Das sind die Löhne und Zusatzleistungen bei Amazon


Amazon plant, 10 Milliarden Euro in Deutschland zu investieren, vor allem in die Bereiche Cloud-Angebote, Logistik sowie Forschung und Entwicklung.
Damit sollen Arbeitsplätze geschaffen und die Innovationskraft des Unternehmens gestärkt werden. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich mit Amazon-Chef Andy Jassy über die Pläne ausgetauscht. Der Konzern beschäftigt in Deutschland zahlreiche Logistikmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, von denen mehr als die Hälfte seit mehr als fünf Jahren fest angestellt ist.
Das sind die Löhne und Gehälter bei Amazon
Seit September 2024 liegt das Einstiegsgehalt für Logistikmitarbeiter bei mindestens 15 Euro brutto pro Stunde – ein Plus von 39 Prozent im Vergleich zu 2019. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für Vollzeitmitarbeitern bei 39.000 Euro brutto zuzüglich verschiedener Zusatzleistungen.
Fachkräfte und Teamleiter verdienen mindestens 21 Euro brutto pro Stunde. Die Löhne werden laut Amazon jährlich überprüft und steigen automatisch nach 12 und 24 Monaten Betriebszugehörigkeit. Saisonarbeiter erhalten den gleichen Grundlohn wie Festangestellte. Zudem plant Amazon, ab 2025 ein Urlaubs- und Weihnachtsgeld einzuführen, das die bisherigen Aktienvergütungen ersetzen soll.
Amazon bietet Zusatzleistungen und Weiterbildung
Amazon bietet Zusatzleistungen, darunter Bonuszahlungen, Zuschüsse zur Altersvorsorge, ein Deutschland-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr sowie vergünstigtes Kantinenessen. Eltern profitieren von einem Familienbonus bei Geburt und während der Elternzeit.
Für Weiterbildungen übernimmt Amazon bis zu 8.000 Euro. Dieses Angebot gilt für alle festangestellten Mitarbeiter der Einstiegskarrierestufen, die mindestens ein Jahr im Unternehmen sind.
In den Logistikzentren arbeiten Gesundheitsmanager an Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung. Dazu gehören regelmäßige Gesundheitstage, Ergonomieberatungen und Kooperationen mit Fitness-Studios. Ergänzt wird dies durch die Klimatisierung der Standorte und „gesundheitsfördernde Kantinenangebote“.
Darüber hinaus bietet Amazon kostenlose und vertrauliche Beratungsangebote für das seelische und körperliche Wohlbefinden sowie medizinische Betreuung an.
Warum stimmt Amazon keinem Tarifvertrag zu?
Dazu heißt es von Katja Wilhelm, Personalmanagerin bei Amazon in Deutschland und Mitteleuropa:
-->Wir sind auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsbewusster Arbeitgeber, das beweisen wir jeden Tag. Daher sehen wir hier keinerlei positiven Nutzen für unsere Mitarbeiter:innen. Für uns sind die Betriebsräte fest etablierte Partner. Sie repräsentieren die gesamte Belegschaft – im Gegensatz zu Gewerkschaften, die nur für eine Minderheit sprechen. Darüber hinaus bieten wir sehr wettbewerbsfähige Löhne und Zusatzleistungen, die zum größten Teil im Zusammenhang mit Tarifverträgen unbekannt sind, z. B. unser Aus- und Weiterbildungsprogramm. Übrigens haben weniger als 30 % aller deutschen Unternehmen Tarifverträge.
Für einfache Lagertätigkeiten wie z.b. bei amazon ist dies schon echt gutes Geld.
Wenn ich Wahl habe, zwischen Excel-Zellen ausfüllen, oder die „einfache“ Tretmühle Lagertätigkeit, da brauche ich nicht lange zu überlegen.
Um es mal etwas in Relation zu setzen.Der Logistikmitarbeiter wird nach 45 Jahren eine Rente von gerade mal 1170 € erhalten.
Nach zwei Jahren und einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 39.000 beträgt dann die Rente 1560 €.
Entweder lassen wir die Leute dann verhungern, oder mit Steuergeldern wird die Rente aufgestockt.
Aber das sollte es uns doch Wert sein, wenn Bezos damit weiterhin 380 $ pro Sekunde verdienen kann.
Und bevor Nachfragen kommen, ich weiß auch nicht wie man das ändern kann.
Das ist der Job der Poliker die wähle.
Ich nehme an, du hast noch nie was bei Amazon bestellt?
Früher ja, in meiner „kindlichen“ Naivität.
Nachdem ich aber meine Prime gekündigt habe und für alles Lieferkosten bezahlen soll, habe ich meine Bestellungen auf Null reduziert und schaue mich woanders (eBay) um. Und siehe da, es ist sogar teilweise noch günstiger.
Lustig auch, dass du mir unterschwellig eine Hybris unterstellst?
Ich darf natürlich mich nicht ändern und meine Meinung neuen Gegebenheiten anpassen.
Weil ich in der Vergangenheit bei Amazon eingekauft habe, habe ich mich sofort disqualifiziert und soll in Zukunft schweigen?
Ich glaube du bist hier ein bisschen dogmatisch unterwegs.
Aha. Du willst also nichts für den Versand bezahlen und kaufst jetzt online sogar noch billiger ein. Na damit rettest du das Lohnniveau bestimmt.
