Skoda warnt EU: Wir stellen Modelle ein, wenn Umweltschutz wichtiger wird

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Die EU sorgt für mehr Umweltschutz bei den Automobilherstellern, denn mit der Euro-Norm (Abgasnorm) gibt es eine Vorgabe für den Flottenwert. Und dieser wird immer strenger, das wissen die Hersteller. Mit Euro 7 wird es aber richtig kritisch.

Neben Stickoxiden und Kohlenmonoxid gibt es mit Ammoniak einen neuen Wert in der Liste, die Grenzwerte werden angepasst, bei den Messungen gibt es auch eine Strecke, die kurze Pendelfahrten abbilden soll und die Haltbarkeit wird verdoppelt.

Mit Euro 7 gibt es dann übrigens auch eine Regelung für Elektroautos, denn der Akku darf nach 5 Jahren oder 100.000 km nicht bei unter 80 Prozent liegen. Bisher steht das noch nicht final fest, aber die neue Abgasnorm soll ab 2025 kommen.

Skoda warnt: Das wird Jobs kosten

Laut Martin Jahn von Skoda würde das bedeuten, dass man ein Werk schließen und die kompakten Modelle wie den Fabia, Scala und Kamiq einstellen würde. Skoda ist nicht auf die neuen Regelungen für den Umweltschutz eingestellt und warnt, dass das mindestens 3.000 Arbeitsstellen kosten würde – mit einem Rattenschwanz.

Die Zulieferer von Skoda wären ebenfalls betroffen und somit wären das locker 10.000 Arbeitsplätze. Die kompakten Autos machen ca. ein Drittel bei Skoda aus.

Bei der EU argumentiert man damit, dass die Kosten der Klimakrise höher wären, zum Beispiel bei der Gesundheit und wir alle kennen mittlerweile auch die ersten Katastrophen in Deutschland. Skoda ist damit allerdings nicht alleine, denn einige Hersteller der Verbrenner-Ära kritisieren derzeit die Euro 7-Norm als zu streng.

Ich bin wahrlich kein Fan von Entlassungen, aber was ist denn die Lösung? Mit den Kosten der Klimakrise zu leben, die ebenfalls Jobs kosten wird? Das ist keine leichte Entscheidung, in der Haut der EU will ich nicht stecken. Schade, dass Marken wie Skoda nicht darauf vorbereitet sind, dieser Schritt kommt jetzt nicht überraschend.

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  1. Torge 👋

    Ich komme aus der Branche. Abgasnorm 7 ist lange noch keine Realität. Niemand weiß, wieviel Mehraufwand das tatsächlich bedeutet und wie man man das erreichen will. Alles zu sportlich geplant von der EU. Umweltschutz ist nicht nur wichtig, sondern Lebensnotwendig. Schwieriges Thema. Die Abgasnorm 6 für PKW ist eigentlich schon ausreichend und kaum steigerungsfähig. Wir sollten uns eher um strengere Abgasnormen für den Schiffverkehr kümmern, dort hinkt es noch ziemlich hinterher.

    1. Schiffe und Flugzeuge sind natürlich sehr wichtig, das Problem ist hier aber, dass es noch keine Alternativen gibt. Was bei Autos anders ist.

      1. Torge 👋

        Bei Flugzeugen wird noch viel erprobt. Bei Schiffen allerdings haben wir viele erfolgreich erprobte Antriebe. Dieselmotoren kann man relativ leicht ersetzen durch Ammoniak oder eher noch Methanol. Das AWI wird bald zwei Methanolmotoren auf dem Schiff Uthörn in Betrieb nehmen. Die großen Schwerölmotoren bereiten da eher noch Probleme.

    2. Wolfgang K. 👋

      "Die Abgasnorm 6 für PKW ist eigentlich schon ausreichend und kaum steigerungsfähig. Wir sollten uns eher um strengere Abgasnormen für den Schiffverkehr kümmern, dort hinkt es noch ziemlich hinterher."

      Warum stellen wir uns nicht gleich auf folgenden Standpunkt: Die Menschheit in ihrem selbstzerstörerischen Egoismus hat ohnehin keine Zukunft, also lassen wir's doch einfach krachen bis wir zugrunde gehen…

      Die Chinesen (Amerikaner, …) sind doch die viel größeren Umweltsünder als wir, sollen die doch zuerst was gegen die Zerstörung unseres Planeten tun…

      1. Steve Grünbauer 👋

        Mehr AfD ist dir heute nicht eingefallen?

        1. Thorsten G. 🍀

          Mehr Sensibilität für Ironie war bei dir nicht vorhanden?

      2. Thorsten G. 🍀

        Nutzen/Kosten steht in keiner Relation. Wir versuchen hier in D mit ihren Kosten noch ein paar Prozent heraus zu kitzeln während woanders das Geld viel effektiver eingesetzt wäre.

  2. Heiko Schlüter 👋

    Was glauben die Leute eigentlich, das mit Euro-7 da hinten nur noch Schmetterlinge aus dem Auspuff kommen? Alle klagen das Auto fahren gerade für einkommensschwache Leute bezahlbar bleiben soll, mit zunehmenden Hürden in der Abgasnorm müssen die Hersteller immer mehr Katalysatoren, Sensoren und Filter verbauen, alleine der Auspuff kostet inzwischen schon tausende Euro mit allen Komponenten. Umweltschutz ist wichtig aber wir müssen ein gesunden Mittelmaß finden.

