Logitech K830: Beleuchtete Wohnzimmer-Tastatur im Test

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Drahtlose Tastaturen mit integriertem Touchpad sind absolut nichts neues und mit der K400 bietet auch Logitech ein recht günstiges Modell an. Meine Erfahrungen mit dem kostenintensiveren Modell K830, welches eine Hintergrundbeleuchtung bietet, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Beim K830 handelt es sich um eine für  Wohnzimmer-Nutzung optimierte kabellose Tastatur von Logitech. Mit dem Modell K820 hat man bereits ein ähnliches Produkt im Sortiment, welches jedoch ohne Beleuchtung der Tasten auskommt und ein größeres Touchpad aufweist.

 Lieferumfang und erster Überblick

k830 lieferumfang

Die Logitech K830 kommt in einer schicken Verpackung in typischen Logitech-Design daher. In schwarz und grün gehalten informiert sie über die Funktionen des Produkts und ist dabei kaum größer als man die Tastatur vermuten würde. Die Inhalte sind jeweils sicher verpackt, wobei das Objekt der Begierde durch ein dünnes Papier noch einmal besonders geschützt wird.

Da dies aber sowieso kaum jemand beachten sollte, nun zum eigentlichen Lieferumfang: Innerhalb der Packung befinden sich neben zwei Zetteln noch ein microUSB-Kabel, der Empfänger sowie die Tastatur selbst. Wie bei vielen Produkten des Herstellers legt man auch noch ein USB-Verlängerungskabel bei, von denen man ja bekanntlich nie genug haben kann.

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Die Oberfläche ist komplett aus Kunststoff gehalten, welcher sich etwas gummiartig anzieht, vor allem aber Gebrauchsspuren magisch anzieht. Nach wenigen Handgriffen sind die Fingertapser schon auf dem gesamten Gehäuse zu sehen. Dort fallen sie jedoch längst nicht so stark auf wie beispielsweise bei einer Klavierlack-Optik, sodass ich diesen Punkt als nicht wirklich störend erachte.

Auf der Vorderseite sticht natürlich sofort das Tastenfeld ins Auge, rechts daneben macht es sich ein Touchpad gemütlich. Dieses ist nicht so groß ausgeführt wie beim genannten Modell K830, bietet dafür aber klar abgetrennte Bedientasten für Links- und Rechtsklick. Auf der oberen Kannte sind drei Elemente zu sehen, zum einen ein Button (später mehr dazu), ein microUSB-Eingang zum Laden des internen Akkus sowie ein schwergängiger An-Aus-Schalter. Die K830 wiegt knapp 500 Gramm und besitzt damit meines Erachtens ein sehr angenehmes Gewicht.

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Die Rückseite birgt absolut keine Überraschungen, vier Schrauben halten die beiden Hälften zusammen, fünf Gummifüße sorgen für den nötigen Halt und entsorgen möchte das Stück wohl sowieso kaum einer. Es gibt hier keine aufstellbaren Füße wie von Desktoptastaturen gewohnt. Wie auch auf der Vorderseite unter dem Touchpad hat sich der Hersteller hier dezent verewigt.

Zwei der Seiten sind in einer anderen Farbe gehalten als der Rest, auch hier handelt es sich jedoch nicht um Aluminium, sondern einen Kunststoff. Als Designelemente sorgen diese jedoch für ein schickes Gesamtbild, ohne an Schlichtheit einzubüßen. Abgerundete Kanten sorgen für eine angenehme Haptik. An der Verarbeitungsqualität gibt es nicht zu meckern, wenn man unbedingt einen Kritikpunkt finden wollte, könnte eine ganz leicht erhöhtes Spaltmaß an der Verbindung der beiden Kunststoffhälften festgestellt werden.

Weitere Eindrücke und Nutzung

k830 beleuchtung

Nachdem wir nun also festgehalten haben, dass es sich eben um eine typische Tastatur handelt, ein paar mehr Worte zur eigentlichen Nutzung.

Die K830 ist keine Bluetooth-Tastatur, sondern verbindet sich über ein kleines Dongle mit PC und Co. Dabei handelt es sich um den bekannten Unifying-Empfänger von Logitech. Wer mehrere Produkte der Firma auf einmal koppeln möchte, muss so nicht mehrere USB-Ports belegen, sondern kann alle mit einem Mini-Stick verbinden. Der er gerade mal wenige Millimeter über den USB-Port hinausragt ist ein immer-reingesteckt-lassen problemlos möglich. Coole Sache!

