Klimakrise im Verkehrssektor: Elektromobilität allein reicht nicht aus

Eine Studie des Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE) hat die Auswirkungen unterschiedlicher Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen auf die Treibhausgasemissionen in Deutschland untersucht.

Trotz steigender Elektromobilität bleibt demnach eine Emissionslücke, die nur durch zusätzliche Maßnahmen geschlossen werden kann. Eine Verlangsamung des Wachstums der Elektromobilität könnte die Klimaziele gefährden, so der BEE. Weiter heißt es:

Deutschland wird seine Elektromobilitätsziele bis 2030 wahrscheinlich verfehlen, wenn sich die jetzige Verlangsamung des Markthochlaufs von elektrischen Fahrzeugen fortsetzt.

Um das E-Mobilitätsziel der Bundesregierung von 15 Mio. vollelektrischen PKW (BEV) bis 2030 zu erreichen, müsste sich der Neufahrzeugverkauf von 525.000 BEV im Jahr 2023 in den nächsten drei Jahren vervierfachen und bis 2030 versechsfachen (siehe Abbildung 1). Der Anteil von BEV am gesamten PKW-Absatz müsste dementsprechend von 18 Prozent auf schließlich fast 100 Prozent pro Jahr bis 2030 steigen.

Die Zulassungen von E-LKW müssen in der gleichen Größenordnung zunehmen.

Die Analyse zeigt auf, dass die Elektromobilität für die Verkehrswende entscheidend ist, der derzeitige Ausbau aber nicht ausreicht, um die Ziele zu erreichen. Es wird daher empfohlen, den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen, um den steigenden Strombedarf zu decken.

Biosprit könnte wichtiger Baustein werden

Biokraftstoffe und E-Fuels könnten einen erheblichen Teil der Emissionslücke schließen, insbesondere bei Fahrzeugen, die schwer zu elektrifizieren sind. Die Nutzung von Biokraftstoffen aus biogenen Reststoffen der Landwirtschaft könnte einen erheblichen Beitrag zur Minderung der Treibhausgasemissionen leisten.

Allerdings sind laut der Erhebung zusätzliche Maßnahmen wie eine ambitionierte CO₂-Bepreisung und die Förderung von Biokraftstoffen notwendig, um die Emissionslücke vollständig zu schließen und die Klimaziele zu erreichen.


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  1. Daniel 🍀

    Es würde schon helfen, wenn man verbieten könte/würde, dass Speditionen und LKWs im allgemeinen nicht als rollende Lager missbraucht werden und somit unnötig in der Gegend rumfahren.

  2. Gast 🎖

    Tempo-Limit, anyone?

    1. rogh 🌀

      Zu einfach und außerdem steht doch schon im deutschen Grundgesetz, dass die Würde des Menschen und unbegrenzte Geschwindigkeit auf der Autobahn unantastbar sind.

    2. Nyarla 🍀

      Tempo 100 für Verbrenner wäre schon mal Anreiz ;-)

    3. Denis 🏅

      Das ist aber auch schon wieder viel zu kurz gedacht.
      Klar verbrauchen da entsprechende Leute ein gutes Stück mehr Sprit wenn sie mit 200 über die Bahn heizen, aber wieviele sind das schon im Gesamtkontext?!

      Ich denke ein gutes Verkehrsleitsystem, #GrüneWelle, attraktive Öffis in den größeren Städten, sind da Maßnahmen die garantiert DEUTLICH mehr positiven Effekt aufweisen ;)

      Wenn ich mit meinem Auto, 75PS, Kleinwagen, 100km/h fahre brauche ich ca. 6,5L, bei 130 sind´s ca. 7,3L und bei 150 dann knapp 8L

      Wenn ich aber durch die Großstädte wie Berlin, Leipzig, etc. fahre, brauche ich durch unnötiges Stop and Go (man fährt an einer grünen Ampel los, auf einer Hauptstraße, und muss 200m weiter wieder an einer roten Ampel anhalten (es sei denn man wäre mit ca. 10km/h über dem erlaubten Limit gefahren… ein Schelm wer Böses denkt), schon knapp 9L im Schnitt.

