Darum glaubt Volkswagen nicht an E-Fuels

Vw Volkswagen Logo Licht Header

In der Politik wird bei einer bestimmten Partei immer wieder gerne der Begriff „E-Fuels“ in den Raum geworfen, ohne weiter darauf einzugehen, was das bedeutet. Am Ende will man den Wählern etwas verkaufen, was so wohl nicht passieren wird.

Die Rede ist natürlich von der FDP, die synthetische Kraftstoffe als Teil der Lösung für die Zukunft sieht. Und das nicht nur (da stimmen übrigens die meisten zu) in der Luftfahrt, bei LKWs oder Schifffahrt, sondern auch bei privaten PKWs im Alltag.

E-Fuels sind laut VW viel zu teuer

Doch wie sieht das einer der größten Automobilhersteller der Welt? Herbert Diess von Volkswagen hat da eine klare Meinung: E-Fuels sind keine Lösung. Die Idee ist gut, aber am Ende ist es ganz simpel, denn dieser Kraftstoff ist einfach zu teuer.

Um ein paar Prozent lässt sich der Prozess vielleicht optimieren, aber die Größenordnungen bleiben: Wenn in 2030 einer für 10 Euro Strom tankt, um 500 Kilometer weit zu kommen, wird der E-Fuel-Fahrer 60 Euro ausgeben müssen.

Ich glaube sogar, dass das noch optimistisch gedacht ist, denn wenn die Wirtschaft wirklich CO2-frei sein muss, dann wird sie alles aufkaufen, was verfügbar ist. Und da werden nur wenige Privatanwender mithalten können, das lohnt sich nicht.

Eine VW-Marke setzt auf E-Fuels

In der Volkswagen AG gibt es übrigens eine Marke, die auf E-Fuels setzt, nämlich Porsche. Die finanziellen Möglichkeiten eines 911er-Käufers sind aber in der Regel besser, als die eines Golf-Käufers. Da kann es durchaus sein, dass es Menschen gibt, denen es egal ist, was so eine Tankfüllung kostet und die das auch wollen.

Wobei man ja aktuell schon beobachten kann, dass die Käuferschicht von Porsche den Taycan dem 911er vorzieht, Elektromobilität ist also auch hier angekommen.

Da sieht man aber, dass die Diskussion in der Politik einen symbolischen Charakter hat, in der Realität haben sich die Automobilhersteller schon festgelegt. Aktuell fließt das große Geld in die Elektromobilität, denn E-Fuels werden zwar eine große Rolle in der Zukunft spielen und wichtig sein, aber nicht bei ganz normalen Autos.

Pkw-Markt ist weiter auf Talfahrt

Vw Id3 Volkswagen Header

Der Pkw-Markt verliert weiter an Boden. Mit rund 224.600 Pkw wurden im Juni knapp 50.000 neue Pkw und damit 18,1 Prozent weniger zugelassen als vor einem Jahr. Im ersten Halbjahr […]6. Juli 2022 JETZT LESEN →


Fehler melden13 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Panty    

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. CullenTrey 🏅

    Ich finde in diesem Zusammenhang vieles was gesagt und auch "gelebt" wird recht fragwürdig.
    Warum z.B. scheint es nur e-Autos als Lösung zu geben? Was ist mit den ganzen anderen innovativen Ansätzen passiert?
    Ich weiß dass es hier im Ort mal jemanden gegeben hat, der ein paar Jahre mit einem selbstentwickelten Holzvergaser-Kfz gefahren ist. Das wurde dann von einem großen Konzern abgekauft, eine weitere Nutzung wurde ihm untersagt und seitdem hat man nie wieder was von der Technik gehört oder gelesen.
    Und dass verbrauchseffiziente Motoren schon vor Jahren von "kleinen Lichtern" entwickelt wurden ist auch kein Geheimniss, lediglich der Verbleib dieser Entwicklungen ist eines …

    1. Nyarla 🪴

      Geschichten aus dem Paulanergarten….

  2. Keks mit Ecke 🏅

    Wenn ich nur auf eine Karte als Antriebsart setze (Batterieelektrische Antriebe), dann würde ich auch alles andere schlecht reden.

    1. Thomas 🌀

      Ja, siehe Toyota. Total verzockt mit FCEV.

