Samsung Galaxy Note 8.0 Testbericht

Bisher waren für mich Tablets, die kleiner als zehn Zoll sind, eher nutzlos. Meine Meinung hat sich aber mittlerweile geändert, da ich durch den Test des Samsung Galaxy Note 8.0 positiv überrascht wurde. Die schlanken Geräte mit dem großen Display sind die idealen Konsummaschinen. Ob Webinhalte, Musik oder auch Filme, mit diesen kleinen technischen Geräten hat man den besten Kompromiss, zwischen Funktionalität, Mobilität und Größe. Bislang habe ich in der Kategorie Tablets nur einmal ein Motorola Xoom gehabt und später ein iPad zwei genutzt, mit dem ich zufrieden war.

Samsung Galaxy Note 8-0 Test (1)

Dennoch möchte ich euch heute in diesem Test das Samsung Galaxy Note 8.0 näher bringen. Der Test bezieht sich dabei auf die 16 GB Variante mit SIM-Slot und somit auch mobilem Internet an Board. Einen ersten Eindruck des Geräts habe ich euch bereits präsentiert.

Erster Eindruck

Beginnen wir zunächst mit den blanken technischen Daten, bevor wir zu meinen Eindrücken kommen. Ich selbst halte von reinen Daten nicht viel, denn die Qualität eines Gerätes zeigt sich oft erst in der Experience, im täglichen Umgang. Für einen Preis von rund 430 Euro für die 3G Variante kommt das Gerät mit folgenden Daten zu euch:

  • 1.6 GHz Quad Core Prozessor (Exynos-4412)
  • 2 GB RAM
  • 16 GB interner Speicher (etwa 9 GB nutzbar), erweiterbar auf 32 GB via MicroSD
  • 8 Zoll WXGA Super Clear Type LCD Display
  • Auflösung 1280 x 800 Pixel
  • 5 MP Rückkamera und 1.3 MP Frontkamera
  • Infrarotschnittstelle, Wi-Fi b/g/n, HSDPA, HSUPA, Bluetooth 4.0 EDR
  • GPS Glonass
  • 4.600 mAh Akku
  • Android 4.1.2
  • Abmessungen: 211 x 136 x 7,9 mm
  • Gewicht: 337 Gramm
  • Gyroskop, Bewegungssensor, digitaler Kompass
  • MicroUSB Anschluss
  • 3,5 mm Klinke
  • S-Pen

Haptik, Optik und Design

Das Note 8.0 macht auf mich einen tollen Eindruck. Es liegt sehr gut in der Hand und ist für ein Tablet richtig schön leicht. Die Plasteelemente wurden von Samsung durch den Alu-Look aufgewertet und das Gerät wirkt dadurch etwas wertiger. Besonders gut gefiel mir im Test der leicht erhöhte Home-Button mit einem außerordentlich guten Druckpunkt. Negativ ist mir besonders in der Nutzung im Querformat die Platzierung des Power-Buttons und der Lautstärkewippe aufgefallen. Störend wird es besonders dann, wenn man während des Bedienens lauter oder leiser machen möchte. Ich treffe dabei immer nur den Powerknopf.

Die Einschübe für Micro-SIM und MicroSD Karten sind zwar gut platziert und durch ihre Abdeckungen auch optisch prima. Wer allerdings ohne zu fluchen die beiden Karten da hinein oder hinaus bekommt, vor dem ziehe ich meinen Hut. Der Einrastmechanismus sitzt so tief in diesen Einschüben, dass ich eine Feile brauchte, um die Karten weit genug hinein zu drücken.

Samsung Galaxy Note 8-0 Test (10)

Absoluter Hingucker sind die oberen Lautsprecher und der Samsung Schriftzug, die in Silber auf dem weißen Gerät richtig gut zur Geltung kommen. Die auf der Rückseite verbaute Kamera ist erhöht. Dadurch liegt das Tablet nicht plan auf. Bisher war das kein Problem, ich glaube aber, dass man bei unebenem Untergrund die Linsenabdeckung schnell verkratzt oder verschmutzt. Größtes Manko am Design sind meiner Meinung nach die Lautsprecher an der Unterseite. Durch ihre Platzierung deckt man beim Halten im Querformat den Sound ab.

Die Platzierung des Infrarot-Ports geht in Ordnung und besonders der Einschub des S-Pen ist genau richtig. Zum S-Pen selbst sage ich später noch ein paar Worte. Grundsätzlich finde ich das Note 8.0 gelungen in Sachen Design und Haptik, kleine Mankos können den Gesamteindruck kaum trüben.

