Die Hälfte der Elektroauto-Interessierten entscheidet sich aktuell gegen den Kauf

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Zu Elektroautos hört und liest man aktuell reichlich, doch wie schaut das Verkaufen der Fahrzeuge eigentlich in der Praxis aus? Genauer gesagt, wie läuft das in den  Autohäusern vor Ort ab? Dazu hat der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) nun einen Datensatz veröffentlicht.

Rund die Hälfte der Kunden, die sich im Januar für den Kauf eines batteriebetriebenen Fahrzeugs oder eines Plug-in-Hybrid interessiert zeigten, hat sich gegen den Kauf entschieden. Das ist das Ergebnis einer „Blitzumfrage“, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) vom 7. bis 11. Februar bei Autohäusern durchgeführt hat. Daran nahmen 521 Betriebe teil, was eine durchaus aussagekräftige Einschätzung zulassen sollte.

Auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes machte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski die fehlende Klarheit bei der Fördersituation über 2022 hinaus für die Verunsicherung verantwortlich. Eine wichtige Forderung des ZDK an den Bundeswirtschaftsminister laute daher, bei der Gewährung der Fördermittel das Bestelldatum des Fahrzeugs als Maßstab zu nehmen und nicht das Datum der Auslieferung.

Neuwagen-Umsatz eingebrochen

Die Verunsicherung der Kunden trifft das Kraftfahrzeuggewerbe in einer ohnehin schwierigen Lage. So brachte das Autojahr 2021 spürbare Umsatzeinbußen im Neuwagenhandel, bei jungen Gebrauchtwagen und im Service. Der Handel mit älteren Gebrauchtwagen, aber auch das Geschäft mit Lastkraftwagen brachte hingegen Zuwächse, wie wir bereits berichtet haben.

Daraus ergab sich ein Rückgang des Gesamtumsatzes im Kraftfahrzeuggewerbe von minus 2,7 Prozent auf rund 179,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2020. Für das Jahr 2021 lag die Umsatzrendite im vorläufigen Durchschnitt bei 1,3 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkt über dem Wert des Jahres 2020.

Markenhandel schwächelt

Der Umsatz mit fabrikneuen Pkw im Markenhandel ist im Jahr 2021 um minus 8,8 Prozent auf 57,4 Milliarden Euro eingebrochen. Die fabrikatsgebundenen Händler verkauften rund 1,52 Millionen neue Pkw, das waren noch einmal 12,3 Prozent weniger als im schwachen Jahr 2020. Verglichen damit ist das Gesamtvolumen aller Pkw-Neuzulassungen um minus 10 Prozent auf rund 2,62 Millionen Einheiten zurückgegangen.

Der Markenhandel hatte daran einen Anteil von 57,9 Prozent. Die Gründe für den erneuten Umsatzrückgang waren der Lockdown im ersten Halbjahr mit Verkaufsbeschränkung im Präsenzhandel sowie die Halbleiter-Krise mit mangelnder Verfügbarkeit von Neufahrzeugen.

Auch Umsatzrückgang im Service

Im Geschäftsfeld Service und Reparatur brachte das Jahr 2021 einen Umsatzrückgang von minus 5,8 Prozent auf rund 25,9 Milliarden Euro im Vergleich zu 2020. Die Quote der durchschnittlichen Werkstattauslastung lag bei 80 Prozent und damit um einen Prozentpunkt über dem Niveau von 2020, jedoch immer noch um 3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorkrisenjahres 2019.

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  1. Karl 👋

    Für Wohnwagenbesitzer gar keine Option. Mal Abgesehen von der Reichweite dürfen die meisten Dura…ze..llautos auch gar nicht ziehen….tschüss E Auto

  2. Mark-Ingo Thielgen 👋

    Die Politik verlangt von mir, dass ich mir im Fall der Fälle ein Auto kaufe, …

    … das ein Drittel bis hin zur Hälfte teurer ist als ein vergleichbarer Benziner/Diesel,

    … dessen Wartungskosten mittlerweile – weshalb auch immer – locker über denen eines "normalen" PKW liegen,

    … bei dem eine Tank-, pardon: Akkufüllung irgendwas zwischen einer halben und vier Stunden dauert (je nachdem, was die Ladesäule – sollte es überhaupt eine in der Nähe meiner Mietwohnung oder meiner Arbeitsstelle geben – hergibt),

    … bei dem man vor und während des Landens nicht weiß, was der Spaß kostet,

    … dessen Verbrauchskosten jetzt schon höher, als bei sparsamen Benzinern sind (von Dieseln ganz zu Schweigen),

    … wo die von den Herstellern genannten Reichweiten von vorneherein gelogen sind und sich bei langen Wetter noch einmal halbieren und

    … bei dem man hunderte Kilo giftigen Sondermüll in Form von Akkus, die sich auch nicht wirtschaftlich wechseln lassen, schön fest verbaut hat (mit freundlichen Grüßen an spätere Generationen).