  3. hans 🪴

    Stell lieber eine andere Frage, wieso hat Deutschland die höchsten Stromkosten der entwickelten Welt?
    Ganz einfach, weil wir mit dem jetzigen Stand der Technik, für jedes Kilowatt aus Erneuerbaren ein weiteres Kilowatt aus konventionellen Quellen brauchen. Einfach erklärt, wir bauen seit Jahren eine doppelte Infrastruktur auf um sogenannte "Dunkelflauten" auffangen zu können, weil es einfach keine Speichermöglichkeiten im größen Stil gibt.
    Daher wird der Strom auch nicht Günstiger werden und Diss Aussage ergibt wegen diesem Umstand einfach keinen Sinn, außer ich habe etwas verpasst und es gibt nun bezahlbare Speichermöglichkeiten die man flächendeckend einsetzen kann?

    Gleichzeitig wird der Strombedarf weiter massiv Steigen durch die Elektrifizierung des Verkehrs und vielen teilen in der Wirtschaft um auf ÖL zu verzichten.

    Eine weitere Frage die ich mir Stelle, weil wir in Deutschland und vielleicht Teilen von Westeuropa auf ÖL verzichten, wird dadurch auch nur ein Liter ÖL weniger verbraucht werden? Oder wird das ÖL trotzdem aus dem Boden geholt und einfach an andere Länder verkauft zu günstigeren Konditionen und Leisten durch unsere Politk nicht eher eine Subventionshilfe für fette SUV in den USA….

    Meine Meinung, es bringt nichts Inselpoltik zu betreiben, es muss ein Weltweiter CO2 Deckel her, welcher mit der Zeit immer weiter sinken muss anosten wird kein Liter ÖL weniger aus dem Boden geholt werden und wir schaden unserem Wohlstand und der Wirtschafft.

  4. Alexander 👋

    Zitat Herbert Diess:
    Um ein paar Prozent lässt sich der Prozess vielleicht optimieren, aber die Größenordnungen bleiben: Wenn in 2030 einer für 10 Euro Strom tankt, um 500 Kilometer weit zu kommen, wird der E-Fuel-Fahrer 60 Euro ausgeben müssen.

    Das entspricht einer Aussage welche frei von Realität ist.
    Ein ID.4 verbraucht 22,8 kWh/100 km (inklusive der Ladeverluste). Bei 49 Cent pro Kilowattstunde kommt das aktuell auf 55 Euro und 86 Cent für 500 Kilometer Reichweite.
    Zusätzlich benötigt man von 0-80% des 77 kWh Akku und einer Ladeleistung von 50kW ca. 65 Minuten für einer Reichweite von 270 Kilometer.
    Nimmt man eFuel, Wasserstoff oder eine Methanol-Brennstoffzelle so kommt man bei eFuel auf ca. 7 Minuten und 500 Kilometer, bei Wasserstoff auf 7 Minuten und 400 Kilometer, bei Methanol-Brennstoffzelle auf 3 Minuten und 800 Kilometer.

    Egal wie man sich die Zukunft vorstellt, ist die störrische Vorstellung es gäbe nur eine Energieträger einfach nur Weltfremd.

    1. Ronald 🏆

      Lieber Alexander!
      Bei einem e-Auto berechnest du die Kosten und kommst auf 56 Euro für 500 km und einer Laderdauer von 65 Minuten.
      Bei den e-Fuels ist von den Kosten keine Rede mehr, du führst nur noch die "Ladedauer" an.
      Warum?
      Kann es sein, dass es doch wirtschaftlicher & effizienter ist elektrische Energie gleich direkt im Auto zu verbrauchen, als damit erst e-Fuels zu synthetisieren welche dann im Fahrzeug verbrannt werden?
      Selbst der ADAC zeigt auf seiner Seite einen Wirkungsgrad 70-80 % bei e-Autos, bei e-Fuels von nur 15% auf.
      Oder um mit Bildern zu sprechen: Eine Windkraftanlage "betreibt" bis zu 1600 elektrische Autos aber nur 250 e-Fuels.
      Entschuldige, aber e-Fuels als als Alternative oder gar nutzbringende Ergänzung darzustellen ist für mich "einfach nur weltfremd".

    2. Panty 🍀

      Musste auch kurz schmunzeln, wie man da auf 10€ kommt.

      Wenn nur noch rein elektrische Fahrzeuge rumfahren sollte und kein Benzin/Diesel getankt wird, gehen dem Staat kräftig Steuereinnahmen flöten. Nicht umsonst darf man kein Heizöl in seinen Diesel schütten.

      Laut der Energiesteuerstatistik (2017) entfallen rund "21 Milliarden Euro auf Diesel und weitere rund 16 Milliarden Euro für Benzin" (correctiv.org). Das sind keine Peanuts und wird der Staat sich sicherlich anderweitig zurückholen.