Speed und Handling

Das Note 8.0 ist jederzeit Herr des Geschehens. Ich habe im Test keine Micro-Ruckler, Denkpausen oder ähnliches erlebt. Es gab hin und wieder Abstürze, welche ich aber eher auf schlecht angepasste Apps schiebe, als auf das Tablet selbst. So habe ich zum Beispiel RealRacing 3 installiert und beim ersten Starten einen kompletten Systemabsturz erlebt, welcher seither aber nicht wieder auftrat. Produktiv habe ich mit dem Gerät noch nicht wirklich gearbeitet, sieht man mal von Notizen und Meetingmitschriften oder ein paar Einkaufszetteln ab. Bloggen kann ich mir bisher auf keinem Tablet vorstellen, weder auf dem Note, noch auf dem iPad.

Geübte Blogger dürften damit aber wohl auf keinem dieser Geräte ernsthafte Schwierigkeiten haben. Mails schreiben macht auf dem Note 8.0 wirklich Spaß, insbesondere wenn man von der Samsung eigenen Tastatur weg geht und sich einer Ersatztastatur bedient. Die Tastatur ist im Gegensatz zum Galaxy S4, auf dem Note 8.0 sehr gut geworden und auch prima bedienbar. Wer aber erstmal gelernt hat, mit dem S-Pen zu swypen oder SwiftKey Flow zu nutzen, der wird sich von der Standardtastatur schnell verabschieden. Ich für meinen Teil kenne nichts schnelleres als Swype mit dem S-Pen. Macht außerdem irre Spaß.

Samsung Galaxy Note 8-0 Test (7)

Was sich Samsung allerdings dabei gedacht hat, auf dem Note 8.0 andere hauseigene Apps zu verschrauben als auf dem Galaxy S4, weiß ich nicht, aber ich begrüße zumindest den Fakt, dass man beim Note auf Bloatware wie diese unsägliche BILD-App verzichtet hat. Schließlich kann die jedermann bei Bedarf aus dem PlayStore installieren. Und nun zu den hauseigenen Samsung Apps. Ich hatte mich gefreut, dass das Note mit einem Infrarot-Port kommt, denn so kann man auf dem S4 mittels „WatchOn“ seine TV-Geräte und Receiver einrichten und auch bedienen. Allerdings erwartet einen am Note 8.0 leider nicht „WatchOn“ sondern „SmartRemote“, womit ich es noch nicht einmal geschafft habe, eines meiner Geräte zu bedienen. Bei „WatchOn“ klappt das perfekt. Lob gibt es dafür von mir für alle Samsung-Apps die irgendwie mit dem S-Pen zu tun haben.

Von den Schnellbefehlen über das Learning Hub hin zu S-Note ist das eine schlagkräftige und durchdachte Suite an guten Apps. Nie fand ich Meetings cooler, bis ich mit diesem kleinen 8 Zoll Gerät handschriftlich alles notiert habe, um es dann digital weiter zu verarbeiten. Die Handschrifterkennung läuft sogar mit meiner Sauklaue exzellent. Aber man kann, sofern man begabter ist als ich, mit dem Ding sogar richtig gut zeichnen.

Drache Galaxy

Neben den zig Samsung-Apps, von denen ich an und für sich aus Android-Abspaltungsängsten nicht ganz so begeistert bin, hat das Note 8.0 auch ein vollwertiges Office-Paket im Gepäck, bringt natürlich den Vollzugriff auf den PlayStore und bietet vom Wetter-Widget hin zum Kalender-Widget alles was man braucht. Wer die 3G Variante dieses Tablets besitzt, kann damit auch telefonieren. Ich selbst werde allerdings einen Teufel tun und mir das Teil niemals ans Ohr halten. Mit Bluetooth-Headset allerdings lässt sich das durchaus mal machen, insbesondere wenn man nur ein Gerät für unterwegs dabei haben möchte. Die Sprachqualität ist dann allerdings auch vom Headset selbst abhängig. Nach meiner Testzeit bin ich mit der Leistung des Gerätes durchaus sehr zufrieden. Einziges Manko ist die etwas knappe Akkulaufzeit.

Ich habe mit dem Note 8.0 eine Laufzeit von rund 12 Stunden bei etwa 4 Stunden Display erreicht und hatte da noch rund 6 Prozent Akku. Das ist zwar okay, aber nicht besonders dick bemessen. Spielt man mit dem Tablet Ingress bei bestem Wetter, sprich mit Display auf voller Helligkeit und GPS dauerhaft an, verringert sich die Laufzeit drastisch. Für mich ist und bleibt das Note 8.0 ein Couchsurfer und Medienkonsumer. Diese Disziplin meistert es hervorragend.