    1. jonny mauser 👋

      Auf das gesunde Mittelmaß wurde seit Erfindung des Autos (bzw. sogar des Motors) doch komplett geschissen. Die Umwelt war völlig egal. Und jetzt, wo durch dieses Verhalten unsere Lebensgrundlage schon halb zerstört ist, wird nach dem einem gesunden Mittelmaß geschrien, um auch die zweite Hälfte zerstören zu können?
      #logik

      1. RH 👋

        Wo ist denn die Lebensgrundlage halb zerstört?
        Vielleicht hätte man früher Maßnahmen ergreifen müssen, mag Alles sein. Was aber derzeit in Deutschland diskutiert wird ist der Entzug des Wohlstand und damit des sozialen Friedens.
        Man wird kaum dafür Verständnis haben dass sich Schwellenländer immer mehr Autos erlauben und in Deutschland die Industrie zerstört wird. Was anscheinend alle aus den Augen verloren haben ist ein gesundes Mittelmaß, ohne dem wird es Konflikte geben. Wofür ? Für die 2% die Deutschland am Weltkrieg beteiligt ist. Das erklärt man mal einer alleinerziehenden Mutter die dringend ein Auto braucht und es sich zukünftig nicht mehr leisten kann.
        Bevor man also solche Sprüche abgibt auch mal ein bisschen weiter denken.

    2. Wolfgang K. 👋

      Schon vor über 20 Jahren hat sich z.B. Toyota mit Hybrid-Fahrzeugen um eine Schadstoffreduzierung bemüht. Vom VW-Konzern wurde das nur müde belächelt und keinerlei Bemühungen unternommen, bei der Entwicklung auf Umweltfreundlichkeit zu achten.
      Nach Jahrzehnten der Ignoranz werden inzwischen auch im VW-Konzern Mild-Hybrid-Antriebe eingebaut, um die zunehmend strengeren Umweltauflagen umzusetzen. Aber anstatt sich von der deutschen Arroganz endlich zu lösen, gibt man sich überrascht und überrumpelt von der bösen Politik. Dabei ist unsere Politik alles andere als vorausschauend – Jahrzehnte deutschen Auto-Lobbyismus' haben ihre Spuren hinterlassen. Aber anstatt endlich mal in die Puschen zu kommen, muss immer wieder die alte Leier von Arbeitsplatzverlusten herhalten, um die Politik auch weiterhin auszubremsen.
      Und die deutschen Autofahrer sind auch nicht besser – immer nur jammern, aber die eigenen Verhaltensweisen umzustellen steht nicht zur Diskussion. Richten sollen es die anderen, weil der eigene Egoismus über alles geht.
      Wobei nicht von der Hand zu weisen ist, dass auch eine benachteiligte Minderheit unter der Rücksichtslosigkeit und Ignoranz der Masse zu leiden hat. Denn der von der Autolobby durchgedrückte Flottenverbrauch führt dazu, dass die Masse von Spritschluckern und überdimensionierten SUVs einen Fortschritt hin zu umweltverträglicherem Individualverkehr verhindert. Es ist schon absurd, dass diese "verantwortungsvolle" Automobilindustrie nun ausgerechnet die kleinen sparsameren Modelle einsparen will, weil man am oberen Ende niemandem auch nur den kleinsten Komfortverlust zumuten möchte.

      1. Thomas 👋

        Ich finde ihren Breitrag sehr getroffen .Nur leider muss ich sagen das es immer die kleinen betrifft .Wenn die Politiker Autos fahren die gute 12 Liter verbrauchen und einen höheren co2 Ausstoß wie die normalen PKW haben davon redet Herr Habeck nicht sowie der Porsche Fahrer.

        1. Bormann 👋

          Die Euro 7 Norm mit den sog. Klimagasen doch nichts zu tun, da geht es um mögliche Gesundheitsschäden durch Staub und Abgase. Höchstens die Haltbarkeit hat mittelbar etwas mit Klimagasen zu tun, aber heute wird kaum ein Auto verschrottet, weil die Haltbarkeit überschritten ist. Der Schritt von Euro 6 nach Euro 7 ist so (wenig) sinnvoll, wie seine Doppelverglasung durch Dreifachverglasung zu ersetzen. Minimal bessere Werte für irrsinnig hohe Kosten. Das Geld wäre effektiver anders eingesetzt.

          1. Sascha 👋

            Was du hier schreibst ist leider schlichtweg FALSCH!
            Die Norm soll insbesondere den Stickoxid-Ausstoß von Diesel-Autos von 80mg/km auf 60mg/km begrenzen.
            Stickoxide sind Treibhausgase, das typische Gas hier ist N2O. Dieses hat eine 298 mal größere Treibhauswirkung als CO2. Siehe: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase

            1. Helmut Bur 👋

              Bodennahes NOx existiert nicht sehr lange, es reagiert mit Wasser aus der Luft zu den verschiedenen Stickstoffsäuren. So wenig wie bodennahes Ozon die Ozonschicht verstärkt so wenig verstärkt NOx aus Abgasen die IR-Reflexion. Es ist tendenziell gesundheitsschädlich,es einzuatmen. Über die kritische Konzentration kann man lange streiten, ich verweise auf die Grenzwerte am Arbeitsplatz und die Werte am heimischen Gasherd.

        2. hank 👋

          diejenigen, die gepanzerte Autos fahren, haben nicht mal auf Wunsch die Wahl nach E-Auto. Wiegt halt. Andere fahren teilweise Elektroautos oder Hybride.
          Wobei die Frage ist, was diese kleine Anzahl nun ausmachen soll. Die Masse zählt

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