Studie: 43 Prozent der Deutschen bevorzugen Bargeld

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Im Vergleich zu anderen Altersgruppen ist der Anteil der Sparer mit 91 % in der Gen Z am höchsten. Auch Bargeld schneidet bei den Deutschen weiterhi gut ab.

Demnach sparen innerhalb der jungen Zielgruppe knapp 10 % mehr als noch im letzten Jahr. Das ergab eine Studie des Shopping- und Zahlungsdienstleister Klarna, die immerhin 14.000 Verbraucher in 13 Ländern zu ihren Spar- und Investitionsgewohnheiten befragt hat.

Das zentrale Ergebnis der Studie: Die deutsche Jugend ist im internationalen Vergleich eine der sparsamsten.

Deutschland liegt damit vor Ländern wie Belgien (85 %) und Schweden und Norwegen (beide 88 %). Die deutsche Gen Z liegt mit einem Anteil an Sparern von 91 % weit über dem internationalen Durchschnitt (82 %). Außerdem kümmern sich junge Deutsche ebenfalls mehr als andere Altersgruppen um ihre Finanzen. So kontrollieren sie zum Beispiel häufiger ihren Kontostand, kategorisieren ihre Ausgaben und verwalten häufiger ihre Ersparnisse.

Bei den Ersparnissen geben 26 % der Gen Z an, Geld für Bildung wie zum Beispiel für Studium oder Ausbildung zurückzulegen. Bildung ist damit der am häufigsten genannte Sparzweck. Auf den dahinter liegenden Plätzen spart die Gen Z obendrein gerne für Reisen und das Eigenheim. Die Millennials spart am meisten für Urlaube, gefolgt von Altersvorsorge.

Information zu Altersklassen: Generation Z (Alter: 18-24), Millennials (Alter: 25-40), Generation X (Alter: 41-56), Babyboomer (Alter: 56-75).

ETFs als Anlageoption interessant

Darüber hinaus sind die jüngeren der befragten Generationen besonders positiv gegenüber Anlageoptionen eingestellt: 26 % der Millennials und 24 % der Gen Z investieren monatlich. Besonders beliebte Investmentprodukte sind bei der Gen Z Aktien (52 %), gefolgt von ETFs (51 %). Weltweit sind Aktien die beliebteste Anlageoption (58 %), gefolgt von ETFs (48 %).

In Deutschland ist es andersherum: Auf dem ersten Platz der Anlageoptionen liegen ETFs (67 %) und Aktien folgen (49 %). Die Gründe des Investierens liegen häufig in der Altersvorsorge, denn drei von vier jungen Erwachsenen geben an, sie möchten auch im Alter ein finanziell unbeschwertes Leben führen und beginnen deshalb schon jetzt, ihr Geld anzulegen.

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Kernergebnisse des Reports

Junge Deutsche haben beim Sparen jetzt zu ihren Nachbarländern aufgeschlossen

Der Money Management Report 2021 ergab, dass 17 % der 18- bis 35-jährigen Deutschen weder Geld sparen noch investieren. Das hat sich geändert, denn mittlerweile geben nur noch 9 % der 18- bis 24-Jährigen und 14 % der 25- bis 40-Jährigen an, nicht zu sparen. Dementsprechend ist der Anteil in Deutschland jetzt ungefähr gleich zu dem der Nachbarländer (92 % der Gen Z in Österreich spart und 90 % der Gen Z in Frankreich).

Spannend und vorbildlich ist, wofür junge Menschen ihr Geld sparen: Die Gen Z spart am meisten für Bildung (26 %). Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse sind bei der Gen Z eher nebensächlich, denn nur 21 % der Gen Z gibt an, dafür zu sparen. Babyboomer dagegen sparen für unvorhergesehene Ereignisse häufiger mit 46 %.

Die Deutschen bleiben Bargeldfans

Geldautomat Atm

Trotz des geänderten Sparverhaltens bleibt eine Präferenz bei den Deutschen für Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel. 43 % der Deutschen geben an, dass Bargeld ihr bevorzugtes Zahlungsmittel ist. Im Vergleich liegt der Anteil in Österreich bei 38 % und in den Niederlanden bei 26 %. Insbesondere die Skandinaviern haben dem Bargeld bereits abgeschworen: In Dänemark ist Bargeld nur noch bei 16 % das bevorzugte Zahlungsmittel, in Schweden bei 15 % und in Norwegen bei 13 %.

36 % der deutschen Gen Z und 34 % der Millennials geben bei der bevorzugten Zahlungsoption das Smartphone an. Gerade Gen X (51 %) und Babyboomer (50 %) mögen immer noch am liebsten Bargeld.

