Streaming treibt globalen Musikmarkt

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Der Musikweltverband IFPI verzeichnet seit Jahrzehnten erstmals wieder steigende Jahresumsätze. Zufrieden ist man dennoch nicht.

Im abgelaufenen Jahr wuchsen die Erlöse aus Musikverkäufen um 3,2%, wie aus dem Global Music Report 2016 hervorgeht. Das größte Wachstum wurde allerdings durch das Segment „Digitale Musik“ erzielt. Hierzu zählen allerdings keine CDs oder andere physische Tonträger, die auf digitale Speicherung setzen. Streaming konnte einen Zuwachs der Erlöse um gut 45% verbuchen, der Tonträgerverkauf machte 39% der Gesamtumsätze aus.

Musikmarkt 2015 / IFPI

Streaming besiegt Download

Ebenfalls eindeutig ist der Trend hin zum Streaming. Downloaderlöse, wie Käufe über iTunes, sanken um 10,5%. Die starken Steigerungen zeigen allerdings auch, dass physische Verkäufe nach wie vor den Markt beherrschen. Streaming machte zuletzt 19% der Gesamtumsätze von 15 Milliarden US-Dollar aus. Streamingumsätze zogen überdies knapp mit den Erlösen aus Downloads gleich, dieser Posten hatte sich innerhalb von fünf Jahren gut vervierfacht.

Jammern auf hohem Niveau

Der in Zürich beheimatete Verband International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) beklagt trotz dieser im Kern positiven Entwicklung die schlechte Perspektive für Künstler und Musiker, die nicht angemessen entlohnt werden. Der Verband kritisiert insbesondere gesetzliche Bestimmungen wie den amerikanischen DCMA, der eine Löschung durch einen Plattformbetreiber wie YouTube erst nach Eingang einer Beschwerde vorsehe. Man wünscht sich hier eher proaktive Ansätze, die die Einhaltung von Urheberrechten noch mehr als bereits heute schon zur Aufgabe der Dienstbetreiber machen.

Funktionen, die das Hochladen urheberrechtlich geschützter Inhalte verhindern, sind allerdings schon weit verbreitet. Während der IFPI behauptet, der CDMA führe zu gewaltigen Gewinnen von Tech-Firmen, damit dürfte Google gemeint sein, verweist der YouTube-Betreiber darauf, dass man 97% aller Löschanfragen umgehend nachkomme. 28% dieser Ansinnen seien allerdings fragwürdiger Natur. Google erhalte über zwei Millionen Löschanträge täglich.


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