eufy RoboVac 15C MAX – WiFi-Saugroboter von Anker im Test

Robovac 15c Max Titel

Anker spendiert seinen noch recht jungen Saugrobotern eufy RoboVac 11S und 15C eine neue MAX-Variante, mit deutlich höherer Saugkraft. Die smarte Ausführung, der RoboVac 15C MAX, fuhr die letzten Wochen regelmäßig zum Saubermachen durch meine Wohnung.

Alle gesammelten Erfahrungen und, ob sich ein Kauf für euch lohnen könnte, erfahrt ihr im folgenden Test.

Lieferumfang

  • eufy RoboVac 15C MAX
  • Ladestation mit EU-Netzteil
  • Fernbedienung (inkl. 2x AAA-Batterien)
  • 2x Ersatz-Seitenbürsten
  • 1x Ersatz-HEPA-Filter (waschbar)
  • 1x Reinigungsbürste
  • 1x Kabelbinder-Set

Robovac 15c Max (7)

Das mitgelieferte Zubehör kann sich sehen lassen. Neben der obligatorischen Ladestation, ist auch eine klassische Fernbedienung mit dabei. Darüber hinaus spendiert Anker noch einen zusätzlichen Satz Seitenbürsten und einen weiteren HEPA-Filter als Ersatz.

Technische Details und Verarbeitung

  • Durchmesser: 32 cm
  • Höhe: 7,5 cm
  • Gewicht: ca. 2,7 kg
  • Laufzeit: bis zu 100 min (Herstellerangabe)
  • Ladezeit: 5-6 h
  • Maximale Stufenhöhe: 1,6 cm
  • Saugkraft (Max): 2000 Pa
  • Fassungsvermögen: 0,6 L
  • HEPA-Filter
  • BoostIQ Technologie (automatische Saugkraftanpassung)
  • WiFi (2,4 GHz), mit App-Support (kompatibel zu Alexa und Google Assistant)
  • Kein Lidar (Mapping)
  • Keine Unterstützung von Magnetbändern (No-Go-Areas)

Der RoboVac 15C MAX ist, wie bereits einleitend erwähnt, eine verbesserte Version des seit 2018 auf dem Markt erhältlichen 15C-Modells. Namensgebend ist die Erhöhung der maximalen Saugleistung von 1300 auf 2000 Pa – ein Boost um mehr als 50%.

Trotzdem bleibt der Haushaltsgehilfe in seiner Bauweise relativ schlank. Mit einer Höhe von knapp 7,5 cm dürfte er unter den meisten Sofas und Betten problemlos hindurchpassen.

Das Design würde ich hinsichtlich des Korpus als generell schlicht oder klassisch beschreiben. Ein kleines Highlight ist dabei die bei direkter Lichteinstrahlung bläulich schimmernde Lackierung der Oberseite.

Bei der Verarbeitung gibt es keinerlei Beanstandungen. Die Spaltmaße passen, nichts wirkt in irgendeiner Weise klapprig oder billig. Ganz im Gegenteil: Der RoboVac 15C MAX macht, vor allem auch durch seine „Speziallackierung“, einen wirklich hochwertigen und soliden Eindruck.

Einrichtung und Bedienung

Man mag mich altmodisch nennen, aber das Erste, das mir beim Öffnen der Verpackung positiv ins Auge fiel, war die mitgelieferte Fernbedienung, inkl. Batterien und einer in die Ladeschale integrierten Ablagemöglichkeit.

Prinzipiell lässt sich der RoboVac 15C MAX auch völlig autark nutzen, ohne Einbindung ins WLAN. In diesem Fall kann man allerdings auch gleich zum günstigeren Bruder, dem RoboVac 11S MAX greifen, der keinerlei Smart-Home-Funktionen, dafür aber ein kleines Display in der Fernbedienung besitzt.

Da wir hier aber auf einem Technik-Blog sind, interessieren uns diese Features natürlich ganz besonders.

Die im Playstore und App Store erhältliche EufyHome-App erfordert leider zwangsläufig eine Registrierung per Email, sowie die Freigabe des Standorts (zumindest unter Android). Da hätte ich mir wahlweise auch eine rein lokale Option gewünscht. Aber sei’s drum.

