Porsche will mit eFuels-Investition den Verbrenner retten

Porsche 911 Gt3

Porsche hat diese Woche bekannt gegeben, dass man 75 Millionen US-Dollar in HIF Global LLC investiert. Es handelt sich dabei um einen Projektentwickler von eFuels-Produktionsanlagen – ab Mitte 2022 soll die eFuels-Produktion bereits anlaufen.

Porsche als neuer eFuels-Pionier?

Bei der Produktion setzt man auf Windenergie sowie Wasserstoff und CO2. Die synthetischen Kraftstoffe ermöglichen „einen nahezu CO2-neutralen Betrieb von Verbrennungsmotoren“. Porsche bezeichnet sich derzeit als „Pionier bei eFuels“.

Porsche 911 Gt3 Header

Der Sportwagenhersteller ist davon überzeugt, dass synthetische Kraftstoffe für „die Automobilindustrie ebenso wie für die Luftfahrt- und Schifffahrtsindustrie“ sehr wichtig sein werden. Interessant ist vor allem die Reihenfolge der Industrien.

Die meisten Experten sehen eFuels ebenfalls als wichtig für die Zukunft an, doch Luftfahrt und Schifffahrt kommen weit vor Autos. Hier gibt es immerhin schon eine bessere Alternative: Elektroautos. Strom ist wesentlich günstiger als eFuels und nicht „nahezu CO2-neutral“, sondern hat das Potenzial CO2-neutral zu sein.

Alles nur für den Porsche 911er?

Doch warum geht Porsche diesen Weg? Immerhin baut man das Elektro-Portfolio derzeit schnell aus, der Taycan kommt gut an und so nebenbei entsteht auch noch eine Ladeinfrastruktur. Es wirkt so, als ob man dennoch den Verbrenner retten will.

Ein „Sorgenkind“ dürfte der 911er sein, der laut Porsche nicht elektrisch wird. Es gibt zwar schon ein Gerücht, dass man zur Not eine elektrische Version parat hat, aber so eine Investition lässt vermuten, dass man das nicht zwingend möchte.

Porsche 911 2020 Header

Da stellt sich also die Frage, ob es sich wirklich lohnt, wenn man Geld in eFuels pumpt. Nur für einen 911er und ein paar Oldtimer? Die eFuels aus Chile sollen zum Start im Motorsport und anderen „Leuchtturmprojekten“ zum Einsatz kommen.

Außerdem will man sie in den Porsche Experience Centern anbieten. Gut möglich, dass man so einen kleinen Verbrenner-Anteil in einer elektrischen Zukunft retten kann, aber das dürfte für Porsche-Kunden ein verdammt teurer Spaß werden.

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  1. MadKiefer 🏆

    eFuels, einer der größten CO2-Bilanz-Lügen der Lobby.
    Arschgeigen.

  2. TheWatcher ☀️

    Na ich sag ja immer, dass eFuels zu teuer sind.

    Aber beim Porsche Klientel kann es ja funktionieren…

  3. Gast 🌟

    "…ein paar Oldtimer"

    Ich denke, dieser Punkt wird massiv unterschätzt. Porsche rühmt sich damit, dass noch ca. 70% aller jemals gebauten Autos irgendwo da draußen rumfahren. Das darf man also auch aus Unternehmenssicht nicht unterschätzen. Von den Kunden ganz zu schweigen.

    1. Markus Meyer ☀️

      Dabei wird nur von Porsche gesprochen, Lambo, Ferrari, Bugatti um die Teuren Marken zu nennen. Dann schauen wir doch Mal nur in die USA, nimm den Ami sein V8, dann kannst du dich gleich verstecken… Wir sehen das immer nur mit den Augen eines Dummen Deutschen und haben vielleicht noch etwas die Brille auf für einen Teil Europa… Ich sehe das wie folgt, eFuels ist die große Hoffnung allen gerecht zu werden und dann Mal eine ganz DUMME Frage, wie kommt ihr auf den Trichter das eMobilität in Zukunft weiterhin billig bleibt, bei NICHTEN wird dies der Fall sein, da muss man nicht Mal 1 sec. darüber Nachdenken, die Preise sind ja schon gestiegen und auch diese kennen NUR eine RICHTUNG nach Oben.

      Ich finde es weiter hin sehr gewagt eMobilität als die einzige Lösung darzustellen, was es nicht ist, eFuels oder auch Wasserstoff usw. gehören genauso dazu und alles wird auf Dauer Unbezahlbar werden… Augen auf und sich mit Inflation beschäftigen.