      1. Alfons 🏅

        Ganz genau, seltsamerweise wird das in den Medien nahezu nie erwähnt

  5. Alexander Schulz 👋

    Zitat Herbert Diess:
    Um ein paar Prozent lässt sich der Prozess vielleicht optimieren, aber die Größenordnungen bleiben: Wenn in 2030 einer für 10 Euro Strom tankt, um 500 Kilometer weit zu kommen, wird der E-Fuel-Fahrer 60 Euro ausgeben müssen.

    Das entspricht einer Aussage welche frei von Realität ist.
    Ein ID.4 verbraucht 22,8 kWh/100 km (inklusive der Ladeverluste). Bei 49 Cent pro Kilowattstunde kommt das aktuell auf 55 Euro und 86 Cent für 500 Kilometer Reichweite.
    Zusätzlich benötigt man von 0-80% des 77 kWh Akku und einer Ladeleistung von 50kW ca. 65 Minuten für einer Reichweite von 270 Kilometer.
    Nimmt man eFuel, Wasserstoff oder eine Methanol-Brennstoffzelle so kommt man bei eFuel auf ca. 7 Minuten und 500 Kilometer, bei Wasserstoff auf 7 Minuten und 400 Kilometer, bei Methanol-Brennstoffzelle auf 3 Minuten und 800 Kilometer.

    Egal wie man sich die Zukunft vorstellt, ist die störrische Vorstellung es gäbe nur eine Energieträger einfach nur Weltfremd.

  6. Niels Gloris 👋

    OK, eine Frage: Wo soll der ganze Strom herkommen für die ganzen E-Autos wenn Kraftwerke abgebaut werden? Wie sollen die ganzen Autos geladen werden? Woher kommen genug Rohstoffe für die ganzen Akkus?

    Zugegeben das waren mehr als eine Frage. E-Fuels zu teuer? OK, wir haben riesige Wüsten in denen die Sonne ewig scheint, für eine Energiequelle braucht mam also nicht bezahlen. Eine Infrastruktur zum transportieren der dort gewonnenen E-Fuels ist ebenso vorhanden. Ob man Schiffe nun mit Öl oder E-Fuels befüllt, wo ist da der Unterschied? Auf der anderen Seite könnten in den Wüsten auch Wasserstoff gewonnen werden, der Transport würde sich nur anders gestalten.

    1. FDP 👋

      Blöde Antwort: wir produzieren jedes Jahr, jeden Monat mehr Strom, als wir verbrauchen. Wir exportieren den. Was uns fehlt, sind Stromspeicher, nicht Strom.

    2. Hans 🪴

      Stell lieber eine andere Frage, wieso hat Deutschland die höchsten Stromkosten der entwickelten Welt?
      Ganz einfach, weil wir mit dem jetzigen Stand der Technik, für jedes Kilowatt aus Erneuerbaren ein weiteres Kilowatt aus konventionellen Quellen brauchen. Einfach erklärt, wir bauen seit Jahren eine doppelte Infrastruktur auf um sogenannte "Dunkelflauten" auffangen zu können, weil es einfach keine Speichermöglichkeiten im größen Stil gibt.
      Daher wird der Strom auch nicht Günstiger werden und Diss Aussage ergibt wegen diesem Umstand einfach keinen Sinn, außer ich habe etwas verpasst und es gibt nun bezahlbare Speichermöglichkeiten die man flächendeckend einsetzen kann?

      Gleichzeitig wird der Strombedarf weiter massiv Steigen durch die Elektrifizierung des Verkehrs und vielen teilen in der Wirtschaft um auf ÖL zu verzichten.

      Eine weitere Frage die ich mir Stelle, weil wir in Deutschland und vielleicht Teilen von Westeuropa auf ÖL verzichten, wird dadurch auch nur ein Liter ÖL weniger verbraucht werden? Oder wird das ÖL trotzdem aus dem Boden geholt und einfach an andere Länder verkauft zu günstigeren Konditionen und Leisten durch unsere Politk nicht eher eine Subventionshilfe für fette SUV in den USA….

      Meine Meinung, es bringt nichts Inselpoltik zu betreiben, es muss ein Weltweiter CO2 Deckel her, welcher mit der Zeit immer weiter sinken muss anosten wird kein Liter ÖL weniger aus dem Boden geholt werden und wir schaden unserem Wohlstand und der Wirtschafft.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Mobilität / ...