Bosch warnt vor Fokus auf Elektromobilität

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Die meisten Hersteller haben sich festgelegt: Elektromobilität ist die Zukunft. Das gilt jedenfalls für die 2020er-Jahre und sicher auch ab Anfang der 2030er-Jahre.

Hier und da experimentieren ein paar Marken mit Wasserstoff, für BMW ist es zum Beispiel eine „zusätzliche Möglichkeit“ und Renault zeigte dieses Jahr ein Konzept, aber serienreife Produkte gab es nicht. Auch BMW will frühestens 2025 starten.

Bosch: Nicht auf eine Technologie festlegen

Für Markus Heyn, Chef der Kfz-Sparte bei Bosch, ist das ein Risiko. Die aktuelle Abhängigkeit von Gas zeigt, dass es nicht gut ist, wenn man nur eine Lösung in den Fokus rückt. Für Bosch wären Alternativen zur Elektromobilität durchaus wichtig, so der Chef von Bosch Mobility Solutions in einem Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung.

Der Vergleich hinkt aber ein bisschen, denn bei einem so komplexen Produkt wie dem Auto ist die Auswahl der Zulieferer enorm. Und da sind auch viele Bauteile aus Ländern mit einer Diktatur dabei, anders lässt sich das heutzutage nicht regeln.

Hinzu kommt der Mangel an Alternativen. Wasserstoff ist teurer und am Ende ist das ja auch Elektromobilität im Kern, nur mit einem kleineren Akku. Und was noch viel wichtiger ist: Die Kosten. So eine Plattform für Autos ist teuer, extrem teuer.

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Aktuell investieren die Hersteller viel Geld in Elektro-Plattformen und in Software, woher soll das Geld für weitere Alternativen kommen? Der Wandel ist schon jetzt sehr teuer und das Risiko groß, dass China als Player die Automobilbranche in ein paar Jahren dominiert. Wer steckt da bitte noch viel Geld in weitere Alternativen?

Selbst Marken wie BMW, die sich immer gerne als „technologieoffen“ bezeichnet haben, bauen nur Elektroautos und dann ab 2025 vielleicht eins mit Wasserstoff.

Ein gut gemeinter Rat, aber auch Bosch kennt in dieser Warnung nur Wasserstoff als Alternative. Und es ist ja nicht so, dass da nicht investiert wird. Vor allem für die anderen Bereiche wie Flugzeuge oder LKWs. Dort wird das dringend benötigt.

Diese Branchen werden die verfügbaren Rohstoffe aber sicher alle kaufen.

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  1. Joe Blue 👋

    Nein, Wasserstoff ist keine Lösung für PKW, LKW und Bus. Ein Wasserstoffauto benötigt 4x so viel Energie wie ein Elektroauto und kostet 3x so viel in Unterhalt und Anschaffung. Dazu ist es gnadenlos ineffizient und wartungsanfällig. Wasserstoff wird zudfm heute zu 99% aus Erdgas hergestellt.

  2. Phil29221 🏅

    Es werden ja nicht ab morgen alles Elektroautos sein, der Verbrenner wird uns noch lange begleiten. Daher gibt es im Moment eigentlich mehr Vielfalt als zuvor. Für Wasserstoffautos in großer Zahl braucht es nun mal viel günstigen, grünen Strom, den wir im Moment einfach nicht haben. Wenn sich das in 30 Jahren ändert kann gerne die Wende zum Wasserstoffauto kommen, bis dahin werden wir hoffentlich weniger Individualverkehr und mehr batterieelektrische Fahrzeuge haben.

  3. René H. 🔅

    Bosch hat sich vor ein paar Jahren erkannt, dass sie im Bereich der Batteriezellentwicklung und -produktion nicht mithalten können und sich deshalb auf Wasserstoff festgelegt: Komplette Brennstoffzellensysteme für vielerlei Anwendungen und nun auch Komponenten für Elektrolyseure. Herr Heyn sucht verständlicherweise nach Anwendungsfällen im Mobilitätssektor und hofft auf eine langfristige Chance. Wenn das Riesengeschäft mit der klassischen Verbrennertechnik langsam wegfällt, muss Ersatz her, und Brennstoffzellensysteme sind ähnlich schön komplex und teuer wie z.B. Dieselsysteme, wenn nicht noch mehr. Wenn sich Batterien überall durchsetzen sollten, hat Bosch ein Problem.

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