Nintendo Switch OLED im Test: Reicht ein besseres Display?

Nintendo Switch Oled Zelda Header

Die Nintendo Switch OLED begleitet mich nun seit über einer Woche und es wird Zeit für mein Fazit – ein Langzeit-Review wird dann etwas später folgen.

Viele Fans hatten die Hoffnung, dass wir in diesem Jahr eine neue Nintendo Switch mit einem OLED-Display und einem neuen Chip für 4K-Output bekommen. Doch es kam nur das OLED-Display. Daher fällt mir das Fazit ehrlich gesagt sehr leicht.

Was an dieser Stelle vielleicht noch wichtig ist: Ich habe bisher die erste Switch und Switch Lite genutzt, also keine Neuauflage von 2019. Das hier ist also die vierte Nintendo Switch, wenn man es ganz genau nimmt. Für mich ist es die dritte Switch.

Video: Nintendo Switch OLED im Test

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Nintendo Switch OLED: Die Neuerungen

  • Die neue Nintendo Switch fühlt sich etwas anders an. Sie wirkt etwas hochwertiger, was vor allem an der rauen Rückseite, dem Kickstand aus Aluminium und Glas auf der Frontseite liegt. Das ist kein gravierender Unterschied, sie ist auch minimal breiter, aber es ist ein Unterschied. Ich würde die Haptik als minimal besser einstufen, weiß aber nicht, ob die neue Switch wirklich stabiler im Alltag ist.
  • Der interne Speicher beträgt nun 64 GB, was mit Blick auf die Speicherpreise bei einem Produkt für über 350 Euro durchaus angemessen ist. Die 32 GB der ersten Switch waren schon sehr knapp bemessen. 128 GB wären zwar auch schön gewesen, aber man kann den Speicher weiterhin erweitern, daher ist das eigentlich auch egal.
  • Der neue Kickstand ist nicht nur deutlich hochwertiger (das sind andere Welten), er sorgt vor allem für einen sehr stabilen Halt. Außerdem kann man den Winkel frei einstellen. Der erste Kickstand war für mich immer sowas wie eine Notlösung, der neue Kickstand ist aber richtig gut (auch wenn ich kein Kickstand-Spieler bin).

Nintendo Switch Oled Kickstand

  • Die Lautsprecher sind nun etwas dezenter und es sind komplett neue Speaker, die Nintendo da verbaut hat. Sie klingen etwas besser, der Unterschied ist aber gering und für mich erst dann zu hören, wenn man die Lautstärke etwas höher dreht. Schön, aber kein Feature, welches zu einem Upgrade bewegen sollte.
  • Nintendo hat der OLED-Switch auch ein neues Dock spendiert, welches ebenfalls etwas hochwertiger wirkt und jetzt auch in Weiß daher kommt. Es ist theoretisch kompatibel mit HDMI 2.0, doch das benötigt die neue Switch nicht. Außerdem ist der LAN-Port nun integriert, doch erste Tests haben gezeigt, dass der LAN-Adapter für das alte Dock gleich schnell ist. Wer möchte, der wird das neue Dock in den kommenden Wochen auch separat kaufen können.
  • Die Akkulaufzeit liegt laut Nintendo bei 4,5 bis 9 Stunden, was eine recht große Spanne ist. Zelda (BotW) gibt man mit 5,5 Stunden an, das ist ein intensiver Titel. Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zum Modell von 2019 gleich geblieben, im Vergleich zur ersten Switch von 2017 aber besser. Ich spüre die bessere Akkulaufzeit, aber ich hatte auch noch eine Switch von 2017 bisher.

PS: Die Halterung für die Joy Con (im Lieferumfang) besitzt weiterhin keinen USB C-Port zum Laden. Da muss man sich ein entsprechendes Zubehör kaufen, was nicht teuer ist, aber ich finde das ehrlich gesagt dennoch etwas frech.

Nintendo Switch OLED: Das Display

Das Display bekommt natürlich einen eigenen Punkt spendiert, da es im Prinzip die einzige echte Neuerung ist. Es handelt sich um ein OLED-Panel (von Samsung, das hat Nintendo aber nicht offiziell bestätigt) mit 7 Zoll und einer 720p-Auflösung.

Es ist ein qualitativ hochwertiges Panel und zum Glück kein Pentile-Display. Mir reicht die 720p-Auflösung weiterhin aus und für mich ist vor allem die neue Größe (das alte Display hat 6,2 Zoll) ein echter Mehrwert, wenn man viel mobil spielt.

Nintendo Switch Oled Vergleich

Natürlich ist auch die Qualität deutlich besser als bisher, das habe ich ja bereits im ersten Eindruck geschrieben. Es ist nicht das beste OLED-Panel auf dem Markt, es ist aber ein gutes OLED-Panel von Samsung. Es gibt gute Schwarzwerte, es wird sehr hell, die Farben sind schön kräftig und die Blickwinkel sind auch ordentlich.

Das OLED-Display kann nicht mit der aktuellen Generation, die man zum Beispiel in einem Apple iPhone 13 Pro findet, mithalten, aber der Unterschied ist gering. Ich bin mit dem Display sehr zufrieden und finde, dass es einen Unterschied macht.

