Pebble Smartwatch für Android und iOS ausprobiert

Pebble Smartwatch

Bereits im April dieses Jahres konnten wir hier im Blog einen Testbericht zur Pebble Smartwatch als Gastbeitrag veröffentlichen. Nun habe ich mir die Uhr zugelegt und möchte auch meine Eindrücke davon mit euch teilen.

Die Pebble ist nicht mehr ganz neu, sie ging aus einer Kickstarter-Kampagne hervor und wurde seit Januar bis heute 190.000 mal verkauft. Bestellt werden kann sie über getpebble.com, dort kostet sie 150 US-Dollar inklusive weltweitem Versand, aber …

Das kleine Zubehör könnt ihr im Grunde in jedes Land der Welt bestellen, außer direkt nach Deutschland. Der Zoll lässt das gute Stück nämlich nicht durch, wenn es aus den USA kommt. Wer also hierzulande eine Pebble möchte, muss entweder bei Ebay und Co. schauen, überteuerte Angebote bei Amazon o.ä. wahrnehmen, oder aber geht den Weg übers EU-Ausland. Letzteres habe ich gemacht. Ich habe die Uhr zu einem Kontakt in Österreich senden lassen, der sie mir weitergesendet hat.

pebble dhl

Preislich kam folgendes auf mich zu:

  • 130 Dollar BlackFriday Sonderpreis + 25 Dollar Express-Versand = ca. 113 Euro
  • 30,32 Euro Beim Zoll in Österreich, wurde direkt von DHL kassiert
  • 13,20 Euro Versand von Österreich nach Deutschland
  • = 156,52 Euro

Nicht billig, aber nachdem ich mich gezielt für die Pebble entschieden habe und sie preislich somit zwischen der Sony Sony SW 2 und der Samsung Galaxy Gear liegt, für mich noch im Rahmen,

Warum eine Pebble?

Ich kann hier natürlich nur für mich sprechen, jeder stellt andere Ansprüche an solch ein Zubehör und für manche Nutzer ist es sicher sogar komplett überflüssig. Für mich war in erster Linie wichtig, dass die Uhr mit Android und iOS läuft, denn ich nutze beide Systeme regelmäßig und möchte kein Zubehör, welches an ein OS gebunden ist. Die Akkulaufzeit von 5 bis 7 Tagen und das E-Paper-Display (von Sharp, kein E-Ink, sondern ein reaktionsschnelles „Memory LCD“) waren für mich zudem die ausschlaggebenden Argumente.

Schauen wir uns die Eckdaten genauer an:

  • Gehäuse: 52mm L × 36mm W × 11.5mm T
  • Band: 22 mm breit (austauschbar, da Standard)
  • Gewicht: 38 Gramm inkl. Band
  • 1,26 Zoll großes E-Paper-Display, 144 × 168 Pixel
  • Prozessor: ARM Cortex-M3 mit bis zu 80 MHz
  • LED-Hintergrundbeleuchtung
  • Lithium-ion polymer Akku, 5 bis 7 Tage Laufzeit
  • Kratzfeste Beschichtung
  • Bluetooth 4.0 (LE-fähig)
  • Kompass (wird später erst per Update brauchbar)
  • Umgebungslichtsensor
  • Magnetischer USB-Ladeanschluss
  • Wasserdichtigkeit 5 ATM (Die Uhr ist auf eine Wasserdichtigkeit bis 5 bar geprüft. Damit ist sie geeignet für den täglichen Gebrauch wie z. B. Baden, Duschen oder Händewaschen.)

Funktionen

Meine Pebble läuft aktuell noch nicht mit der Firmware-Version 2.0, denn diese ist erst als Beta verfügbar. Damit kommen dann einige neue APIs, für Funktionen, welche aktuell noch „Helferapps“ benötigen. Gesteuert wird die Pebble nur über die äußeren Buttons, sie hat keinen Touchscreen, gefühlt ist das ein Vorteil, denn gerade beim Laufen, ist man mit den Buttons sehr treffsicher. Das Display lässt sich ohne Beleuchtung super ablesen, grundlegende Einstellungen werden direkt an der Uhr vorgenommen. Die Pebble bietet:

  • Watchfaces: Die Watchfaces sind sozusagen die verschiedenen Uhren, die auf der Pebble dauerhaft angezeigt werden. Hier gibt es tausende, die z.b. auf mypebblefaces zu finden sind, oder aber über den Generator mypebblefaces selbst erstellt werden können.
  • Benachrichtigungen: Die Pebble greift auf meinem iPhone alle Benachrichtigungen ab, die ich für die Mitteilungszentrale aktiviert habe. Das funktioniert astrein und mit einer Verzögerung von max. 2 Sekunden. Beispiele folgen weiter unten.
  • Apps und Spiele: Auch Apps lassen sich nutzen. So kann man zum Beispiel Tetris, Asteroids, Pong, Schach usw. direkt auf der Pebble spiele, oder Notizen in einer entsprechenden App ablegen.
  • Diverses: Die Pebble kann auch als Zusatzgerät für System- und App-Funktionen dienen, Fernauslösen der Kamera, Navigationshinweise anzeigen, Musik steuern, Status von Sport-Apps anzeige, alles kein Problem.

