Geht das zu weit? Greenpeace verklagt die Volkswagen AG

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Die Autobranche befindet sich im Wandel und mittlerweile haben die meisten Autohersteller erkannt, dass die kurzfristige Zukunft rein elektrisch ist. Das ist nötig, um die CO2-Grenzwerte zu senken und irgendwann CO2-frei zu sein.

Einige Autohersteller sind hier schneller unterwegs, andere eher langsam. Bei der Volkswagen AG war mal lange Zeit etwas langsam, hat das Tempo jetzt allerdings ganz klar erhöht und will bis 2025 Marktführer bei den Elektroautos werden.

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Der Konzern hat die MEB-Plattform entwickelt, die man sogar Ford bereitstellt, da diese nicht so schnell auf den Wandel reagiert haben, und entwickelt noch weitere Plattformen für Elektroautos. Es tut sich etwas, doch Greenpeace reicht das nicht.

Greenpeace reicht Klage gegen Volkswagen AG ein

Die beiden Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland haben heute gemeinsam mit einer Klima-Aktivistin Klage gegen die Volkswagen AG wegen „mangelndem Klimaschutz“ beim Landgericht Braunschweig eingereicht. Geht das zu weit?

Die Kläger:innen führen an, dass die gigantischen CO2-Emissionen des Konzerns erheblich zur Klimakrise und deren Folgen beitragen. Zum Schutz ihrer Freiheits- und Eigentumsrechte fordern sie VW unter anderem auf, den Verkauf klimaschädlicher Verbrenner spätestens im Jahr 2030 weltweit zu beenden.

Volkswagen möchte erst 2035 endgültig aus dem Markt für Verbrenner aussteigen und es stellt sich die Frage, ob man den Konzern dazu zwingen kann, dass dieser Schritt schon 5 Jahre früher passieren soll. Das will man jetzt juristisch prüfen.

Um das Budget einzuhalten, muss der Konzern seinen CO2-Fußabdruck bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber 2018 senken, Verbrenner dürfen nur noch ein Viertel aller bis dahin verkauften VW-Autos ausmachen und ab 2030 weltweit gar nicht mehr in den Verkehr gebracht werden.

Das ist ein sehr emotionales Thema, gar keine Frage. Ich persönlich finde es aber schade, dass der Fokus zu sehr auf Volkswagen gerückt ist, die von den deutschen Autoherstellern derzeit am meisten Druck machen. Mercedes oder BMW tun da weniger, wenn es darum geht, Elektromobilität in die breite Masse zu bringen.

Druck auf Volkswagen AG deutlich erhöhen

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Greenpeace damit Erfolg hat, aber dieser Schritt ist vermutlich eher dazu da, um Druck aufzubauen. Die Volkswagen AG wird diese Klage sicher nicht ignorieren und sich jetzt öffentlich dazu äußern müssen.

Ein „wir machen dennoch weiter wie bisher“ wird negativ ausgelegt, daher wäre es durchaus denkbar, dass man reagiert und etwas ändert. Bei Volkswagen brodelt es intern und diese Ankündigung wird die Stimmung in den Werken heute sicher noch weiter anfeuern. Von offizieller Seite hat man sich noch nicht zur Klage geäußert.

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  1. RollinCHK 🌟

    Elektromobilität braucht auch Rohstoffe. Wer meint er kann ein reines Gewissen haben, nur weil er ein E-Auto fährt hätte sich im Mittelalter wohl auch von seinen Sünden freigekauft.

    Nein ernsthaft, sollen sie doch klagen. Ein ordentliches Gericht wird zu einem angemessenen Urteil kommen… Retten wir das Klima? Tja… Deutschland ist für 2% des CO2 Ausstoßes verantwortlich, wenn ichsrichtig im Kopf habe… Das wird schon reichen, wenn wir das auf 0 bringen… also ganz sicher wird es das… müsste aber *Ironie*…

  2. Thomas 🌀

    Ich weiß es ist ’Whataboutism’, aber Greenpeace sollte vorrangig in Australien, China, Indien, Russland und Brasilien tätig werden. Dafür würde ich auch spenden.

    1. Markus Meyer ☀️

      Es wird immer in Ländern geklagt wo am meisten machen und bei denen wo wo nichts passiert halten Sie schön die Füße still…für was also brauchen wir Greenpeace noch, das ist in meinen Augen ein Alibi verhalten…wichtig ist nur Geld zu schröpfen, Arbeitsplätze zu vernichten um dann zu sagen das haben wir alles für die Umwelt und den Mensch gemacht…sag das mal zu einen Arbeitslosen wenn dieser wegen ihren Aktionen sein Job verliert… DOPPELMORAL HOCH DREI.

      1. David 🏅

        Auf was beziehst du denn bitte diese Aussage: "Mercedes oder BMW tun da weniger, wenn es darum geht, Elektromobilität in die breite Masse zu bringen."
        BMW hatte doch schon vor fast 10 Jahren den i3 und kurz darauf den i8 auf den Markt gebracht. Gerade der i3 ist doch ein Paradebeispiel an Entwicklung und wie es, sowohl bei der Fortbewegung als auch Herstellung, funktionieren kann. Wikipedia: "Für die Konstruktion und Produktion wurden Forderungen bezüglich Nachhaltigkeit berücksichtigt."
        Passt natürlich mit deiner Aussage nicht komplett überein,aber zum Kontext der Klage!

  3. Markus Herbert Meyer ☀️

    Langsam aber sicher wird das zum Kindergarten was die Umweltschützer machen, die sollten selbst erst Mal Klimaneutral werden, aber mit den Finger auf andere zeigen, das können Sie sehr gut.

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