Nintendo Switch OLED: Mein Fazit

Womit wir doch direkt zum Fazit kommen, denn das steht und fällt ja mit diesem neuen OLED-Display. Ich mache es kurz: Wer überwiegend (oder sehr viel) mobil im Handheld-Modus mit der Nintendo Switch spielt, für den ist das ein Pflichtkauf.

Nintendo Switch Oled Zelda 2021 Header

Würde ich von einer alten zur neuen Switch wechseln? Falls ich wirklich über 50 Prozent mobil spiele, dann ja. Bei einem Neukauf würde ich direkt die neue Switch wählen, denn ein Aufpreis von 60 Euro wäre mir dieses OLED-Panel locker wert.

Die neue Nintendo Switch OLED ist perfekt für den Handheld-Modus und ich hatte deutlich mehr Spaß damit. Das Display-Upgrade ist extrem groß, da vor allem auch das alte LCD-Panel schon vor vier Jahren nicht unbedingt das beste Panel war.

Die restlichen Neuerungen bekommt man dann auch noch dazu, ich würde aktuell also nicht mehr zur alten Nintendo Switch greifen. Das einzige Problem: Die neue Nintendo Switch ist noch stark nachgefragt und derzeit komplett ausverkauft.

Zelda Nintendo Switch Oled Header

Doch reicht ein OLED-Display als Upgrade aus? Wenn man nicht oft mobil spielt (oder so gut wie gar nicht), dann auf keinen Fall. Unter der Haube gibt es die exakt gleiche Hardware und ja, die kommt vor allem 2021 doch stark an die Grenzen.

Es gibt aufwendige Spiele, auch von Nintendo selbst, die nicht mehr so flüssig laufen und ein Zelda: Breath of the Wild mit 60 FPS oder einer 4K-Ausgabe am TV wären schön gewesen. Nintendo hat sich gegen einen neuen Chip entschieden.

Die Gründe dafür kennen wir nicht, ich denke die Chipkrise hat dafür gesorgt, dass Nintendo die 4K-Switch verschoben oder sogar eingestellt hat. Nach dem ersten Next-Gen-Jahr muss ich aber leider auch sagen, dass die Unterschiede zwischen Nintendo und Sony/Microsoft (Grafik und Performance) sehr gravierend sind.

Nintendo Switch Oled Header

Ja, Nintendo entwickelt auch ohne potente Hardware sehr gute Spiele, aber Spiele wie Ratchet & Clank oder Kena haben mir in den letzten Monaten gezeigt, dass das einem Super Mario auch guttun würde. Zumindest ein 4K-Upscaling und stabile 60 FPS bei jedem Spiel wären im TV-Modus ehrlich gesagt doch wünschenswert.

Die neue Nintendo Switch OLED ist ein hervorragendes Upgrade für alle Handheld-Spieler und neuen Käufern würde ich in Kombination mit den anderen Neuerungen auch zu dieser Version raten, aber für TV-Zocker gibt es eben kein Upgrade.

Nintendo Switch 2021 Oled Joy Con

Die eine Seite von mir freut sich über dieses Upgrade, aber die macht bei mir eben nur um die 20 bis 30 Prozent aus, ich spiele überwiegend am TV. Daher hoffe ich, dass diese Nintendo Switch entweder 2022 oder 2023 die neue „Basis“ wird und wir in 1-2 Jahren wirklich noch sowas wie eine „Nintendo Switch Pro“ bekommen.

tl;dr Die neue Nintendo Switch OLED ist ein Pflichtkauf für Handheld-Spieler und meine klare Empfehlung für neue Käufer. Auch für die, die nur wenig mobil spielen wollen, die 60 Euro Aufpreis sind es ehrlich gesagt wert. Wer jedoch nur am TV zockt (und vielleicht eine Switch hat), der kann diese Switch ignorieren und mit mir noch auf ein Performance-Upgrade hoffen (aber auch bitte nicht darauf verlassen).


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  1. Hazz 🌀

    Ich habe meinen TV dock bisher nur 1mal zum testen genutzt, sonst spiele ich zu 100% mobil mit der Switch. Bei der Switch ist der Mehrwert am TV zu spielen meiner Meinung nach viel zu gering. Ich persönlich finde es eine Frechheit was Nintendo hier abgeliefert hat und mich verwundert es sehr stark das du von einem Pflichtkauf spricht. Die 4k Version hätte ich als Pflichtkauf gesehen. Ein etwas besseres Display sehe ich eher als ein Pflicht Boykott an.

  2. unich 🌟

    Hab gestern gehört, dass die Lautsprecher mit dem neuen Innenleben einfach nicht mehr gut klangen. Deshalb wurden die angepasst und man kann es gleich als Feature verkaufen.

  3. Tom 🌀

    Danke für den Test. Nur einen Teil verstehe ich nicht.

    > Bonus: Die Halterung für die Joy Con (im Lieferumfang) besitzt weiterhin keinen USB C-Port zum Laden. Da muss man sich ein entsprechendes Zubehör kaufen, was nicht teuer ist, aber ich finde das ehrlich gesagt dennoch etwas frech.

    Bonus bedeutet übersetzt so viel wie "gut", aber wie kann eine Frechheit etwas Gutes sein?

    1. Ja das stimmt, das kam falsch rüber und ich habe es geändert.

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