Xiaomi Ants Xiaoyi Smart Camera ausprobiert

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Auf meiner Suche nach einer IP-Kamera zur Heimüberwachung bin ich eher zufällig über die Xiaomi Ants Xiaoyi Smart Camera gestolpert. Preis-Leistung entsprachen dem, was ich mir vorgestellt habe, aus diesem Grund legte ich mir die Kamera zu.

Bei Gearbest habe ich vor ein paar Wochen etwas über 30 Euro (ohne Versand) bezahlt, mittlerweile ist die Xiaoyi dort etwas günstiger zu haben. Mir ist sie auch bei anderen Fernost-Shops bereits untergekommen oder auch bei eBay. Der Preisverfall dürfte weitergehen, denn die hier vorgestellte erste Version der Cam hat jüngst einen Nachfolger erhalten. Gegebenenfalls kommt noch eine Zollabgabe hinzu.

Erstmal grob zu den Eckdaten der nur 260 Gramm schweren Xiaoyi Smart Cam. Die Kamera bietet maximal eine 720p-Auflösung, WiFi 802.11 b/g/n, einen microSD-Slot (max. 32 GB), ein Mikrofon sowie einen Lautsprecher und wird per USB mit Strom versorgt.

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Ein deutsches USB-Netzteil wird zusätzlich benötigt, denn das ist logischerweise nicht im Lieferumfang enthalten. Die verbaute Linse bietet eine 110-Grad-Aufnahme und 4-fach digitalen Zoom.

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Im Großen und Ganzen könnte man ähnliche Kameras zu ähnlichem Preis auch „offiziell“ hierzulande bekommen. Mir ist da preislich zum Beispiel die TP-Link NC200 aufgefallen. Dank meines Mi Bands habe ich bereits einen Xiaomi-Account und bin mit Produkten des Unternehmens sehr zufrieden. Ich wollte einfach mal wissen, ob sie auch in diesem Bereich punkten können.

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Kurz gesagt, das können sie, denn die Xiaomi Ants Xiaoyi Smart Camera überzeugt mich in vielen Punkten. Zunächst einmal der Aufbau der Kamera. Ein relativ schwerer Fuß, der die Xiaoyi in jeder möglichen Position sicher hält. Die Verarbeitung ist astrein und die aus der Halterung herausnehmbare Kameraeinheit sitzt fest. Nichts riecht unangenehm nach Kunststoff.

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Betreiben lässt sich die Kamera über das beigelegte Micro-USB-Kabel, welches sowohl an einem Netzteil (braucht nur 200 mAh) oder sogar an einem externen Akkupack angeschlossen werden kann. Letzteres ist natürlich eine feine Sache, so ist man etwas unabhängiger was den Aufstellort betrifft. Einen Langzeittest bezüglich der Laufzeit mit Akkupack muss ich allerdings noch durchführen.

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Der Betrieb der Kamera ist nur mit einer App möglich, zumindest habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, auf den Stream auch an einem Computer zuzugreifen. Wer da einen Ansatzpunkt (außer das Firmwaredowngrade) hat, darf sich gerne mal in den Kommentaren zu Wort melden.

Es gibt offizielle Apps von Xiaomi, die auch (größtenteils, aber nicht vollständig) ins Englische übersetzt sind und sich problemlos nutzen lassen. Wie beim Mi Band ist ein Xiaomi-Account zur Nutzung notwendig, hier kann natürlich der bereits bestehende Account genutzt werden. In erster Linie wird dieser für die DNS-Auflösung benötigt, damit ihr ohne Einstellungen am Router o.ä. von überall aus auf die Kamera zugreifen könnt.

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Die Android-Ausgabe sollte es hier zum Download geben, alternativ auch in diesem Forum (siehe unten) oder bei Tinydeal.

Nach der Installation der App ist die Einrichtung im Grunde selbsterklärend. Die Kamera muss mit dem heimischen (2,4 GHz) WiFi verbunden werden und wählt sich dann immer automatisch in dieses ein. Die Verbindung kann manuell oder über den auf der Cam angebrachten QR-Code angelegt werden.

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Es können auch Freigaben für andere Mi-Accounts erstellt werden. In der App lassen sich beliebig viele Kameras einrichten. Praktischerweise hat man auf die Kamera und alle getätigten Einstellungen immer dann Zugriff, wenn man sich mit seinem Mi-Account in die App einloggt. Man kann also mehrere Endgeräte mit einem Account nutzen, um auf die Kamera zuzugreifen.

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Es lässt sich auch eine Bewegungsaufnahme einstellen, die bei jeder registrierten Bewegung im Aufnahmebereich aktiv wird. Dies klappt nur mit eingelegter Micro-SD-Karte, denn die Aufnahmen landen nicht in irgendeiner Cloud.

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Die Aufnahmen können live in SD und HD gestreamt werden, über eine Zeitleiste lässt sich zudem auf alle auf der SD-Karte abgelegten Videos zugreifen. Per Push kann man sich über neue Ereignisse informieren lassen, diese Nachrichten sind leider (zumindest in der iOS-App) nicht übersetzt. Weiterhin lassen sich Live-Aufnahmen (als Foto) in der Galerie des Smartphones ablegen.

Der Ton wird ebenfalls übertragen und über ein Mikrofonsymbol kann man über den verbauten Speaker etwas mitteilen. Das klingt ziemlich blechern, aber man versteht es problemlos. Wer die Kamera lieber unauffällig positionieren mag, kann auch die LED in der App abschalten.

Auch wenn die Xiaomi Ants Xiaoyi Smart Camera bei mir punkten kann, ist nicht alles optimal gelöst. Die Kamera selbst zeigt im Bild links oben zum Beispiel immer eine falsche (chinesische?) Zeit an. Das stört nicht, da der Zeitstrahl zeitlich immer stimmt und sich nach der Smartphone-Zeit orientiert, aber schön ist es dennoch nicht. Weiterhin muss man sich darüber im Klaren sein, dass einige Daten über die Mi-Server geschleust werden, um den Fernzugriff zu ermöglichen. Das ist bei den meisten IP-Kameras heute üblich, aber eben nicht jedermanns Sache.

Ansonsten gilt noch zu bedenken, dass gerade Version 2 der Kamera auf den Markt gekommen ist. Die ist nur wenige Euro teurer, bietet dafür aber zusätzlich acht Infrarot-LEDs für einen Nachtsichtmodus. Bis auf diese Funktion ist die neue Version aber baugleich mit der ersten Ausgabe. Ich habe mir nun noch die neue Ausführung bestellt, da mich die Xiaoyi Smart Camera überzeugt hat. Das Preis-Leistungsverhältnis passt hier für mich mehr als erwartet.

Falls ihr bereits Erfahrungen mit IP-Kameras gemacht habt, würden die mich nun natürlich interessieren. Mein Fokus liegt vor allem auf „Plug&Play“-Lösungen, ohne großartige Einrichtungen am Router. Generell finde ich aber den gesamten Themenbereich interessant, also lasst hören! :)

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