Nicht ganz so cool hingegen ist, dass man nicht an eine Unterbringungsmöglichkeit für eben diesen Unifying-Receiver gedacht hat. Dem kommt der winzige Formfaktor zwar zu Gute, gerade auf Reisen wäre ein kleines Fach im Tastaturrahmen jedoch nett gewesen – sofern man die Tastatur denn dann mitnehmen möchte.

Wenn ich mich nicht verzählt habe, findet man im „normalen“ Tastenfeld insgesamt 80 einzelne Tasten wieder, wobei es sich selbstverständlich um ein QWERTZ-Layout für den deutschen Markt handelt. In Anbetracht der Größe ist das Layout also etwas komprimiert, es fehlen beispielsweise „Pause“-Taste, wer also viel Age of Empires spielt und die Runde pausieren möchte, sollte die Funktionstasten umbelegen. ;)

Eine Ähnlichkeit zu Tastaturen von Notebooks sind auch die dadurch gegebenen Doppelbelegungen einiger Tasten. Bild Auf/Ab sowie „Pos1“ und „Ende“ können über die rote FN-Taste erreicht werden. Auch die Fn-Tasten am oberen Rand sind standardmäßig nicht mit ihrer eigentlichen Funktions belegt.

Mit nur einem Klick kann stattdessen beispielsweise die Musikwiedergabe gesteuert werden, da die Tasten für Windows optimiert sind ist auch ein Shortkey für die Suche vorhanden. Mit weiteren Tasten kann beispielsweise der Bildschirm schwarz geschaltet oder die Startseite im Internetbrowser aufgerufen werden. Die K830 ist klar als Multimedia-Tastatur konzipiert, für eine alltägliche Nutzung im Büro könnten die fehlenden Tasten durchaus stören.

k830 touchpad

Rechts daneben findet das bereits angesprochene Touchpad seinen Platz. Die Größe dessen dürfte sich ziemlich im Durchschnitt von solchen in Notebooks bewegen, für Gesten dürfte es gerne etwas höher sein, dafür gibt es hier nun aber zwei dedizierte Maustasten. Ein Eindrücken der Touch-Fläche an beliebigen Stellen wir demnach auch nicht unterstützt. Was man hier bevorzugt, dürfte Geschmackssache sein, wenn man gerade nicht hinschaut, sind einzelne Tasten wie hier auf jeden Fall praktisch.

Die Oberfläche des Touchpads leistet mehr Widerstand als ich dies vom Chromebook oder dem Zenbook gewohnt bin, da sie sich ebenfalls gummiert anfühlt. Dies ist nach einer Eingewöhnunsphase jedoch auch bei längerer Benutzung kein großes Problem, die Bedienung klappt auch so einwandfrei. Für längere Office-Aufgaben dürfte sowieso jeder auf eine Maus zurückgreifen.

Viel nerviger ist es da, dass Logitech die Empfindlichkeit des Touchpads standardmäßig auf sehr gering einstellt – mehr als zwei Bewegungen über die komplette Fläche braucht es da für eine Bewegung über den ganzen Bildschirm (mehr im Software-Teil). Die Größe reicht aus, um Gesten wie das Scrollen mit zwei Fingern zu ermöglichen, was die Bedienung deutlich angenehmer macht, als immer den Mauszeiger zum Scrollbalken zu bewegen. Unter Windows 8 klappt beispielsweise auch das Einblenden der Charmes-Bar durch einen Wisch von rechts.

Die drei Tasten oberhalb regeln die Lautstärke des verbundenen Geräts und sind in der selben Optik gehalten wie auch linke und rechte Maustaste, nur eben nicht ganz so groß. Der Druckpunkt der 5 Tasten um das Touchpad ist relativ fest, ein Druck jedoch kaum hörbar. Bei letzterer Aussage bildet der Stummschalt-Button eine Ausnahme, gibt dieser doch ein lautes Klicken bei Druck von sich. Ein hellerer Punkt darüber ist keine Frontkamera, sondern ein Helligkeitssensor.

k830 tasten

Nun aber zu den Tasten selbst. Trotz der räumlichen Einsparungen, um ein kompaktes Layout zu gewährleisten, haben die vorhandenen Tasten jedoch ausreichend Platz. Im Vergleich zum Zenbook (13 Zoll) sind die einzelnen Tasten ziemlich genau gleich groß, zeigen jedoch trotzdem einen klaren Unterschied aus.

