Weltweit mobiles Internet: Skyroam Solis X Hotspot im Test

Skyroam Solis X Hand

Skyroam bietet mit dem Solis X Router seit einigen Monaten einen neuen mobilen WLAN-Hotspot an, der sich insbesondere an Nutzer richtet, die weltweit viel unterwegs sind. Der Router verfügt über eine fest verbaute SIM-Karte, der Internetzugang wird direkt beim Anbieter auf Tages- oder Monatsbasis gebucht.

Hauptvorteil im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen: der Kauf lokaler SIM-Karten entfällt, der Hotspot bucht sich in weltweit rund 130 Ländern in LTE-Netze ein.

Skyroam Solis X Verpackung

Skyroam Solis X Daten

Erster Eindruck

Der Skyroam Solis X Hotspot ist in einem sehr auffälligen, orangem Kunststoffgehäuse untergebracht. Auf der Front befindet sich eine LED Leiste, die zeitgleich auch als Ein- und Ausschalter fungiert. Außerdem gibt es drei Status-LEDs für WLAN, Datenverbindung und Mobilfunkempfang.

Seitlich am Gerät befindet sich ein USB Typ C Anschluss, über den man den 4.700 mAh starken Akku aufladen kann. Der Akku ist übrigens nicht wechselbar.

Skyroam Solis X Offen

Skyroam Solis X Lieferumfang

Auf der Rückseite findet man einen QR-Code, welcher zur Einrichtung des Gerätes über die Solis App für Android oder iOS benötigt wird. Außerdem stehen hier WLAN-Name und WLAN-Passwort im Klartext.

Wer genau hinsieht, findet zudem einen Lautsprecher sowie ein Mikrofon. Gegenüber des USB C Anschlusses gibt es eine integrierte Kamera sowie eine LED, welche auch als Taschenlampe genutzt werden kann.

Skyroam Solis X Taschenlampe

Der erste Eindruck vom Gerät ist grundsätzlich gut. Form und Farbe des Solis X gefallen, auch das Gewicht ist nicht zu hoch. Ein RJ45 Gigabit Ethernet Anschluss fehlt leider, für die professionelle Nutzung wäre dieser durchaus nützlich gewesen.

Auch Anschlüsse für eine externe Antenne fehlen. Besonders schade ist der fehlende SIM-Karten-Schacht, denn die Nutzung des Gerätes mit lokalen, günstigen Datentarifen wird somit ausgeschlossen.

Skyroam Solis X Usb

Skyroam Solis X Kamera

Einrichtung und App

Die Skyroam Solis App wird in den App-Stores von Google und Apple zum kostenfreien Download angeboten und ist zwingend für den Betrieb des Solis X Hotspots notwendig. Leider ist die App nicht für das Apple iPad angepasst, ansonsten macht sie optisch auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck und die Einrichtung geht sehr schnell und einfach von der Hand.

Damit der Hotspot genutzt werden kann, ist zwingend ein Account erforderlich, auch um später dann die Datenpässe bzw. Tarife buchen zu können.

Skyroam Solis X Data

Optisch macht die App wie gesagt einiges her, technisch lässt sie dagegen stark zu wünschen übrig. Ich habe in den letzten Jahren schon dutzende mobile WLAN Hotspots diverser Marken getestet, aber so einen geringen Funktionsumfang habe ich noch nie gesehen.

Skyroam Solis X Menu

In der App lässt sich fast gar nichts konfigurieren oder einsehen. Der verwendete Netzbetreiber wird nirgends angezeigt, vom genutzten Frequenzband ganz zu schweigen.

Die Empfangsstärke wird lediglich anhand von vier Balken signalisiert, für die Netztechnologie (3G oder 4G) gibt es einen kleinen Indikator. 4G-only Betrieb? WLAN-Name ändern? WLAN Passwort ändern? WLAN Zeitschaltung? Alles Fehlanzeige. Technisch interessierte Nutzer haben mit dem Gerät keinen Spaß.

Skyroam Solis X Code

LTE in Deutschland und im Ausland

Der Skyroam Solis X ist für die weltweite Nutzung ausgelegt. Besonders wichtig ist daher die Unterstützung für möglichst viele LTE Frequenzbänder. Hier punktet der Solis X im Vergleich zu den meisten anderen mobilen Hotspots in der Tat, denn das Gerät bietet eine gute Abdeckung in allen Kontinenten dieser Welt. Im Detail werden folgende Bänder unterstützt:

  • LTE FDD: Band 1/2/3/4/5/7/8/12/17/20/25/26/27/71
  • LTE TDD: Band 38/39/40/41
  • UMTS: Band 1/2/4/5/8

Für diesen Test wurde der Skyroam Solis X Hotspot zuerst in den Niederlanden, danach auch in Deutschland verwendet. In den Niederlanden hat sich das Gerät problemlos in das LTE-Netz eingebucht. Speedtests waren aufgrund schwachen Empfangs leider nicht aussagekräftig, flüssiges surfen und auch YouTube-Streaming war aber problemlos möglich. Welchen Netzbetreiber das Gerät in den Niederlanden genutzt hat, war nicht ersichtlich.

Skyroam Solis X

In Deutschland hat sich der Skyroam Solis X Hotspot in das Vodafone Netz eingebucht, dies war anhand der IP-Adresse sichtbar. Die Geschwindigkeiten lagen recht konstant bei 30 Mbit/s im Downlink und 10 Mbit/s im Uplink, also absolut ausreichend für alle möglichen Anwendungen. Geschwindigkeits-Rekorde hat der Solis X nie aufgestellt, das Vodafone-Netz gibt mit anderen aktuellen Smartphones und Hotspots durchaus deutlich mehr als 100 Mbit/s im Downlink und 50 Mbit/s im Uplink her.

