Angespannte Betriebslage: Bahn weist ab sofort längere Umsteigezeiten aus

Deutsche Bahn 4

Die Bahn rudert derzeit etwas und muss reagieren. Was man als „angespannte Betriebslage“ beschreibt, zwingt das Unternehmen nun unter anderem, die Umsteigezeiten zu verlängern.

DB-Vorstand Michael Peterson hat sich heute hat die Öffentlichkeit gewandt und einige Maßnahmen verkündet. Damit Anschlusszüge zuverlässiger erreicht werden können, soll in den Fahrplanmedien ab sofort auf eine „großzügigere Umsteigezeit“ geachtet werden.

Knappe Anschlüsse, die „in der aktuellen betrieblichen Lage“ schwer erreicht werden können, zeigt die Bahn demnach jetzt schon bei der Planung und Buchung nicht mehr an. Das betrifft 800 Verbindungen. Bedeutet auch: Die Reisenden sind damit quasi zwangsläufig länger unterwegs.

Obendrein will die Bahn ihr Service-Team im Fernverkehr um 1.000 Mitarbeiter verstärken. Darunter sind 750 zusätzliche Servicekräfte in der Bordgastronomie sowie Zugbegleiter. Die Einstellungen erfolgen über den DB-Arbeitsmarkt und extern. Seit April laufen laut Bahn erste Ausbildungskurse und Umschulungen.

Im Dezember gehen übrigens auch die ersten ICE 3neo in den Fahrgasteinsatz. Bis zum Jahresende soll sich das Sitzplatzangebot so um 13.000 Plätze erhöhen.

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  1. Franz 👋

    Ich pendle seit 2. April 1987.
    Seitdem kamen (und gingen) sehr viele Gesichter bei der Bahn, die immer Tolles versprochen haben.
    Nur noch ein bisschen warten.
    Und Schuld waren immer die Umstände.

    Züge sind heute aufeinander getaktet. Teilweise mit 3 Minuten Umsteigezeit.
    Behaltet die Abhängigkeiten bei, lasst aber mehr Zeit dazwischen.

    Und regelt die Prio beim Verspätungswarten .. speziell im Feierabendverkehr. Muss ein IRE 10 Minuten auf einen IC(E) warten ? Damit vllt. 40 Personen zusteigen können, kommen 250 Reisende des IRE 10 Minuten später an ? Und verpassen ihrerseits Anschlüsse ?

  2. froginspace 🪴

    Im Spiegel Artikel https://bit.ly/3QBi7d8 gibt es noch einen Zusatz:
    "Für Kundinnen und Kunden soll es bei der Buchung aber auch weiter möglich sein, die gewünschte Umsteigezeit manuell einzustellen. Wer wider Erwarten doch einen früheren Anschlusszug erwische als geplant, bekomme trotz möglicher Zugbindung keine Probleme bei der Fahrkartenkontrolle, versicherte Peterson."

    Das ist für mich durchaus relevant.

  3. Tobias 👋

    Eine nicht unwichtige Ergänzung zu den längeren Umstiegszeiten: für die Bahn ist das auch deshalb geschickt, weil dadurch weniger Erstattungsansprüche entstehen. Wo vormals schon bei kurzen Verspätungen eine Verbindung mal 1h länger als in der Buchung ausgewiesen dauerte, ist das mit den längeren Umstiegen nun nicht mehr so einfach möglich. Für Reisende also doppelt doof: länger unterwegs und nicht mal die Option, freiwillig mit kurzem Umstieg zu buchen und im Worst Case immerhin eine Erstattung zu erhalten.

    1. Tobias 👋

      Von Tricks wie "ich buche Sparpreise mit knappem Umstieg, der eh nie klappt, um dann Flexpreis reisen zu können" mal ganz abgesehen – das wird jetzt auch etwas schwieriger.

      1. Interessant, aber auch wirklich nur eine Seite der Medaille. Es bringt den Reisenden ja auch nichts, wenn die Bahn sich selbst überfordert, was sie aktuell zu oft getan hat mit derartigen Fahrplänen. Generell müsste da ja viel mehr passieren, die Umsteigezeiten sind quasi nur eine schnell umsetzbare Sofortmaßnahme, um nicht noch mehr Boden zu verlieren.

        1. Tobias 👋

          Auf jeden Fall. Es bekämpft halt Symptome, statt die Ursache zu beheben. Beziehunsweise, an der Ursachenbehebung ist man ja dran, daher kommen ja auch einige der Verspätungen (Sperrung ganzer Schnellstrecken, Baustellen, …).

          Trotzdem finde ich es unbefriedigend, nicht selbst entscheiden zu können, dass ich eine schnellere Verbindung probieren möchte. Denn mit der Bahn plane ich auch bisher schon selbst bei längeren Umstiegszeiten immer mit 1-2 Pufferverbindungen zu wichtigen Terminen, bei manchen Strecken und Terminen sogar Anreise am Vortag. Mit der jetzigen Strategie bin ich nun länger unterwegs.

          Aber das ist halt die Perspektive als Vielfahrer, wo man seine Strecken und Umstiege kennt. Für Gelgenheitsreisende dürfte die Anpassung durchaus praktisch sein, weil nur wenige die Option "längere Umstiegszeit" in der Reiseauskunft kennen bzw. auch gar nicht einschätzen können, welche Umstiegszeiten in 8 von 10 Fällen notwendig sind.

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