Warum ist Instagram so erfolgreich? (Kommentar)

Kommentar

Vor knapp einer Woche landete Instagram für Android im Google Play Store, die einst exklusive Applikation für das iPhone wurde von vielen erwartet und so war die Freude nach dem Release natürlich groß. Mit fast 30 Millionen Nutzern in weniger als 3 Jahren und einer einzigen Anwendung für nur eine Plattform war Instagram zwar schon vorher sehr beliebt und populär, der Schritt in Richtung Android brachte dem Startup aber jetzt nochmal einen großen Push und auch die entsprechende Aufmerksamkeit in der Medien. Fast eine Million Downloads konnte die Anwendung seit dem Release am Tag verzeichnen, innerhalb von sechs Tagen erreichte man den Meilenstein von 5 Millionen Downloads und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Im App Store auf dem iPhone ist die Anwendung heute sogar das erste Mal (!) an die Spitze der Charts geklettert. Doch warum ist der Dienst so erfolgreich?

Diese und ähnliche Fragen hatten wir bei unserer Berichterstattung bezüglich Instagram immer wieder in den Kommentaren die letzten Tage. Warum soll man Instagram denn überhaupt nutzen, die Alternativen mit Filtern sind doch seit langer Zeit da und teilweise machen das manche Anwendungen für Android sogar schon wesentlich besser und haben einen größeren Funktionsumfang. Warum also jetzt zu Instagram wechseln? Weil es alle tun? Nein. Bei Instagram geht es schon lange nicht mehr um einen Tilt-Shift-Effekt oder einen Retro-Filter für sein Foto, der Dienst ist eine Community geworden und bietet für viel die perfekte Kombination aus einem Dienst zum Teilen von Fotos und einem Netzwerk. Gerade der letzte Punkt dürfte natürlich auch Facebook interessiert haben und so hat man die Woche Intagram für 1 Milliarde Dollar übernommen.

Die Verweildauert bei Instagram ist recht hoch, ähnlich wie bei Facebook halten sich die User längere Zeit in der Anwendung auf, gehen die Fotos von anderen Leuten durch, Liken, Kommentieren und „Netzwerken“ eben. Instagram ist oftmals nicht einfach nur eine Anwendung, mit der man ein hübsches, oder eben hässliches, Bild mit einem Effekt versieht und dann in ein anderes soziales Netzwerk jagt. Klar, dafür gibt es da draußen zahlreiche Alternativen, da hätte man nicht auf Instagram warten müssen. Wer das nicht möchte, der ist bei Instagram vielleicht falsch aufgehoben. Auch wenn man diese Funktionen mit dem Dienst natürlich auch wunderbar erledigen kann. Deswegen aber wechseln? Ich sage es mal so: Anschauen kostet nichts, der Dienst ist kostenlos und vom Smartphone gelöscht ist er gleich wieder.

Bei Instagram hat man sich aber immer die Frage gestellt, welches Feature denn tatsächlich in die Applikation einfließen wird, der Gedanke den Dienst so simpel wie möglich zu halten stand immer im Vordergrund. Ein bisschen Glück hatten Kevin Systrom und Mike Krieger beim Launch im Oktober 2010 natürlich auch, dank des iPhone 4 wurde das einzige Smartphone aus dem Hause Apple endlich zu einer akzeptablen Kamera für Unterwegs und es folgten zahlreiche Foto-Anwendungen. Der Boom ging gerade los und man war von Anfang an dabei. Man hat also genau den richtigen Zeitpunkt erwischt, sich für die richtige Plattform entschieden und einen Dienst aufgebaut, der genau die richtige Brise an sozialen Elementen für einen Foto-Dienst besitzt. Trotzdem benötigte Instagram natürlich auch ein bisschen Anlaufzeit und startet nicht gleich komplett durch, eine Million User hatte man nach knapp 3 Monaten erreicht.

Zusammengefasst kann man folgendes sagen: Instagram braucht niemand. Genauso wenig wie Twitter, Facebook, Flickr, Google Plus oder ein anderes soziales Netzwerk. Wichtig ist hier wie immer, was man darauß macht und ob man dem Dienst vielleicht auch mal ein paar Tage eine Chance gibt, ohne ihn gleich zu Verurteilen. Einfach mal nach seinen Kontakten bei Twitter und Facebook suchen und den Dienst ein paar Tage nutzen, wenn man dann sagt, dass einem das nicht zusagt und man dort vielleicht auch keine Kontakte hat ist das okay. Man kann aber auf keinen Fall sagen „Das braucht doch keiner“, denn das ist einfach komplett falsch. Ich persönlich bin übrigens seit langer Zeit ein Nutzer von Instagram und bin froh den Dienst nach einer längeren Pause jetzt auch auf der Android-Plattform nutzen zu können.


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