    Ein Super-Konzept. Wieso geht das nur nicht auf?

    Die Elektro-"Mobilität" ist nichts anderes, als der langsame Abschied vom Individualverkehr. Das ist erst einmal nicht mal was schlimmes, nur fehlt den Verantwortlichen jedes Konzept für "die Zeit danach". Den Individualverkehr so umständlich und teuer wie nur möglich zu machen und gleichzeitig nichts dafür zu tun, dass der öffentliche Nah- und Fernverkehr besser ausgebaut und deutlich günstiger wird, passt nicht zusammen.

    Dass Nullen, wie Dobrindt und Scheuer nun ein ideenloser FDP-Autolobbyist folgt, macht die Sache nicht einfacher.

    1. Thomas 🌀

      Wartungs- bzw. Verbrauchskosten von BEVs sind niedriger als ICE. Da sage nicht ich, sondern die Leasinggesellschaften welche den TCO kalkulieren.
      Akkus können recycelt oder als Hausbatterie wiederverwendet werden.
      Wer aber weder zu Hause oder beim Arbeitgeber günstig laden kann, der sollte noch ein paar Jährchen warten.

      1. Mark-Ingo Thielgen 👋

        In den "paar Jährchen"ist der Ladestrom dann so teuer, dass man wehmütig an Super Plus zurück denken wird.

        Der Rest Deines Beitrags stammt leider aus dem Poesiealbum des E-Mobilitäts-Marketings.

        Schon alleine das Recycling der fest in den Fahrzeugen verbauten und teilweise sogar vergossenen Akkuzellen ist total unwirtschaftlich. Hinzu kommt, dass die Akkupakete nicht standardisiert sind und für jedes Auto anders konstruiert werden. Das verhindert quasi schon an sich eine effiziente Wiederaufbereitung bzw. Weiterverwendung.

        Die Leasinggesellschaften kalkulieren auch die staatliche Förderung und den daraus resultierenden unverhältnismäßig hohen Restwert der Fahrzeuge nach 24 oder 36 Monaten mit ein. Das verfälscht die Rechnung ungemein. Was meinst Du, wie die Leasingraten in den Himmel schießen werden, wenn die Förderung wegfällt? Und das wird sie. Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, reichen Bürgern ein Luxusgut zu finanzieren, wenn man zeitgleich den "armen Säuen" jegliche Möglichkeit des Individualverkehr unbezahlbar macht.

    2. MadKiefer 🏆

      Puh. Bisserl dick aufgetragen.

    3. Austria 45 👋

      Stimmt genau .Bin der selben Meinung.

  3. MadKiefer 🏆

    Leasen. Punkt.

  4. croniac 👋

    Ich kenne viele, die sich grundsätzlich für ein Elektroauto interessieren, dann kommen erstmal die ABERs…

    Von daher kann man auch sagen: Rund die Hälfte derer, die sich für ein Elektroauto interessieren, haben sich tatsächlich wohl auch für eines entschieden. Nicht so schlecht wie ich finde…

  5. Arjoma 🌟

    Ich habe die Details jetzt nicht nachgeschaut, aber so aussagekräftig ist die Aussage ja nun nicht.

    Zum einen ist es nicht so ganz glücklich, Hybride und reine E-Autos in denselben Topf zu werfen, zum anderen ist ja die Frage, was diejenigen, die sich dagegen entscheiden, stattdessen tun.

    Also entscheiden sie sich dazu, jetzt einen Verbrenner zu kaufen / erst mal zu warten / ein Auto mit einem bestimmten Antrieb zu leasen?

    Oder sind darin sogar Personen enthalten, die überlegt hatten, ein reines E-Auto zu kaufen, sich aber dagegen entscheiden und stattdessen einen Hybrid nehmen – oder umgekehrt Hybrid-Interessiertr, die doch lieber ein reines E-Auto kaufen?

    Und darüber hinaus noch interessanter wären natürlich die jeweiligen Begründungen.

    1. Mehr Details hat die Erhebung leider nicht hergegeben. Ich fand es dennoch interessant und wollte es aufgreifen. Sind ja dennoch diverse Zahlen zu den Entwicklungen am Markt enthalten.