Als Kompromiss an die Gehäusegröße sind die Abstände zwischen den Buchstaben jedoch ungewohnt klein, fast zwei Zentimeter spart man so im Vergleich zum Vergleichs-Notebook. Der Hub fällt sehr gering aus, alles andere hätte bei diesem schlanken Design aber auch verwundert. Rahmen dazwischen gibt es keine, sodass es am Anfang gelegentlich vorkam, dass aus Versehen zwei Tasten betätigt wurden. Mit etwas Gewöhnung passierte dies jedoch nicht mehr.

Der Druckpunkt der Tasten ist recht fest, was ebenfalls eine Eingewöhnungszeit erfordert, die Dauer dieser dürfte stark vom Nutzer und den bisherigen Gewohnheiten abhängen. Wenn es nach mir ginge, hätte man diesen gerne etwas leichtgängiger gestalten können, beim Bloggen dieses Artikels bin ich dann doch auf die mechanische Razer umgestiegen. Dies ist jedoch weniger der Tastatur selbst zu Schulden als dem generellen Unterschied zwischen Tastaturen mit Gumminoppen und solchen mit mechanischen Schaltern.

Trotzdem hätte man sich hier gerne etwas stärker an den Notebooks orientieren können und eventuell ein Chiclet-Design mit weicherem Druckpunkt eingeplant. Nach einer Eingewöhnungsphase klappte das Tippen dann aber doch ganz gut, dies dürfte wie bereits erwähnt aber auch stark vom Nutzer abhängen.

An der oberen Kante befindet sich auch noch die zweite linke Maustaste. Beim Auspacken noch verwundert, wer denn dort oben noch eine Taste benötigen würde, ist diese doch sehr angenehm. Diese kommt dann zum Einsatz, wenn keine Ablage vorhanden ist. Mit der rechten Hand kann so das Touchpad umgriffen und bedient werden, während die linke Hand stabilisiert und der Zeigefinger über den kleinen Knopf für Klicks sorgt. Klingt vielleicht etwas kompliziert, klappt dann jedoch ganz intuitiv.

Licht und … Licht?

k830 beleuchtung dunkel

Nun aber zum Alleinstellungsmerkmal der Logitech K830. Zumindest meinen Amazon-„Recherchen“ zufolge ist die das Modell die einzige Wohnzimmer-Tastatur, welche mit einer Beleuchtung aufwarten kann (ein Bluetooth-Modell gibt es aber noch). Dies ist auch der Punkt, welcher das rund 80 Euro teure Produkt von der günstigen Konkurrenz abhebt.

Der Helligkeitssensor in der rechten oberen Ecke sorgt dafür, dass sich die Helligkeit der Tasten der Umgebung anpasst. Bei heller Beleuchtung soll die Tastenbeleuchtung ausgeschaltet sein, bei schwachem Licht vollständig aktiviert und im dunklen Bereich nicht blenden, also etwas gedimmt, jedoch an.

Das klappt auch ganz gut, letztlich fand ich es jedoch auch bei Tageslicht angenehmer, die Beleuchtung anzuschalten. Dazu gibt es neben der Escape-Taste einen Button, welcher die Regelung der 3 Beleuchtungsstufen manuell erlaubt. Es scheint absolut kein Licht zwischen den Kanten durch – ein Feature, welches selbst das 900 Euro teure Zenbook (ok, da gibt es auch noch andere Bauteile :D ) nicht bieten kann.

Wie auf dem Bild zumindest zu erahnen ist, ist die Beleuchtung allerdings nicht komplett gleichmäßig. Dies fällt vor allem in der oberen Tastenreihe auf und hat keinen Einfluss auf die Lesbarkeit. Die Beleuchtung ist nicht dauerhaft aktiviert, sondern nach Eingabe 5 Sekunden lang aktiv. Dies verhindert einen Ablenkungseffekt, hätte jedoch gerne konfigurierbar sein können. Ein Manko: Die roten Tasten sind nicht beleuchtet, im Dunkeln also quasi nicht nutzbar.