      1. TheWatcher ☀️

        Wenn Strom teurer wird werden eFuels 5 mal teurer weil man ne Menge Strom braucht😂

        Die Amis?
        Na Ford hat den F150 auf nen Akku gesetzt und der geht weg wie nichts.
        Tesla kommt übrigens aus den USA ;)

        1. Markus Meyer ☀️

          Bis dato gibt es keinen richtigen Handelspreis für eFuels, lassen wir Mal die Produktion richtig Anfahren und als alternative zu Benzin und Diesel verkaufen, dann wird der Markt dies Regeln. Des weiteren würde eFuels dafür sorgen Unabhängiger zu werden nicht nur zu Russland sondern auch gegenüber der OPEC usw. und eins sollte man nicht vergessen, die bestehenden Verbrenner können damit Fahren… Wenn ich anschaue das jemand die letzten 3-4 Jahre ein Auto erst Angeschafft hat, wird jetzt nicht auf eMobilität umsteigen, lebt Mal BITTE in der Realen Welt, das können sich die wenigsten Menschen leisten ohne sich teuer zu Verschulden. Da tut ein eFuels auch wenn es teurer ist, nicht so weh.

  4. Dave 🏅

    Entschuldige, aber diese Formulierung: 'Nur für einen 911er und ein paar Oldtimer?' finde ich aus Sicht autobegeisterter Menschen einfach sehr frech!
    Der 911 ist DER Porsche und alles Andere ist mehr oder minder VW-Konzern (natürlich etwas überspitzt formuliert) und warum sollte man da nicht einen Weg suchen und finden,wenn es möglich ist!?
    Es sind fast 1Mio Oldtimer in Deutschland angemeldet! Da finde ich die Formulierung mit 'ein paar' doch arg daneben… Zumal es sich dabei um Fahrzeuge mit einem offiziellen H-Kennzeichen handelt. Meine zwei Fahrzeuge sind ebenfalls 30 Jahr oder älter, laufen jedoch 'unter dem Radar' und da gibt es sicherlich noch eine Menge.
    Zumal es auch nicht besonders umweltfreundlich ist,ein altes nicht mehr weiterzufahren. Es ist meist nur nicht mehr wirtschaftlich…

    Ich finde das Thema E-Auto super und werde mir in naher Zukunft eines als Alltagswagen zulegen, aber hoffe ebenso auf solche Finanzierungen von Alternativen,die meine und die 'paar' Oldies noch länger am Laufen hält…

  5. René H. 🔅

    "Bei der Produktion setzt man auf Windenergie aus Wasserstoff und CO2…"

    Nanu? Windenergie aus Wasserstoff? Blieb heute wenig Zeit fürs Drüberlesen?

    Neben korrekter und verständlicher Formulierung fehlt es hier auch noch an etwas Background zum Thema. Hier müsste auf jeden Fall das "Haru Oni"-Projekt erwähnt werden, dass Porsche zusammen mit Siemens in Punta Arenas in Chile betreibt.

    Mit Blick auf die bevorstehenden Verbote neuer Verbrenner in immer mehr wichtigen Märkten und immer strengerer Schadstoffnormen kommt Porsche nicht umhin, den 911 vollelektrisch anzubieten.

    1. René H. 🔅

      *das

      "Nahezu CO2-neutral" ist auf absehbare Zeit ein Witz. Der Aufwand, die schiere Zahl an benötigen Anlagen, die Stand heute alle mit fossilen Energien betrieben werden, dazu Transportschiffe und LKWs etc. …

    2. Also jetzt habe ich wirklich lange gegrübelt, wie Porsche das gemeint haben könnte. 😄

      Der Satz von Porsche lautet:

      „Durch Porsche initiiert und mit Partnern wie Siemens Energy und ExxonMobil umgesetzt, wird dort voraussichtlich ab Mitte 2022 die Produktion von mit Windenergie aus Wasserstoff und CO2 hergestellter eFuels aufgenommen. Diese synthetischen Kraftstoffe ermöglichen einen nahezu CO2-neutralen Betrieb von Verbrennungsmotoren.“

      Ist meines Erachtens etwas komisch formuliert, aber soll wohl einfach heißen, das eFuel wird aus Wasserstoff und CO2 mittels Windenergie hergestellt.

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