Google Plus im Vergleich: Picasa vs. Picplz und Instagram

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Auf geht es in die zweite  Runde unserer Vergleiche der Dienste von Google Plus und den altehrwürdigen Konkurrenzdiensten, welche wir bis dato alle ausgiebig genutzt haben. Heute wollen wir uns ein wenig mit Foto-Sharing beschäftigen und erörtern, ob auch in diesem Falle Google Plus mit Picasa, Dienste wie Picplz, Instagram, Molome oder ähnliche ablösen könnten.

Da in Zukunft Picasa und Google Plus mehr verschmelzen werden, benutzen wir auch gleich den neuen Namen, welcher von Google vor einiger Zeit verkündet wurde. Anstatt Picasa, wird der Dienst nämlich in Zukunft Google Photos heißen, was ich persönlich auch irgendwie treffender finde.

Vorweg noch etwas zu den erwähnten Diensten, welche wir ein wenig vergleichen wollen. Google Photos ist im Grunde ein anderes System als etwa Picplz und Co., denn es ist ein Cloud-Dienst auf welchem ich meine Fotosammlungen ablegen kann. Die Dienste Picplz, Instagram usw. nutzen wir hauptsächlich dafür, um Momentaufnahmen mit unseren Kontakten zu verteilen, sowie diese mit Grafikeffekten zu verschönern. Erst seit Google Plus und der Integration in das neue Netzwerk, ist Google Photos eine ernsthafte Konkurrenz für die geliebten Foto-Sharing-Apps geworden.

Was können Picplz, Instagram und Co.?

Da ich die Dienste, welche es teilweise ausschließlich nur für iOS, Android und Symbian gibt, nicht alle einzeln aufzählen wollte, werde ich das Beispiel Picplz verwenden. Es ist wohl das mächtigste Tool dieser Art und bietet meines Wissens nach den größten Funktionsumfang aller Apps dieser Art.

Ähnlich wie auf vielen anderen Diensten, kann man auch bei Picplz anderen Leuten folgen und diese können einem natürlich auch zurück folgen. Der Dienst lässt sich also auch völlig ohne Verbindungen nutzen, doch das Hauptaugenmerk liegt darauf, seine Fotos auch mit anderen Diensten zu teilen. Hier lassen sich Facebook, Twitter, Flickr, Tumblr, Posterous, Foursquare und Dropbox (sehr praktisch, als Backup) mit Picplz verbinden. Wird also ein Foto mit der Picplz-App rausgeschickt, wird dieses an die entsprechenden verbundenen Dienste weitergeleitet.

Doch bevor wir ein Foto rausschicken, müssen wir es natürlich erstmal schießen und mit dem entsprechenden Effekt versehen. Die Auswahl beschränkt sich derzeit auf 15 Effekte mit und ohne Rahmen um das Bild. Wobei der Russian Toy Filter der beliebteste ist. Dabei werden helle Stellen aufgehellt und dunkle Stellen abgedunkelt sowie Farben mehr betont. Das schaut dann wie auf diesem Bild aus, ziemlich cool und erfordert quasi nur einen Klick.

Neben dem selbstständigen Teilen von Fotos, lassen sich Fotos auch kommentieren und mit einem Stern markieren, was quasi der +1-Button von Picplz wäre. Die App bietet mir zudem eine Timeline mit den neusten Fotos meiner Freunde und einen Activity-Stream in welchem ich die Bilder sehe, welche von meinen Freunden zuletzt favorisiert oder kommentiert wurden. Im Bereich „Interesting“ findet ihr Fotos mit den meisten Sternen. Hier konnte ich bereits wahnsinnig tolle Fotos entdecken. Zudem lassen sich Bilder in verschiedene Collections einordnen, hier ein Beispiel.

Wie auf den meisten anderen Diensten, werden auch hier die hochgeladenen Fotos in ihrer Größe etwas reduziert und komprimiert. Eine Upload-Begrenzung in Form von Megabyte, Gigabyte oder einer maximalen Anzahl von Fotos, ist uns nicht bekannt. Fotos lassen sich übrigens nicht nur durch die App, sondern auch in der Desktop-Variante hochladen.

Was kann Google Photos aka. Picasa?