Die Einrichtung selbst geht denkbar einfach vonstatten, sofern man richtig liest und nicht – wie ich – dem Sauger das 5-GHz-Netz zuweist, dessen Frequenzband er gar nicht unterstützt. Aber zum Glück verrät einem der Assistent im Anschluss auch gleich noch, wie man das Gerät wieder zurücksetzt.

Neben smarten Saugrobotern dient die App auch der Steuerung hauseigener, „schlauer“ Lampen und Steckdosen. Die eingebundenen Gerätschaften lassen sich dann wiederum via Alexa oder Google Assistant steuern.

Die aufmerksam lauschende Alltagshilfe von Amazon besitze ich nicht, über Googles Sprachassistenten funktionierten rudimentäre Befehle, wie das Starten, Stoppen und Zurückfahren zur Basis aber problemlos, sofern man die etwas sperrigen Formulierungsmuster beachtet: „OK Google, sag RoboVac, er soll …“

Das Design der App-Oberfläche ist sehr einfach gehalten, der Aufbau logisch strukturiert. Man findet sich sofort zurecht, die Bedienung erklärt sich in großen Teilen von selbst. Eine deutsche Lokalisierung gibt es ebenfalls.

Eufy App (3)

Ruft man den zuvor per Wizzard hinzugefügten Saugknecht über die Schaltfläche im Hauptmenü auf, erscheint in der Mitte ein Navigationskreuz mit Start/Stop-Button. Über das lässt sich der RoboVac 15C MAX manuell durch den Raum manövrieren – auch während des laufenden Reinigungsprogramms. Das funktioniert soweit präzise und ohne nennenswerte Verzögerung.

Eine Etage tiefer findet man noch Buttons für die Auswahl des Reinigungsmodus (dazu später mehr), den Reinigungsplan (Wochentage mit Uhrzeiten), den Rückkehrbefehl zur Basisstation, sowie eine Finden-Funktion, die einen Signalton beim Sauger ausgibt, falls er sich mal unauffindbar verirrt haben sollte.

Abgesehen von der Bearbeitung des Wochenplans und des Finden-Features, lässt sich auch alles mit der Infrarot-Fernbedienung erledigen – Sichtkontakt vorausgesetzt.

Ein kleines, aber durchaus erwähnenswertes Detail ist hierbei die auf der Rückseite aufgedruckte Legende, die die einzelnen Symbole der Knöpfe erläutert. Für den „Otto-Normal-Geek“ mögen die Zeichen mehr oder weniger selbsterklärend sein, für Lieschen Müller aber nicht unbedingt. Deshalb: Daumen hoch!

Reinigungsprogramme und Fahrsystem

Den meisten Lesern, die sich schon einmal mit Saugrobotern befasst haben, werden wissen, dass es prinzipiell zwei grundlegend verschiedene Systeme gibt, nach denen Saugroboter arbeiten. Teurere Modelle vermessen und kartografieren mittels Lidar den Raum, um ihn dann systematisch zu reinigen. Günstigere Varianten, wie auch der RoboVac 15C MAX, besitzen diese kostspielige Technik nicht und agieren daher nach einem mehr oder weniger zufälligen Chaossystem.

Das klingt erst einmal nach, nun ja, Chaos und Planlosigkeit. Im Prinzip ist es das auch. Allerdings lässt sich mithilfe stochastischer Algorithmen auch ohne Karte und Ortung im Raum prinzipiell ein zufriedenstellendes Ergebnis bewerkstelligen – zumindest in der Theorie. Es ist nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit und damit der Zeit, bis auch das letzte Eck gefunden wurde. ?

Beim Automatikprogramm des RoboVac 15C MAX nutzt der Sauger primär eine Kombination aus Kantenablaufen und chaotischem Umherfahren. Bei Letzterem fährt er geradeaus, bis er auf ein Hindernis trifft. Daraufhin dreht er sich zufällig innerhalb eines gewissen Winkelbereichs, um dann die Fahrt in die neue Richtung fortzusetzen. Die Varianz beim Drehwinkel garantiert, dass im Worst Case nicht permanent, immer wieder dieselben Bahnen abgefahren werden.

Das funktioniert beim RoboVac 15C MAX erstaunlich gut. Ich war im Vorhinein ehrlich gesagt sehr skeptisch, ob der Sauger die verwinkelteren Areale, wie etwa um Couch- und Esstisch herum, oder hinter Bett und Nachttisch, überhaupt findet und von dort aus vor allem auch wieder rausfindet. Aber ganze Zimmer oder Bereiche ausgelassen hatte er erfreulicherweise nicht.

