Statistik: Deutscher Internetzugang weiterhin keine Spitzenklasse

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Der Zugang zum Internet ist weltweit noch immer keine selbstverständliche Sache. Wie unterschiedlich sich die Niveaus global verhalten, zeigt der vierteljährlich erscheinende State of the Internet Report des Content-Delivery-Networks Akamai.

Die Zahlen belegen, dass Deutschland sich leicht verbessern konnte. Überragend ist die Performance des deutschen Breitbandanschlusses aber noch nicht.

Alle drei Monate gibt Akamai einen mehrere Dutzend Seiten starken Report zur Performance der durchschnittlichen Netzanbindung weltweit heraus. Darin erfasst sind hoch industrialisierte Länder ebenso wie infrastrukturell desolate Regionen. Der sich daraus ableitende Durchschnittswert liegt entsprechend bei wenig beeindruckenden 5,1 MBit/s, immerhin eine Steigerung um 14% zum Vorquartal. Eine Anbindung auf Spitzenniveau ist jedoch hierzulande noch immer nicht in Sicht.

Die Pole Position hält weiterhin Süd-Korea mit einer Durchschnittsbandbreite von gut 20 MBit/s. Immer noch 17 MBit/s bringt der Anschluss des durchschnittlichen Schweden zum Kunden, dicht dahinter und nur minimal auseinander folgen Norwegen und die Schweiz mit 16,6 bzw. 16,4 MBit/s, eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Plätzen zwei, drei und vier entweder um große, dünn besiedelte Flächenstaaten oder im Falle der Schweiz ein Land mit vielen entlegenen Höhenlagen handelt.

Grafik: Statista

Deutschland macht indes noch immer keine überwältigend gute Figur: Der Durchschnittsanschluss in der Bundesrepublik weist eine Geschwindigkeit von 11,5 MBit/s auf, immerhin eine ordentliche Steigerung von 32% zum Vorjahreszeitraum, das reicht für eine Verbesserung auf Platz 22.

Wenig überraschend sieht es Geschwindigkeitstechnisch auf dem afrikanischen Kontinent nach wie vor düster aus. Im noch recht stabilen Namibia fiel die Durchschnittsgeschwindigkeit leicht auf nun 1,6 MBit/s. Weltweit den stärksten Einbruch erfuhr der Bürgerkriegsgeschüttelte Süd Sudan. In dem jungen Staat surft man durchschnittlich mit mageren 1,3 MBit/s. Noch ein wenig darunter liegt der Wert in Syrien, der Jahrelang andauernde Kriegszustand verursachte im aktuellen Report einen Absturz der Surfgeschwindigkeit auf 1,2 MBit/s.

Dünne Luft an der Spitze

Aber auch die top-platzierten Länder sind derzeit scheinbar an einer Ausbaugrenze. Süd Korea und Hongkong wiesen beide im letzten Quartal fallende Durchschnittsbandbreiten auf, zudem verteilen sich die Anschlüsse mit mindestens 25 MBit/s-Anbindung auf lediglich 5% der Gesamtmenge gemessener Netzzugänge, auch wenn sich deren absolute Anzahl zuletzt um 15% vergrößerte.

25 MBit/s wird von der US-Kommunikationsaufsicht FCC als Schwellenwert für Breitbandinternet definiert. Erst vergangenen Januar war dieser Wert von vier MBit/s signifikant erhöht worden. Generell wächst Internetzugangsgeschwindigkeit, als auch das Volumen übertragener Daten stetig weiter, das Wachstum bleibt allerdings ungleichmäßig.


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