Ich unterstelle gar nichts, ich stell nur in Frage. Es ist natürlich auch vollkommen legitim seine Einstellung und Meinung zu ändern. Man kann das aber auch tun ohne die Menschen die nicht nicht so weit sind oder einfach anderer Meinung sind von oben herab zu belehren.
Dogmatische unterwegs? Nur weil ich das übliche Amazon bashing in Frage stellen?
Ich glaube, wenn ich jetzt direkt beim Hersteller oder im Handel einkaufe, bleibt mehr bei den Leuten hängen, als wenn ich noch für den Zwischenhändler Amazon bezahle. Ich kann mich aber natürlich auch irren.
Es ist also ein bashing – eine Beschimpfung, wenn ich ausführe zu was für einer Rentenhöhe diese Löhne bei Amazon führen?
Es ist also ein bashing wenn man feststellt, dass u.a. aufgrund solcher Löhne ein Bezos 380 $ pro Sekunde verdient.
Dann kann man jeden Hinweis darauf, dass die Realität vielleicht doch etwas anders ist, als in den Amazon-Hochglanzprospekten dargestellt, als bashing diskreditieren.
Okay…
Nein es ist bashing wenn dafür immer nur Amazon herhalten muss und jedes große, auch deutsche, Unternehmen die gleiche Schiene fahren darf ohne das es jemand interessiert.
Der Thread handelt doch aber von Amazon? Natürlich ziehe ich dann Amazon als plakatives Beispiel heran.
Unten, als ich mich in „Rage“ geschrieben habe und Themen aufgemacht habe, die gar nichts mit dem ursprünglichen Thema Amazon zu tun gehabt haben, schrieb ich doch…
War das nicht allgemein genug?
Sind wir schließlich nicht beide der Meinung dass ,betrachtet auf die Altersvorsorge, die Löhne bei Amazon oder auch bei deinen Bekannten mit Ausbildung und 10 jähriger Betreibszugehörigkeit ein Witz sind?
Von mir auch nach was zur Relation.
Ich kenn Leute die verdienen in ihrem Ausbildungsberuf nach zehn Jahren im Betrieb geringfügig mehr als ein Amazon Mitarbeiter. Wenn Boni, Überstunden oder ähnliches anstehen sogar weniger. Amazon ist nicht das Problem der geringen Löhne. Erst Recht nicht wenn man bedenkt, dass viele Menschen die dort arbeit finden keine Ausbildung haben und für diese Menschen oft nur Jobs infrage kommen die schlechte bezahlt sind.
Wenn Amazon einem ungelernten Lagerlogistiker fast das gleiche bezahlt wie deinen Bekannten mit Ausbildung und zehn Jahren im Betrieb, hat Amazon also eine Leuchtturmfunktion und soll als Beispiel für andere herhalten?
Ich glaube wir beide sind nicht der Meinung dass das die Ultima Ratio sein kann.
Aber nächstes Jahr wird alles besser.
Merz:
2 Millionen faule Bürgergeldempfänger die man mit noch weniger Bürgergeld in den Arbeitsmarkt drücken kann.
Natürlich werden diese Mindestlohn-Kulis zum Wohlstand der Gemeinschaft beitragen, durch das mehr an Steuereinnahmen.
Und im Himmel ist Jahrmarkt.
Wenn diese 563 € Bürgergeld dazu führen, dass die Leute lieber zu Hause sitzen, vielleicht liegt es nicht daran dass das Bürgergeld zu hoch, sondern das Lohnniveau auf den unteren Ebene einfach zu niedrig ist?
Die Höhe des Bürgergelds bildet laut Verfassungsgericht das Existensminimum ab.
Stehen Merz, Söder und die CXU noch auf dem Boden der Verfassung wenn sie es kürzen wollen?
Sollte der Verfassungsschutz die vielleicht auch mal durchleuchten?
Nein, aber wie oben schon gesagt, ist es vielleicht nicht richtig immer auf Amazon rum zu reiten wenn andere Branchen noch viel schlimmer mit ihren Arbeitern umgeht.
Ich hab nie gesagt, dass Amazon als Vorbild dienen soll. Allerdings möchte ich in Frage stellen und zu denken geben, ob man vielleicht auch mal Kritik an anderer Stelle anbringen sollte.
Immer schön auf Amazon eindreschen und nebenan behandelt jede Größe Firma die Mitarbeiter nicht besser oder sogar schlechter.
Aber ich geh nicht mehr weiter darauf ein der zweite Teil deines Kommentars zeigt nur zu deutlich um was es dir eigentlich geht und darauf lass ich nicht nicht ein.
Sie bitte oben, mein Beitrag von 11:24 Uhr.
Wir sind also der gleichen Meinung.
Sind wir.
Aber Amazon ist nicht die Wurzel des übelst und es ist nicht richtig immer das breite zu treten nur weil man damit gut Klicks machen kann (was bei diesem Artikel jedoch nicht der Fall war).
Die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung bei Amazon sind Nebelkerzen und das sollte man auch sagen dürfen.
Es hilft weder dem Diskurs noch bei der Lösung des Problems wenn Amazon immer der Sündenbock ist.
Ist halt immer einfach da drauf zu hauen.