für mich aber nicht hochwertiger an. Ich sehe den Wechsel nur dann ein, wenn es dafür Qi (kabelloses Laden) gibt. Das unterstützt das OnePlus 6 nicht.

Wegen mir hätte OnePlus daher auch gerne bei Aluminium bleiben dürften.

Oneplus 6 Back

Die IP-Zertifizierung fehlt und ja, das Gerät kann sicher auch etwas Wasser ab. Aber es wäre trotzdem schön, wenn OnePlus das Geld für die Zertifizierung zahlt, immerhin zahlen sehr viele (128 GB sind mMn das Minimum) gut 570 Euro für das Modell.

Doch was für mich beim Nachfolger nun endlich mal Pflicht sein muss: Stereo-Lautsprecher. Der eine, den das OnePlus 6 hat, ist davon abgesehen nicht gut.

Über Qi kann man streiten, ich hätte es gerne als Bonus-Feature, die IP-Zertifizierung ist natürlich kein KO-Kriterium, aber gute Stereo-Lautsprecher gehören für mich dazu.

OnePlus 6: Kein Preis-Leistungs-Killer

OnePlus wirbt sehr gerne mit dem Preis des Gerätes, doch ich finde der ist drei Monate später kein Argument mehr. Das OnePlus 6 ist nämlich preisstabil und wird daher auch bei der UVP bleiben. Es geht bei 519 Euro los, doch da mir 64 GB Speicher (nicht erweiterbar) zu wenig sind, wäre für mich die Version mit 128 GB Pflicht.

Die kostet 569 Euro. Und bei 570 Euro spreche ich dann nicht mehr über „knapp 500 Euro“, sondern über „knapp 600 Euro“. Und das bedeutet: Wir bewegen uns durchaus schon jetzt im Bereich der anderen Flaggschiffe von Samsung, Huawei und Co.

Direkt zum Start ist ein OnePlus-Smartphone ein Preis-Leistungs-Sieger, aber schon kurz danach nicht mehr. Dafür ist es mittlerweile zu teuer. Man ist mit fast 600 Euro auf dem Massenmarkt angekommen. Es ist immer noch ein guter Preis und ich mag eine realistische UVP (die hohe UVP von Samsung würde mich zum Beispiel vom Kauf in den ersten 4 Wochen abhalten), doch ein „Flaggschiff-Killer“ ist man nicht mehr.

OnePlus 6: Das Fazit

Ich mag das OnePlus 6, sehr sogar. Irgendwie nutzt man es gerne. Es ist flüssig, liegt gut in der Hand und bietet allgemein ein super Paket. Wären da nicht die Kritikpunkte.

Falls OnePlus diese beim Nachfolger beseitigt, den Preis nicht (!) erhöht und dann noch das ein oder andere neue Extra einbaut, dann könnte das OnePlus 6T wirklich eines der besten Android-Smartphones des Jahres werden. Darauf bin ich sehr gespannt.

Mit dem OnePlus 6 macht man glaube ich nichts falsch. Alle Smartphones haben ihre Stärken und Schwächen, dafür gibt es hier von Anfang an einen fairen Preis. Das bringt für mich als Nerd, der Geräte gerne vorbestellt, definitiv Sympathiepunkte mit. Auch wenn ich die Kommunikation im Bezug auf OnePlus, Vivo und BBK Electronics nicht so optimal finde. Doch darauf werde ich bald noch genauer eingehen.

Oneplus 6 Eindruck15

Kurz: Es gibt immer noch eine Kaufempfehlung für das OnePlus 6, wenn einen die drei von mir genannten Punkte nicht stören. Vor allem das Design und die Performance sind zwei Highlights. Ich würde aber nun vielleicht auch noch drei Monate warten, denn ein OnePlus 6T zum Weihnachtsgeschäft 2018 ist sehr wahrscheinlich. Einen perfekten Zeitpunkt beim Kauf von Technik gibt es allerdings nie, denn sie ist in dem Moment veraltet, in dem man das Produkt in den Warenkorb gelegt und bezahlt hat.

In den kommenden 1-2 Jahren interessiert mich nun, wie sich OnePlus entwickeln wird. Offiziell ist man nur im eigenen Shop und bei Amazon vertreten, langfristig möchte man aber sicher auch in der Ladentheke von MediaMarkt und bei den Netzbetreibern liegen. Das wird noch ein steiniger Weg und ich hoffe, dass man sich auf diesem halbwegs treu bleibt. Vom Geheimtipp zum Massenmarkt ist nie ein leichter Schritt.

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