      Mit meinem anderen KFZ sind es bei 100 ca. 8L, 180 ca. 11L und bei Stadtverkehr 14L.

      Und ich glaube am Tag verfahren deutlich mehr Menschen „unnötig“ Sprit in der Innenstadt als auf der Autobahn :O

      1. Kölner 🏅

        Klar verbrauchen da entsprechende Leute ein gutes Stück mehr Sprit wenn sie mit 200 über die Bahn heizen, aber wieviele sind das schon im Gesamtkontext?!
        Ziemlich viel https://www.tagesschau.de/wissen/klima/tempolimit-autobahnen-studie-101.html

        1. Denis 🏅

          So wirklich hilfreich ist der Link für die Argumentation Pro Tempolimit eig. auch nicht wenn man richtig liest.

          Denn hier geht man davon aus, dass die Leute auch sparsamer fahren wenn sie langsamer fahren. Muss aber sagen, leider kenne ich persönlich viel zu viele Menschen die so oder so nicht sparsam fahren.
          Ob ich bei 150 im 4/5 Gang verweile anstatt in den 6. zu schalten, oder bei 120 im 3/4 anstatt im Höchsten, ist halt am Ende auch gehupft wie gesprungen.

          Auch die Annahme dass aufgrund der langsameren Autobahngeschwindigkeit deutlich mehr Menschen auf die Bahn umsteigen bezweifel ich auch sehr stark :D
          Ich mein kein Mensch fährt mit der Bahn, weil er ne halbe Stunde schneller wäre.
          Come on :O

          Dann doch gleich Tempolimit 30 auf Autobahnen, dann könnte vielleicht ein Kipppunkt erreicht werden ;)

          Auch preislich, wenn es sich für jemanden schon lohnt bei den aktuellen Preisen und dem ach so hohen Benzinverbrauch, mit 200 über die Autobahn zu heizen, dann wird die Bahn sicher nicht attraktiver weil ich langsamer fahre und weniger verbrauche.
          Also kommt man da auch nicht wirklich weiter.

          Und Tempo 80 außerorts ist halt auch totaler Quatsch, wie die 40 in Innenstädten.
          Jahrzehntelang haben sich Autobauer Gedanken über Getriebeübersetzungen gemacht.
          Alle Bestandsfahrzeuge sind nun auf die bisher angedachten Geschwindigkeiten ausgelegt. Das ändert sich nicht über Nacht.
          Mit allen Autos die ich im Familien und Bekanntenkreis schon gefahren bin, kann man wunderbar im höchsten Gang knapp über Leerlaufdrehzahl durch die Stadt bei 50km/h schweben und verbraucht weniger, als bei 40km/h wo ich einen Gang runter schalten muss.
          Und außerorts muss man dann an Steigungen und beim Beschleunigen in 70er und 80er Bereichen auch wieder oft außerhalb des Bereichs der optimalen Effizienz fahren, als bei 100.

          Ach, und wer in Physik aufgepasst hat, auch der Abrieb (auf gerade Strecke) ist bei 100km/h geringer, da auch die Haft und Rollreibung abnimmt –> weniger Feinstaub durch Reifen.

          Und wenn man einen Berg mithilfe der Motorbremse bei 100km/h rollen lassen kann, schone ich auch die Bremsen, ergo weniger Feinstaub, weniger Verschleiß und damit weniger neu produzierte Bremsen.
          Bei 80 ist man dann schon deutlich häufiger am Nachbremsen weil das Auto alleine durch die Hangabtriebskraft schneller werden will.