Spannend ist außerdem folgende Beobachtung: junge Deutsche zahlen am liebsten mit dem Smartphone (Gen Z: 36 % und Millennials: 34 %), die Kartenzahlung wird deutlich weniger präferiert (Gen Z: 24 % und Millennials: 25 %). Gen Z und Millennials scheinen das Kartenzeitalter zu überspringen und sind Treiber für digitale Bezahlmethoden, wie Smartphone und Smartwatch.

Mehr als 14.000 Verbraucher in den USA, Großbritannien, Irland, Australien, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark haben an der Studie teilgenommen. 

Die girocard-Halbjahreszahlen 2022 sind da

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Heute wurden die neuen girocard-Halbjahreszahlen 2022 veröffentlicht. Demnach verzeichnet die girocard der Deutschen Kreditwirtschaft erneut ein Plus bei den Transaktions- und Umsatzzahlen. In der ersten Jahreshälfte 2022 verzeichnete die girocard […]17. August 2022 JETZT LESEN →


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  1. Christian 💎

    Die Studie scheint mir etwas dünn. Nur 14.000 Teilnehmer verteilt auf 13 Länder? Sind gerade mal etwas mehr als 1000 pro Land. Finde ich ziemlich nichts aussagend.

    43% sind auch weniger als die Hälfte. Auch kein ziemlich geiles Ergebnis fürs Bargeld. Der Anteil darf ruhig geringer werden.

    War letztens wieder in Schottland. Da hat man sich so schnell ans mobile Payment gewöhnt, dass man echt das Gefühl hat, wir leben hier in Mittelalter.

    1. Es ist faktisch gesehen unerheblich, was du persönlich als nichtssagend empfindest. Über 1000 Befragte pro Land sind für eine repräsentative Umfrage mehr als ausreichend. Wie Repräsentativität funktioniert, sollte einmal aber natürlich klar sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentativit%C3%A4t

      1. Christian 💎

        Warum so "aggressiv" mir gegenüber?

        Findest du 1000 Teilnehmer bei knapp 82 Millionen Einwohner in Deutschland ausreichend?

        1. Ich bin nicht aggressiv und diese Einschätzung gibt mein Kommentar meines Erachtens auch nicht her. Die Frage zeigt mir leider, dass du dich mit Repräsentativität nicht auseinandergesetzt hast. Daher ja auch der Link.

  2. max 🔆

    Völlig verständlich. Man weiß immer wie viel Geld man hat und wie viel man auch ausgeben kann.

    1. Hannes ☀️

      Weiß ich auch so, wäre schade wenn nicht, oder schaust du nie auf deinen Kontostand?

      1. Philipp 🔅

        Wenn man morgens 50€ in der Tasche hat und abends hat man nichts mehr übrig, dann weiß man ganz einfach, ohne auf das Konto zu schauen und ohne nachrechnen zu müssen, dass man 50€ ausgegeben hat.

        1. Sascha 🪴

          Wenn ich morgens 50€ mit Karte bezahlt habe, muss ich weder auf mein Konto schauen noch ins Portemonnaie. Was ist das denn für ein Argument? 🤔

          Was ich vor 7 Wochen, wann ausgeben habe, weiß ich dann aber eben nicht mehr. Da helfen mir Analysen, Infos meiner Banking App weiter.

      2. max 🔆

        Doch natürlich aber ich gebe nur das Geld aus welches ich auch als Bargeld jetzt gerade zur Verfügung habe.

    2. Alex 🏅

      Wo ist nun der Unterschied, ob der Wert auf ein Stück Papier oder auf ein Display steht? Wenn du deine Geldbörse verlierst, ist dein ganzes Geld weg. Wenn ich das Smartphone oder die Watch verliere, kommt niemand an das Geld ran.

      1. max 🔆

        Ich habe kein Handy, tablet usw und somit auch kein mobile Banking.

    3. MadKiefer 🏆

      Die 90er haben angerufen, hätten gerne diese Aussage zurück.

    4. FaceOfIngo 🎖

      Schade, für viele in Deutschland lebende Personen, scheint das Internet und der digitale Wandel wirklich Neuland und Hexerei zu sein, als Deutscher muss man sich echt schämen! 😕😂

      Das ist der Grund, warum die Menschheit fast 800 Jahre im dunklen Mittelalter in Angst und Schrecken Hexen (die eigentlich Hebammen waren) verbrannten und die Kirche dass lesen verboten hat, bzw. nur der Kirche vorbehalten war.

    1. Paul ☀️

      Sagt einer, der beim nächsten Einkauf seine PayBack Karte benutzt ;-)

      1. Alfons 🏅

        Ne habe kein Payback. Mir ging es eher um den Seitenhieb eines anderen Beitrags, in der auch ohne konkret zu werden Kartenzahlung als "gut so:" in der Überschrift betitelt wurde

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