Abhörtechnik für Handys jetzt beim Discounter

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Nein, es gibt kein Aldi-Discount-Abhörgerät, aber vergleichen mit den Preisen, die man bisher dachte ausgeben zu müssen, dann ist das, was am Wochenende auf der Hacker-Konferenz Defcon gezeigt wurde, schon billig. Mit Technik von gerade einmal rund 1.500 Euro und OpenBTS, einer Open-Source Software, kann man fremde Handys abhören. Bisher war man der Meinung, dass man dazu Hardware im Wert von 10.000 Euro benötigt, doch das wurde nun widerlegt.

Grund für diesen einfachen Angriff auf die Geräte ist der GSM Standard. Loggt sich ein Handy ins Netz ein, so muss es sich „ausweisen“, aber die Basisstation, in die man sich einloggt, die muss sich nicht ausweisen. Schutzmechanismen gibt es erst mit UMTS, aber auch der Schutz ist wohl leicht zu umgehen, von der Netzabdeckung mit UMTS auf dem Land sprechen wir gar nicht erst. Für die Netzbetreiber ist dies natürlich ein Schock, zeigt es doch, wie schnell ihr Netz angreifbar ist. Der einzige Trost für den Kunden ist die Tatsache, dass es mit dieser Technik recht schwierig sein wird, jemanden gezielt zu belauschen. Die Reichweite mangelhaft, also müsste man in unmittelbarer Nähe der Person die Technik aufbauen, sonst ist das Signal ist stark genug, damit das Handy das richtige Netz verlässt. Wer aber ein unbekanntes Auto mit komischen Sachen auf dem Dach in seiner Straße sieht, es könnte nur Google sein. Die schneiden nur WLAN-Daten mit. Außerdem kann das Gerät nur 7 Gespräche gleichzeitig aufnehmen, wer also ganz sicher sein will, der fragt vorher seine Nachbarn, wie viele von denen telefonieren. Dann kann er sich gehen, dass das Telefonat geheim bleibt.

Doch Spaß beiseite, wie könnte man sich schützen? Die Technik in den vielen Sendern der Netzbetreiber werden wohl nicht so schnell umzurüsten sein. Krypto-Handys werden nicht jedermann Geschmack sein, von möglichen Kosten eines iPhone 4K, oder eines Nexus Kay mal abgesehen. Einzig Android-Nutzer haben hier eine Lösung (sofern die Software nicht geknackt wird). Mit RedPhone kann man seine Gespräche verschlüsseln, aber nur unter der Bedingung, dass der angerufene dieses Programm auch installiert hat, somit ein Android-Telefon in der Hand hält. Also ist man auch hier, ich würde mal über den Daumen peilen, in 90% der Fälle angreifbar. Eine richtige Lösung sollten sich die Anbieter aber überlegen, wenn sie einmal dabei sind das LTE Netz auszubauen.


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