Der überwiegende Teil der Wohnung wird bei der rund 70-80 Minuten andauernden Reinigungsphase abgefahren und gesäubert. Bei regelmäßigem Einsatz sinkt natürlich auch die Anzahl blinder Flecken, die bei einer singulären Tour nicht erfasst wurden.

Neben dem Automatikmodus bietet der RoboVac 15C MAX noch eine Spot-Clean-Funktion, bei der mit hoher Saugleistung eine bestimmte Stelle spiralförmig abgefahren wird. Ein dedizierter Edge-Clean-Modus (abfahren der Kanten) und ein 30-minütiges Quick-Clean-Programm sind ebenfalls wählbar.

Die Saugkraft lässt sich in drei Stufen voreinstellen: Standard, BoostIQ oder Maximal. Die „intelligente Boost-Option“ soll die Leistung bei Bedarf automatisch anpassen und so z.B. auf Teppichen ein besseres Reinigungsergebnis erzielen. Auch, wenn das Resultat auf meinem Hochflorteppich okay war, hatte ich eigentlich erwartet, dass er gerade dort seine 2000 Pa voll ausschöpft.

Geht man nach der Lautstärke, werden die allerdings bei weitem nicht abgerufen. Auch merkt man einen deutlich sichtbaren Unterschied hinsichtlich der Tiefenreinigung, im Vergleich zum manuell aktivierten Max-Modus. Hier könnte gegebenenfalls softwareseitig noch ein wenig nachgebessert werden.

Robovac 15c Max (11)

Laut Herstellerangaben soll der RoboVac 15C MAX Höhenunterschiede von bis zu 16 mm meistern können. Ein 12 mm dickes Brett konnte er jedenfalls problemlos erklimmen und auch auf meinen Hochflorteppich schafft er es völlig mühelos.

Hat der Saugroboter seine Arbeit verrichtet, kehrt er automatisch zur Ladestation zurück. Das funktioniert soweit auch sehr zuverlässig. Lediglich einmal während der letzten Wochen hatte ich den Fall, dass er mit leerem Akku irgendwo stehenblieb. Reproduzieren konnte ich den Fehler allerdings nicht.

Der Staubbehälter fasst 0,6 L und reichte bei mir in der Regel für 2,5-4 Touren mit dem Automatikprogramm. Einmal am Wochenende ausleeren, ist also völlig ausreichend.

Das geht auch wunderbar unkompliziert, indem man den Clip an der Rückseite einfach runterdrückt. Der in die Auffangbox integrierte HEPA-Filter lässt sich dabei ebenso leicht, werkzeuglos entnehmen und waschen. Da ein zweiter gleich mitgeliefert wird, hat man praktischerweise immer einen frischen parat.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten …

… und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Um Kollisionen und Beschädigungen zu vermeiden, verfügt der RoboVac 15C MAX, neben einem nachgebenden Front-Bumber mit Stoßsensoren, noch über die für Saugroboter typische Infrarotsensorik zur Objekterkennung. Der größte Feind dieses Sensortyps ist die Sonne. Damit müssen aber prinzipiell alle Saugroboter klarkommen, die keine zusätzliche Messtechnik an Bord haben.

Nun ist es aber leider so, dass das getestete Modell bei sonnendurchflutetem Raum (Südbalkon) nicht selten komplett die Orientierung verliert. Er fährt einen Meter nach vorne, zuckelt dann mit dem Hintern wackelnd zehn Zentimeter zurück, dreht sich um die eigene Achse, fährt zwei Meter in irgendeine andere Richtung und so weiter. Das Verhalten zeigt er nicht nur im direkten Lichtkegel der Sonne, sondern im Großteil des Wohnzimmers. Zieht man die Garndienen zu, fängt er sich sofort wieder und arbeitet normal weiter, als wäre nichts gewesen.

Ein weiteres Problem, mit dem IR-Sensoren generell zu kämpfen haben, sind schwarze Oberflächen. Da die das Licht nicht ausreichend reflektieren, sind sie für diese Messmethode praktisch unsichtbar und werden demnach auch nicht als Hindernis wahrgenommen.