Kamera, Sound und Display

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Der Wiedergabeton des Notes klingt bei mäßiger Lautstärke gut, bei voller Lautstärke allerdings blechern und rauschig. Die Frontkamera bietet mit 1.3 MP genug Qualität für Videotelefonie, für mehr ist sie jedoch nicht zu gebrauchen. Für mehr ist sie aber auch nicht gedacht, im Gegensatz zur Kamera der Rückseite. Diese hat mich etwas enttäuscht. Die Farben wirken kontrastarm und das ganze Bild kommt mir immer etwas grobpixelig vor. Lob gebührt dem sehr schnellen und fast immer treffsicheren Autofokus, der seinen Job zu meiner Zufriedenheit erledigte. Was mir fehlt ist ein Blitz, den hat Samsung leider nicht verbaut. Die Gründe dafür kann ich nicht nachvollziehen. Bedenke ich den Fakt, dass ich dieses Tablet meistens auf der Couch und somit indoor verwende, werden die meisten Fotos unter weniger gutem Licht entstehen.

Samsung Galaxy Note 8.0 Testaufnahmen der Kamera

Doch kommen wir zum wichtigsten Punkt, dem Display. Für ein WXGA bietet das Display genug Schärfe und die sehr satten aber nicht zu intensiven Farben runden das Display zur einem „insgesamt gut“ ab. Leider spiegelt das Display in direktem Licht doch arg. Dafür ist es bei direktem Sonnenlicht noch relativ gut ablesbar. Da habe ich schon weitaus Schlimmeres gesehen. Wichtig ist, dass jeder Käufer den Anzeigemodus an seinen Geschmack anpassen und dadurch die Farben gesättigter und natürlicher einstellen kann. So dürfte für jedes Auge was dabei sein.

Test-Videoaufnahme

Der S-Pen

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Eine der pfiffigsten Ideen dieses Gerätes dürfte der S-Pen sein. Mit ihm lässt sich blitzschnell eine Auswahl treffen, diese als Screenshot speichern und teilen sowie handschriftlich Notizen anlegen oder Zeichnungen anfertigen. Absoluter Clou sind die sogenannten „Produktivitätstools“ mit welchen zum Beispiel ein Transfer von Handschrift in Computertext möglich ist. Das funktioniert wirklich richtig gut. Für genauere Eingaben wie etwa bei einem CAD ist der Pen allerdings etwas zu träge und hakelig. Zumindest in meinen Fingern. Ich denke aber, dass geübte Hände auch damit gut zurechtkommen. Die entsprechende Software von Autodesk gibt es natürlich bereits. Ich bin zwar kein technischer Zeichner, denke aber das sollte genügen, um für Besprechungen auf der Baustelle gerüstet zu sein.

[appbox googleplay com.autodesk.autocadws]

Direkt in PDF-Dateien etwas reinschreiben, so wie ihr es in den Kommentaren wissen wolltet, kann man leider nicht. Ein PDF wird nämlich nur im Lesemodus geöffnet, egal ob im ReadersHub oder im PolarOffice. Aber ich habe die Hoffnung das Samsung die S-Pen-Funktionen dahingehend noch weiter voran treibt und ausbaut. Bevor wir nun zum Finale schreiten, möchte ich euch in folgendem Video noch weitere Eindrücke zum Note 8.0 vermitteln.

Update

Dank unseres Lesers Olli09 habe ich es endlich geschafft, auch PDFs in S-Note zu importieren, dort mit Notizen zu versehen und weiter zu verarbeiten. Es geht doch, war nur etwas versteckt. Danke !

Videotest

Gesamteindruck

Der erste Eindruck ist meistens der letzte und so ging es mir auch beim Galaxy Note 8.0, denn es machte sich bei mir ein großes Habenwollengefühl breit, das seither nicht verschwunden ist. Mir würde die Wifi-Only Variante des Geräts vollkommen genügen und hätte einen schicken, schlanken und funktionalen Couchsurfer erstanden, mit dem sich auch immer noch etwas mehr anfangen lässt. Das produktive Arbeiten wurde gut durchdacht und das Galaxy Note 8.0 bietet erstaunlich gute Handschrifterkennung, welche es ermöglicht, Notizen zu digitalisieren. Ebenso ist das Scannen von Texten und Verarbeiten von Dokumenten richtig klasse. Es macht einfach Spaß mit dem Note 8.0 zu arbeiten.

Ich für meinen Teil werde mir trotz der Schwächen wie etwa Kamera, spiegelndes Display oder zu geringe Akkulaufzeit ein Note 8.0 anschaffen und das iPad 2 ausmustern. Ihr wolltet aber auch wissen, ob ich das Nexus 7 vorziehen würde und die Gründe für meine Entscheidung. Nun, ich habe kein Nexus 7 und auch noch nie eines in der Hand gehabt. so ist es schwer für mich zu resümieren und sollte man mich ad hoc vor eine Wahl stellen, so wäre wohl der S-Pen und die NatureUI samt TouchWiz mein Grund um das Note 8.0 dem Nexus 7 vorzuziehen.

Wenn ihr noch Fragen habt, lasst mir einfach einen Kommentar da und ich versuche sie zu klären, solange das Gerät noch da ist.


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