Pebble einrichten

Starten, App installieren, per Bluetooth verbinden und los geht es. Apps, Watchfaces und Co. werden über die (eher hässliche) Pebble-App installiert bzw. verwaltet. Maximal acht gleichzeitige Apps sind möglich.

IMG_0523 1

[appbox appstore 592012721]

[appbox googleplay com.getpebble.android]

Ich nutze zusätzlich noch httpebble, eine App, die auch Internetdaten direkt an Watchfaces durchleiten kann. Zum Beispiel, um das aktuelle Wetter direkt anzuzeigen o.ä. Mit Firmware 2.0 wird die App aber überflüssig, denn dann sind mehr Funktionen von Haus aus integriert, z.B. auch eine Akkuanzeige für die Watchfaces.

[appbox appstore 650174711]

Absolute Pflichtinstallation ist zudem die App vom oben erwähnten „My Pebble Faces“. Darüber lassen sich Apps und Watchfaces mit Filtern suchen, laden bzw. für später merken und jederzeit an die Pebble-App zum Installieren weitergeben. Hier macht bereits das Stöbern Spaß.

[appbox appstore 693935066]

Auch nützlich ist die Webapp notesforpebble, wobei diese Aufgabe diverse Programme erledigen können.

Meine Nutzungsbeispiele

Nachfolgend seht ihr ein paar meiner ersten Nutzungsbeispiele. Ich habe noch nicht alles mögliche ausprobiert, nehme also gerne weitere Tipps entgegen. Mal von oben erwähnten nativen Spielen abgesehen, landet derzeit folgendes auf meiner Pebble.

Gmail

gmail pebble

Telefonie (mit Bug bei Sonderzeichen im Name)

pebble telefon

RunKeeper

runkeeper pebble

[appbox appstore 300235330]

Twitter

twitter pebble

Instagram

instagram pebble

App.net

Als kleinen Bonus kann ich noch die App von App.net empfehlen, denn die erlaubt es verschiedene „Broadcast“-Kanäle zu abonnieren, die sich unter anderem aus RSS-Feeds speisen lassen. Darüber lasse ich mir z.B. Unwetterwarnungen für Jena auf die Pebble pushen, oder aber alle neuen Beiträge von mobiFlip.de. Neue Kanäle lassen sich selbst schnell anlegen.

app dot net pebble

[appbox appstore 534414475]

[appbox googleplay net.app.passport]

Weitere

Weitere von mir auf der Pebble genutzte Infos wären aktuell WhatsApp, SMS, Kalender, Erinnerungen, SpritChecker, Tagesschau Eilmeldung, Spotify und Amazon-Versandinfo. Zudem erlaubt die Google Maps Navigation Anweisungen in die Mitteilungszentrale zu schicken, als Wegweiser unterwegs natürlich klasse.

Fazit

Ich ärgere mich, dass ich mich nicht früher mal um eine Pebble gekümmert habe. Die kleine Uhr ist super nützlich für mich und erspart mir gerade unterwegs mein Smartphone unnötig zu zücken. Es steckt noch mehr Potential in der Pebble, als sie derzeit ausspielt. Mit Firmware 2.0 und neuen Funktionen dürften sich weitere tolle Anwendungszwecke ergeben. Ich möchte mein Smartphone nicht durch eine Uhr ersetzen, ich möchte es sinnvoll ergänzen, ohne mir mehr Probleme aufzuhalsen. Ich denke, darum bin ich der perfekte Kunde für das kleine Gadget. Akkulaufzeit und Display haben mich nicht enttäuscht und es macht unheimlich Spaß, verschiedene Dinge auszuprobieren.

Wie das immer so ist, dürften störende Aspekte erst mit längerer Nutzung auffallen, denn ein wenig anfängliche Euphorie schwingt bei mir schon mit bei der Pebble. Ich werde die neue Firmware und einige Alltagseinsätze abwarten, für ein endgültiges Urteil. Für mich ist die Uhr auf jeden Fall kein Fehlkauf, so viel kann ich jetzt schon sagen. Fragen? Ab damit in die Kommentare!

watchface android pebble


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