Eine Greenpeace-Studie zeigt, dass der Preis bei der Wahl zwischen Bahn und Flugzeug eine entscheidende Rolle spielt. Auf 71 Prozent der beliebtesten europäischen Strecken sind Bahnreisen teurer als vergleichbare klimaschädliche Flugreisen.
Von insgesamt 112 untersuchten Strecken kann die Bahn nur auf 23 Strecken günstigere Preise anbieten. Die Studie macht deutlich, dass die fehlende Kerosinsteuer und andere klimaschädliche Subventionen für die Flugindustrie die Preise verzerren und damit Bahnfahren für viele Kunden unattraktiv machen.
Kurzreisen mit der Bahn besonders teuer
Vor allem für Kurzreisende ist die Bahn besonders teuer. Greenpeace betont, dass immer mehr Menschen bereit sind, auf Flüge zu verzichten und stattdessen die Bahn zu nutzen. Die fehlende Besteuerung von Kerosin und andere subventionierte Preise erschweren jedoch oft die Entscheidung für die Bahn.
Die Studie liefert auch konkrete Beispiele für Unterschiede zwischen Bahn- und Flugreisen. So heißt es:
Vier der zwölf attraktivsten Zugverbindungen, die der Report listet, enden oder starten in Deutschland (Berlin – Prag, Zürich – Berlin, Warschau – Berlin, Hamburg – München). Für die 350 km lange Zugstrecke zwischen Berlin und Prag fallen pro Person weniger als 10 Kilogramm Treibhausgase an. Ein Umsteigeflug über Warschau wäre nicht nur meistens teurer, sondern würde auch mindestens 30-mal so viele klimaschädliche Emissionen verursachen.
Auf anderen Strecken ab Berlin wird die Bahn durch Schnäppchentickets ausgebremst: Nach London, Brüssel oder Kopenhagen ist der Flug sowohl kurzfristig als auch geplant günstiger. Mit einem Zugticket, das bis zum 30-fachen des Flugpreises für eine Reise am selben Tag kostet, ist Barcelona-London die Distanz mit dem höchsten Preisunterschied.
Um einen europäischen Vergleich zu gewährleisten, wurden die Preise ohne Bahncard und Vielflieger-Rabatte ermittelt. Greenpeace fordert eine Besteuerung des klimaschädlichen Flugverkehrs, um die wahren Kosten von Flugreisen widerzuspiegeln. So rechnet man vor: Eine Kerosinsteuer von 50 Cent pro Liter könnte in Europa jährlich 46,2 Milliarden Euro einbringen.
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