Auffällig war, dass die Latenzzeiten (Ping) sehr hoch waren. In diversen Tests waren rund 100 Millisekunden sichtbar – fürs Zocken ist das nicht mehr brauchbar, aber beim Surfen stört es eigentlich nicht. Am jeweiligen LTE-Netz kann die starke Verzögerung eigentlich nicht liegen, bei LTE-Netzen sind Latenzzeiten von 20 bis 30 Millisekunden die Regel. Vermutlich routet Skyroam den Datenverkehr über eigene Server, dies würde den Ping erklären.

WLAN und Akkulaufzeit

Das WLAN-Modul des Skyroam Solis X arbeitet in den Frequenzbereichen um 2,4 GHz und um 5 GHz (802.11b/g/n/a). Die Unterstützung für 5 GHz ist lobenswert und wichtig, denn das 2,4 GHz Band ist insbesondere in Bereichen, in denen sich viele Menschen aufhalten, oft überlastet. Leider gibt es keine Möglichkeit, das Gerät auf einen bestimmten Frequenzbereich festzulegen.

Bis zu 10 Geräte können gleichzeitig mit dem Solis X verbunden werden. Das dürfte für den Privatgebrauch ausreichend sein, Geschäftskunden könnten allerdings an ihre Grenzen stoßen, wenn der Solis X etwa im Meeting als WLAN-Hotspot genutzt werden soll.

Skyroam Solis X Rueckseite

Die WLAN-Reichweite ist beschränkt, einen rund 25 Quadratmeter großen Raum konnte der Solis X im Test gut abdecken, viel mehr darf man aber nicht erwarten.

Der Akku ist 4.700 mAh stark und soll laut Skyroam eine Laufzeit von bis zu 16 Stunden liefern. Im Test konnte diese Laufzeit nicht erreicht werden, 10 Stunden sind vermutlich eine deutlich realistischere Angabe.

Kamera, Smart Assistant und Co.

Der Skyroam Solis X kommt mit einer integrierten 8 Megapixel-Kamera samt Autofokus und LED. Die Kamera kann über die App auf Wunsch deaktiviert werden, genauso wie das ebenfalls eingebaute Mikrofon. In der App gibt es die Möglichkeit, Fotos und sogar 720p Videos aufzunehmen. Die Qualität der Fotos ist ordentlich.

Skyroam Solis X Live

Die LED der Kamera kann man auch als Taschenlampe verwenden. Leider gibt es keinen Hardware-Schalter dafür direkt am Gerät, sondern lediglich in der App. Da kann man also auch gleich die LED im Smartphone nutzen, das geht schneller.

Skyroam Solis Smart Assistant

Der Skyroam Solis X kann auch als Smart Assistant mit IFTTT konfiguriert werden. Im Test habe ich diese Funktion nicht genutzt, da ich keinen Einsatzzweck sehen konnte. Nutzen konnte ich dagegen die Funktion, das Gerät als Powerbank zu verwenden. Ein passender USB-C auf USB-A Adapter ist im Lieferumfang enthalten, sodass alle gängigen Ladekabel angeschlossen werden können.

Skyroam Solis X Adapter

Was wirklich nervig ist: der Skyroam Solis X spielt bei jedem Ein- und Ausschalten einen lauten Jingle samt Vibrationsalarm ab. Das kann auch nicht deaktiviert werden, zumindest konnte ich keine entsprechende Einstellungsmöglichkeit finden. Für die Nutzung in ruhigen Umgebungen wie etwa in einer Bibliothek ist das Gerät daher quasi unbrauchbar.

Preise für Internet-Nutzung

Der Skyroam Solis X bietet, wie schon erwähnt, keine Möglichkeit, eine eigene SIM-Karte einzulegen. Man ist also zwingend auf die Buchung eines Internetpakets bei Skyroam angewiesen.

Es gibt verschiedene Preismodelle: 30 Tage weltweite Nutzung kosten 99 US-Dollar im Monat, 24 Stunden kosten 9 US-Dollar. In beiden Preismodellen ist laut Skyroam unbegrenztes Datenvolumen enthalten, dies konnte im Test jedoch nicht überprüft werden.

Skyroam Solis X In Hand

Eine Alternative zu den Monats- und Tagespässen ist die Abrechnung pro Gigabyte. In den USA und Europa kostet das Gigabyte ab 6 US-Dollar, in anderen Ländern ab 9 US-Dollar. Es kommt natürlich immer sehr auf die nationale Preisstruktur an, aber in vielen Ländern sind die Preise durchaus fair.

Fazit: bequem für Vielreisende

Der Skyroam Solis X hinterlässt einen gemischten Eindruck. Für mich als Technik-Freak ist das 199 Euro teure Gerät nichts: das Gerät selbst und die Software sehen zwar hübsch aus, aber es sind quasi gar keine Einstellungen möglich. Ein SIM-Karten Schacht fehlt leider, so könnte man das Gerät wenigstens national zu günstigen Konditionen nutzen. WLAN- und Mobilfunk-Leistung sind ausreichend für alle gängigen Anwendungen, Rekorde sollte man allerdings nicht erwarten.

Für wen ist der Skyroam Solis X eine gute Wahl? Für Vielreisende, die weltweit sehr viel unterwegs sind und nicht extra in jedem Land eine SIM-Karte kaufen möchten. Das Gerät macht es wirklich sehr einfach, in den meisten Ländern der Welt online zu gehen. Die Preise sind für diesen Einsatzzweck auch durchaus fair. Der umständliche Kauf einer SIM-Karte entfällt, als Reisender kann man sich auf wichtigeres konzentrieren und schon direkt am Flughafen los surfen.

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