Der absolute Endgegner des RoboVac 15C MAX ist allem Anschein nach mein Couchtisch, der einen erhöhten, schwarzen Glassockel besitzt. Bei jeder Tour durch die Wohnung versucht er diesen mehrmals mit aller Gewalt zu besteigen, stets ohne Erfolg. Dabei fährt er sich in der Regel mindestens einmal fest und ruft nach Hilfe.

Robovac 15c Max (6)

Eine allgemeine, technische Lösung für derlei Probleme, ist die Markierung von No-Go-Areas mittels Magnetbändern, die von vielen Saugrobotern heutzutage automatisch erkannt und umfahren werden. Dieses Feature unterstützt leider nur der große Bruder RoboVac 30C, von dem es allerdings bis dato keine MAX-Variante gibt.

Einzeln herumliegende Kabel kann der saugende Kollege auch nicht besonders leiden. Die verheddern sich nach kurzem Hin- und Her in der Bürste. Der Schrei nach Hilfe ist quasi vorprogrammiert. Man sollte also dran denken, Ladekabel und Konsorten vorher aus dem Weg zu räumen oder mit dem beiliegenden Kabelbinder zumindest zu bündeln.

Auch andere Gegenstände mit Schnüren oder Bändeln schleift er gerne mal hinter sich her, was nicht selten zur allgemeinen Belustigung beiträgt.

Robovac 15c Max (5)

Eine Sache, die mich noch ein wenig genervt hat, ist der lange, laute Quittierungston des RoboVacs für jede Eingabe, die man per Fernbedienung oder Smartphone tätigt. Das muss echt nicht sein. Zumal die Betriebslautstärke im BoostIQ-Modus ansonsten sehr moderat ist. Der Hersteller spricht von Mikrowellen-Lautstärke, was ich bestätigen kann.

Für ein kommendes Firmware-Update würde ich mir daher eine per Smartphone einstellbare Lautlos-Option wünschen. Die Bestätigung des Signaleingangs könnte man auch einfach über die Power-LED auf dem Gerät realisieren oder aber zumindest nur einen kurzen, leisen Piepton ausgeben, den nicht die halbe Nachbarschaft hört.

Fazit zum eufy RoboVac 15C MAX

Alles in allem bin ich recht zufrieden mit der Performance des rund 270 Euro teuren RoboVac 15C MAX. Auch ohne Lidar-System erreicht der Saugroboter eine recht gute Raumabdeckung und arbeitet trotz hoher Saugleistung, dank dynamischer Regulierung, angenehm leise. Selbst vor Hochflorteppichen muss er sich nicht verstecken. Seinen Weg zurück zur Ladestation findet er ebenfalls zuverlässig.

Robovac 15c Max (1)

Der bei direkter Sonneneinstrahlung oder schwarzen Oberflächen schnell an seine Grenzen stoßende IR-Sensor war bei meiner Raumkonstellation das mitunter größte Manko.

Sehr schade finde ich auch, dass an der Erkennung von No-Go-Areas gespart wurde. In meinem speziellen Fall, den ich nicht zu sehr verallgemeinern möchte, wäre eben dieses Feature ein passabler Workaround für die Causa Couchtisch gewesen. Dafür muss man allerdings zum nächstgrößeren Modell, dem RoboVac 30C (ohne MAX), greifen.

Das Besondere am RoboVac 15C MAX, im Vergleich zur kleinen Schwester 11S MAX, ist die WiFi-Unterstützung, nebst App. Meckert der kleine „Saugling“ mal wieder rum, kann man direkt nachschauen, was ihm fehlt. Auch die Wochenplanung geht darüber sehr einfach und intuitiv von der Hand.

270 Euro ist für einen Saugroboter ohne räumliche Orientierung und Navigation nicht ganz günstig. Für den immer wiederkehrenden Aktionspreis von 230 Euro (Amazon.de) kann man ihn aber durchaus empfehlen.

Wer all die Smartfeatures nicht benötigt, kann auch getrost zum 40 Euro günstigeren RoboVac 11S MAX greifen, bei dem die fehlende App-Anbindung größtenteils durch ein kleines Display in der Fernbedienung kompensiert wird. Zeitlich befristete Angebote gibt es für dieses Modell ebenfalls.

Wertung des Autors

Patrick Jaus bewertet RoboVac 15C MAX mit 3.7 von 5 Punkten.

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