Google Photos ist wie erwähnt ein wesentlich mächtigeres Tool für Fotos, dabei aber im Prinzip anders aufgebaut als die Konkurrenz, mit welcher wir Google Photos vergleichen. Google Photos verfügt über keine eigene App, sondern ist hier mit in die Google Plus-App integriert. Hier kann man in erster Linie ein Foto schießen und es mit seinen Kreisen, der Öffentlichkeit oder nur mit bestimmten Personen teilen. Eine Anbindung an andere Netzwerke wie Twitter fehlt gänzlich. Es ließen sich lediglich öffentliche Bilder manuell in den anderen Netzwerken teilen.

Neben der Möglichkeit nun Fotos ganz öffentlich oder privat zu teilen, lassen sich zudem mehrere Fotos gleichzeitig hochladen. So kann man beim Posten eines Fotos auch mehrere aus der Galerie auswählen. So lassen sich sehr schnell viele Impressionen mit einem Schlag hochladen. Diese werden dann in einem Beitrag zusammengefasst im Stream anzeigt. Noch einfacher funktioniert es, wenn man die Funtkion Instant Upload nutzt, diese lädt automatisch alle gemachten Fotos zu Google Photos  hoch. Um die Datensicherheit zu gewährleisten, sind Fotos welche via Instant Upload hochgeladen werden, prinzipiell nicht für anderen Kontakte einsehbar. Die Fotos lassen sich dann aber in der Desktop-Variante von Google Plus teilen. Dort hat man direkt aus dem Bereich in dem man einen Beitrag verfasst, Zugriff auf diese Fotos.

Als eine der wenigen Apps dieser Art, lässt sich hier ein Beitrag verfassen, an welchen Fotos angehangen werden können und dazu noch die aktuelle Location. Bei Picplz ist dies beispielsweise nur möglich, wenn man extra noch einen Account bei Foursquare besitzt.

Aus der App heraus lassen sich Fotos nicht bearbeiten oder gar mit Effekten versehen. Hier liegt der Schwerpunkt ganz klar darauf, die Fotos entsprechend zu teilen. In der App kann man lediglich Fotos kommentieren, die Kommentare verwalten, das Foto wieder löschen und das Foto als Wallpaper des Smartphones festlegen (Android-App). Zudem kann man die Fotos der Kontakte aus den eigenen Kreisen einsehen, diese natürlich auch kommentieren oder als Wallpaper festlegen. In der Desktop-Variante von Google Plus, können Fotos dann ebenfalls mit Effekten versehen werden. Hier stehen allerdings nur sechs zur Auswahl. Zudem können auf Fotos Personen getaggt werden.

Zwar ließen sich Fotos direkt in Google Photos noch mit dem Cloud-Dienst Picnik weitläufiger bearbeiten, das lassen wir aber außen vor, weil es weniger mit Google Plus zu tun hat und daher nicht ganz in den Vergleich passt.

Fazit

Wie schon im ersten Vergleich von Whatsapp und Huddle, sehen wir in dem Google-Produkt viel Potenzial, doch noch fehlen entsprechende Elemente, um die bisher genutzten Dienste abzulösen.

Um letztendlich Apps wie Picplz, Instagram und Co. ablösen zu können, fehlen hier in meinen Augen die Effekte und die Bildbearbeitung direkt in der App sowie die Möglichkeit Bilder eventuell auch mit anderen Netzwerken zu teilen. Sicher wird Google Plus bzw. Google Photos sobald eine API zur Verfügung steht auch in derartige Apps integriert. Wir sind also weiterhin dabei herauszufinden, ob Google Plus für uns die eierlegende Wollmilchsau ist oder werden kann.

Auch hier gilt, dass Google die Grundsteine gelegt hat, um auch in diesem Bereich der Konkurrenz das Wasser abzugraben. Es müssen jetzt noch die entsprechenden Erweiterungen und Verbesserungen folgen, dann ist man auf einem guten Weg. Prinzipiell ist bei mir bereits der Nutzungsgrad von Picplz gesunken, ob dies nun aber an Google Plus oder den fehlenden Motiven bzw. der fehlenden Zeit liegt, kann ich bis dato noch nicht sagen.

Noch eine kleine Info für die „Nerds“ unter euch. Das Unternehmen welches hinter Picplz steht, hat unter anderem den Netscape-Erfinder Marc Andreessen im Vorstand und ob es Zufall ist, dass sich die Logos von Google Photos und Picplz so ähnlich sind, bleibt auch noch zu erörtern.

Und nun noch die Frage zum Abschluss: Wird Google Photos bei euch die bisher genutzten Dienste ablösen können?


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