  6. sven jacob ☀️

    Kann ich so auch bestätigen. Wir waren in vier Autohäusern dreier Marken. Skoda und Hyundai sind wegen Lieferzeiten in 2023 gleich wieder rausgewesen. Ich lease jetzt bei dem (Opel), der mir eine Lieferung im September 2022 zugesagt hat und hoffe, dass der mich nicht dreist angelogen hat. Der andere Händler dieser Marke war aber im gleichen Zeitraum unterwegs, nur etwas teurer… Und laden wird das Ding mit dem Strom von meinem Dach… Und ich haben für vier Jahre als "Zweitwagen Familie" geleast, bis zum Ende der Zeit hoffe ich, technisch noch mal deutliche Sprünge zu sehen. Wobei, wenn die Lieferzeiten so bleiben, muss ich schon in gut zwei Jahren den Nachfolger bestellen, damit der dann mit 18 Monaten Lieferfrist auch rechtzeitig da ist. ;-)

    1. Thomas 🌀

      18 -24 Monate Lieferzeit ist lang, aber alles ist relativ.
      Zu DDR Zeiten gehörte man dann immer noch zu den Privilegierten🙃

  7. Athlonet 🏅

    Wundert mich nicht.
    1.) Die aktuell sehr langen Lieferzeiten schrecken manche generell vom Kauf ab.
    2.) Bedingt durch die langen Lieferzeiten ist aktuell nicht klar, ob man überhaupt noch die volle Förderung bekommt. Da lassen jetzt viele die Finger von den Elektroautos bis die Regierung Klarheit schafft wie es weiter geht.
    3.) Wer mit einem Neukauf noch warten kann, wird auch warten, da in nächster Zeit noch viele neue interessante Elektro-Modelle auf den Markt kommen werden.

  8. Mario 👋

    Bei der Überschrift dachte ich, dass es um ein anderes Thema geht. Dass Elektroauto-Interessierte sich zwar kein Elektroauto kaufen, es aber leasen.
    Kaufen würde ich mir ebenfalls kein Elektroauto, aber Leasing käme für mich in Frage. Da die Entwicklung momentan so schnell vorangeht, würde ich grundsätzlich kein neues Auto mehr kaufen. Muss aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

  9. Jan€tte 🎖

    Einfach zu teuer die Fahrzeuge, selbst für Normalverdiener.

  10. Kölner 🌟

    Für mich stellt sich die Frage nach einem E-Auto nicht.
    Als Laternenparker wäre ich auf öffentliche Säulen angewiesen.
    Neben Sucherei, Säule belegt oder defekt, Ladezeit ist auch der Strompreis unattraktiv.
    Zum Glück hab ich mir vor 2 Jahren einen Hybrid gekauft (kein Plugin) und ich plane den 10 Jahre zu fahren, mindestens.
    In 8 Jahren schaue ich mal was danach kommen könnte.

    1. Martin 🏆

      Und auch die Strafgebühren nicht zu vergessen wenn du zu lange stehst. Damit kannst du das über Nacht laden vergessen …

  11. Martin 🏆

    Das ist für mich kein Wunder. In der Werbung sieht das alles immer so schön aus. Steht man dann aber im Autohaus und erfährt, dass das neue Auto fast 1/3 teurer sein soll als ein Verbrenner und dafür nur halb so weit kommt, überlegt man erstmal … Niemand will sich verschlechtern und das bei höheren Kosten!

  12. Das Problem: Ein Auto kauft man nicht einfach mal so wie ein Smartphone und als jemand, der die Autos testet, tut sich da gerade bei jedem neuen Modell etwas. Klar, man kann immer warten, aber die Chipkrise sorgt eben noch für extreme Lieferzeiten und hohe Preise, es ist ein sehr unattraktiver Zeitpunkt, um einzusteigen.

    Falls das iPhone 14 Pro deutlich geiler als das iPhone 13 Pro ist, ja mei, dann verliert man eben mal 200 Euro. Bei einem Auto ist das aber eine andere Nummer.

    Wenn man nicht zwingend ein neues Auto kaufen muss, dann würde ich einfach mal 1-2 Jahre entspannt abwarten. Verbrenner werden immer unattraktiver und auf dem Gebrauchtmarkt irgendwann einbrechen und bei Elektroautos tut sich einfach zu viel.

    1. René H. 🔅

      Da die Regierungskoalition schon hat durchblicken lassen, dass sie die Fördersätze ab nächstem Jahr abschmelzen will, bedeutet warten, dass man geringere Fördersätze bekommt. Man müsste zudem auch ziemlich gut Bescheid wissen über die nächsten Änderungsjahrumfänge oder gar Technologiesprünge, um ein ideales Timing für den Kauf hinzubekommen.

      1. ChrisH 🎖

        Naja, das was auf der Straße fährt ist aktuell so ziemlich bei jeden Hersteller die erste Generation BEV mit der man sich versucht und an gewissen Stellen auch sein Lehrgeld zahlt.
        Bei VW wird man deswegen die id wohl in 2 Schritten aktualisieren. Erst mal wird er innen hochwertiger und danach ein Facelift außen. Und dann bin ich mir nicht sicher ob man alle Probleme nur durch Software lösen kann.
        Als nächster Schritt kommt dann etwa 2015 Trinity und diese Fahrzeuge werden die ID.x alt aussehen lassen.
        Ach ja, wer denkt id.3, id.4 oder auch id buzz stehen auf der gleiche Plattform der hat zwar recht, jedoch hat jede Version bereits eine verbesserte Version.

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