Stromer oder Verbrenner? Studie zeigt, welche Fahrzeuge am meisten sparen

2020 Honda E

Der ADAC hat in einer Studie die Total Cost of Ownership (TCO), also die Gesamtkosten eines Fahrzeugs über die gesamte Nutzungsdauer, von Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern ermittelt.

Dabei wurden nicht nur der Kaufpreis und die Betriebskosten wie Kraftstoff- und Strompreise berücksichtigt, sondern auch der Wertverlust und die Wartungskosten. Das Ergebnis zeigt, dass Elektroautos in der Kleinst- und Kleinwagenklasse nicht immer kostenmäßig konkurrenzfähig sind.

Die Elektrovarianten sind oft deutlich teurer als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor und selbst bei günstigen Strompreisen können die höheren Anschaffungskosten langfristig nicht kompensiert werden.

Autokosten Berechnung: Wann Sich Ein Stromer Lohnt

Grafik:ADAC

Elektro punktet in höheren Fahrzeugklassen

In den höheren Fahrzeugklassen lohnt sich der Umstieg auf Elektroautos jedoch. Ein Vergleich zwischen dem Golf 1,5 eTSI Life DSG (110 kW) und seinem elektrischen Pendant ID.3 Pro (58 kWh/150 kW) zeigt beispielsweise, dass der ID.3 nach Abzug der Förderung von 6.750 Euro knapp 2.000 Euro günstiger in der Anschaffung ist als der Golf.

Auch in der Vollkostenrechnung kommt die E-Version nur auf 56,0 Cent pro Kilometer, während der Benziner auf 59,2 Cent pro Kilometer kommt.

Autokosten Berechnung: Wann Sich Ein Stromer Lohnt

Grafik: ADAC

In der Mittelklasse (z. B. Tesla Model 3, Toyota bZ4X) haben Elektroautos bis zu einem Strompreis von 80 ct/kWh auch bei einem Benzinpreis von 1,50 Euro noch Kostenvorteile. In der oberen Mittelklasse (z. B. Mercedes EQE, Tesla Model S) zeigt sich jedoch, dass ein Elektroauto erst bei einem Strompreis von unter 70 ct/kWh und einem Benzinpreis von 1,50 Euro den entsprechenden Benziner schlägt.

Im Vergleich zu einem Diesel kann ein durchschnittliches Elektroauto in dieser Klasse aber immer noch mithalten.

Autokosten Berechnung: Wann Sich Ein Stromer Lohnt

Grafik: ADAC

Der ADAC fordert, dass Elektroautos deutlich günstiger werden müssen, um den Hochlauf der E-Mobilität zu unterstützen und „Mobilität bezahlbar zu halten“.


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  1. G.Sch. ☀️

    In der Praxis, seit 8 Jahren mit zwei E Auto's unterwegs:

    Contra E-Fahrzeug:

    – Anschaffung deutlich teurer
    – Reifenpreise deutlich höher und bei Fronttriebler merklich höher Abnutzung vorne
    – Wiederverkauf deutlich schlechter
    – Verbrauch im Winter, bei höherer Beladung, bei Beschleunigung oder ab ca. 120 km/h, extrem viel mehr.

    Pro E-Fahrzeug:
    – In der Stadt oder eben um "die Ecke" fahren, einfach perfekt.
    – Unterhaltskosten insgesamt, aufgrund weniger mechanischer Teile etc. merklich geringer. Vorausgesetzt die Batterie hält.
    – Im Winter keine Startprobleme mehr :)

    Was die Kosten bei eigener Photovoltaik betriebswirtschaftlich angeht ist es relativ, weil man den Strom auch verkaufen könnte…..
    Problem ist besonders der äußerst teure Anschaffungspreis der E-Fahrzeuge und die Gewissheit was man später noch bekommt.
    Darum, bei wenig Kilometer im Jahr und kürzere Strecken macht ein E Fahrzeug sehr viel Freude.
    Der weg bleibt aber noch länger das ziel, was allerdings auch kein Problem ist.

    1. Iceman ☀️

      Also das mit Geschwindigkeit und Beladung macht keinen Sinn.
      Auch Verbrenner nuckeln über ihrem Peak (irgendwo bei 80km/h) steigend mehr

      1. G.Sch. ☀️

        Unterschied ist lange nicht so wie E-Fahrzeuge.

    2. MM ☀️

      Bei wenig Kilometern und wenig Strecken macht es Sinn auch mal über andere Verkehrsmittel und Carsharing nachzudenken. insbesondere, wenn man in der Stadt oder im gut versorgten Ballungsraum wohnt.

      1. G.Sch. ☀️

        Carsharing ist meist viel zu umständlich. Für dein einen oder anderen möglicherweise in Ordnung. Insgesamt sind E-Fahrzeuge für bis 50/60 km wunderbar.
        Auf "Teufel kam raus" muss auch nicht als E werden.

  2. Patrick 🪴

    Interessant dazu der Meinungsbeitrag von heise, die ja auch schon lange Autokosten vergleichen, aber augenscheinlich mit anderen Kriterien..
    https://www.heise.de/meinung/Kommentar-zu-Kosten-von-Elektroautos-Die-schraege-Rechnung-des-ADAC-8994030.html

    1. Ferdi 🏆

      Aber die machen genau den Denkfehler, der für die meisten Kunden ja wichtig ist. Natürlich könntest du jetzt höher preisig Verbrenner mit dem Einsteiger Elektro vergleichen, weil die sich ähnlicher sind, aber Fakt ist doch wenn du Elektro kaufen möchtest, musst du mindestens Summe X investieren und wenn du Verbrenner kaufen möchtest, kannst du deutlich weniger investieren für das Fahrzeug. Es geht ja geht darum, was man mindestens (!) zahlen muss (!), um überhaupt das Fahrzeug erwerben zu können.

      1. Gork 🏅

        Naja, es sind einfach zwei verschiedene Dinge.

  3. Thomas 🌀

    Wer beim Arbeitgeber oder zu Hause laden kann mit PV-Anlage gewinnt immer.

  4. Nyarla 🪴

    Eigentlich zeigt der ADAC nur das Defizit an "Kassenmodell"-E-Autos. Um zum Beispiel einen Corsa mit dem Corsa-e zu vergleichen, müsste man schon einen Corsa GS mit Automatik nehmen, um eine vergleichbare Ausstattung zu haben. Und der kostet dann schon wieder fast 10.000 Euro mehr als der Einstiegs-Corsa.

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