Insgesamt vereinfacht die Beleuchtung ein Arbeiten im Dunklen ungemein. Da ich die Tastatur hauptsächlich dazu verwendet habe, das am Fernseher angeschlossene Notebook fernzusteuern. Dieses konnte so zugeklappt werden und die Steuerung komplett über die K830 erfolgen. Eine sehr angenehme Sache und durch die Beleuchtung der Tasten wurde es dann erspart, zum Tippen das Licht auszuknipsen.

Software und Akkulaufzeit

Eigentlich zwei doch recht unterschiedliche Punkte, zu denen es aber jeweils nicht allzu viel zu erzählen gibt. Logitech gibt die Akkulaufzeit des integrierten Akkus mit insgesamt 10 Tagen an, danach ist eine Aufladung per microUSB-Kabel notwendig. In knapp drei Wochen regelmäßiger Benutzung (circa eine Stunde pro Tag) zeigt die Software immer noch etwa zwei Drittel an Akkustand an, dies geht also vollkommen in Ordnung.

k830 software

Und mit dieser glorreichen Überleitung wenden wir uns auch schon von der Hardware ab. Wer die Tastatur weiter konfigurieren möchte, kann dazu auf eine Software zurückgreifen, die Logitech zur Verfügung stellt. „Logitech Options“ heißt das Tool und kann bequem auf Windows-Systemen installieren.

Die Oberfläche des Programms ist ein sehr schönes Beispiel für aufgeräumte Optik. Mittig befindet sich ein großes Bild des Produkts, wobei einige Funktionstasten darüber direkt umgelegt werden können. Wer die „Einfg“-Taste sowieso nicht nutzt, kann diese mit einer beliebigen Taste oder sogar Makros belegen. Das klappt selbstverständlich auch für weitere Funktionstasten, nämlich genau die türkis markierten.

Desweiteren sind Menüs für „Zeigen und scrollen“ und „Gesten“ vorhanden. Über ersteren Unterpunkt kann die Scrollrichtung eingestellt werde sowie beispielsweise eine Option aktiviert, die flüssigeren Bildlauf ermöglichen sollte. Letzteres wirkte auf mich aber arg unnatürlich und nervig, sodass es schnell wieder deaktiviert wurde. Auch das Deaktivieren von Scroll-Bewegungen ist möglich, nur wer will das schon?

Ein Balken für die „Zeigergeschwindigkeit“ hätte die Touchpad-Anmerkungen beheben können. Selbst die höchste Empfindlichkeit benötigt immer noch deutlich längere Wege als das integrierte Notebook-Touchpad. Abhilfe lässt sich natürlich über die Windows-Optionen schaffen, dann reagiert jedoch auch die Maus schneller.

Über Menüpunkt 3 ist das (De-)Aktivieren von Gesten wie Pinch-To-Zoom möglich. Neben der Akkustandsanzeige können weitere Logitech-Eingabegeräte mit dem Unifying-Empfänger verbunden werden. Unauffällig platziert ist der „Mehr“-Button links unten. In diesem Menü können Benachrichtigungen beim DRÜCKEN DER CAPS_LOCK_TASTE AKTIVIERT WERDEN (ah, da ist sie ja) oder bestimmte Tasten deaktiviert.

Fazit

Zusammengefasst konnte mich die Logitech K830 im Test überzeugen. Zwar findet man bei genauem Suchen hier und da einen kleinen Mangel wie beispielsweise das Fehlen einer Empfänger-Aufbewahrungsmöglichkeit oder die nicht beleuchteten FN-Tasten, aber besser geht es bekanntlich immer. Am meisten stört mich noch die geringe Touchpad-Empfindlichkeit, hier könnte man gern per Software Abhilfe schaffen.

Logitech hat es geschafft, ein rundes Gesamtpaket zu schnüren, welches als Tastatur für den Wohnzimmer-PC überzeugen kann. Wer einmal eine beleuchtete Tastatur benutzt hat, wird diese wohl kaum mehr missen wollen. Vieltipper sollten jedoch auf jeden Fall erst in Erfahrung bringen, ob sie mit der schweren Betätigung einer Taste zurecht kommen.

Wer rund achtzig Euro in die Hand nehmen kann, dürfte mit der K830 auf jeden Fall glücklich werden – kann man auf die Beleuchtung verzichten, dürften es günstigere Produkte auch tun.

Kaufen!

Das Testgerät wurde von Logitech zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.

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Wertung des Autors

Peer Linder bewertet Logitech K830 mit 4.1 von 5 Punkten.


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