          Und ne persönliche Sache, wie „seriös“ bewertet man eigentlich Studien, die sich mir nichts dir nichts von den Werten verdreifachen?!
          Ich mein, entweder sind da verdammt gebildete Leute am Werk, deren Arbeitsweise sehr vertrauenswürdig ist, oder der Sprit ist durch eine Verschwörung so viel schlechter geworden dass die Leute jetzt 3x so viel Sprit verbrauchen #ironieoff

          Aber im Ernst. Was hälst du denn von Schätzungen im Bauwesen, die dann auf den 3 fachen Beitrag nachkorrigiert werden?
          Oder wenn dir dein Kumpel sagt, bin in 1/2h da und er kommt am ende 1,5h später?
          Hat doch alles so ein „Gschmäckle“ :X

          1. Gast 🎖

            Genau das meine ich, lieber Denis. Sehr, sehr viele Worte, damit sich bloß nix ändert. Leider, leider existieren zu einem Tempolimit auch keinerlei Vergleichswerte, an denen man sich mal orientieren könnte. Wenn doch bloß mal ein anderes Land auf die Idee mit einem Tempolimit kommen würde. Könnte man sich ja mal anschauen, wie das funktioniert. Aber auf einem Planeten voller 150 kmh im 4.Gang Fahrer ist ein Tempolimit ja leider nicht vorstellbar. Oh, Moment… Sind wir vllt doch die Geisterfahrer?

      2. Gast 🎖

        Du hast ja nicht unrecht. Aber jetzt vergleich doch mal bitte den Aufwand der von Dir genannten Maßnahmen mit: Änderung einer Vorschrift und Änderung von Straßenschilder. Die berühmte „low hanging fruit“.

        1. Denis 🏅

          Naja, gibt ja genügend Berichte wo gezeigt wird, dass gerade Straßenschilder auch nicht gerade „günstig“ sind. 2 Kulturschilder (die braunen) sollen in Bayern was über 80k € kosten. Gab´s letztens mal nen Beitrag dazu.

          Müsste sicher nicht sein, aber da verdient sich halt auch jemand ne goldene Nase dran.

          Zumal es ja am Ende, wenn das mit dem Klima doch so wichtig ist, überhaupt nicht um die kleineren Maßnahmen gehen sollte.
          Ich mein, das Argument „ist doch besser als nix“ und „i-wo muss man anfangen“, lasse ich persönlich einfach nicht gelten, wenn man im selben Atemzug das Ende dieser Welt innerhalb einer Generation voraussagt.

          Gerade DANN müsste man ZUERST bei den Big Impacts anfangen, Öffis stark subventionieren und attraktiv machen, Frachtgüter so klimafreundlich wie möglich transportieren, unnötige Flüge/Schiffscontainer an „China-Schrott“, Einweggütern etc. die auch lokal produziert werden könnten unterbinden, allgemein Nachhaltigkeit groß schreiben, also dass sich eben nicht alle 3-4 Jahre neues Auto geleast wird, alle 1-2 Jahre neues Handy, etc etc…
          LKW´s hauptsächlich nur noch für die letzte Meile auslegen, dafür Schiene wieder vermehrt auf Schiene setzen.
          Und wie gesagt, auch in den Innenstädten für geringeren Verbrauch sorgen.
          Denn alles in Allem, lässt sich hier trotzdem viel viel mehr CO2 einsparen.

          Und wenn man auch wieder dahin kommt, dass es auch wieder mehr Kleinwagen, oder allgemein „nützlichere“ Fahrzeuge gibt (#nichtnursuv), dann würde ja auch der Verbrauch sinken. Egal ob E-Auto oder Verbrenner. Egal ob Stadt, Land oder Autobahnverkehr!

          Und nen VW Up mit ner Batterie für 150-200km Reichweite ist halt einfach umwelttechnisch rentabler als ein ID5GTX irgendwas mit Akkus für 500km.
          Gerade wenn man dann die Akkus noch einfach austauschbar a la Nio machen würde.

          Am Ende ist es ja trotzdem so, wenn der große SUV nur noch 60% Restkapazität hat, will den Akku keiner mehr haben. Dann wird er i-wo auch zeitnah verschrottet und ist nix mehr Wert. Obwohl noch „viel“ Akku drin steckt. Bzw. solange nicht austauschbar geht das ganze Auto in die Bilanz ein.

          Wenn man aber nach 7-8 Jahren den kleinen UP-Akku tauschen muss, verwirft man ja im Verhältnis wenig wertvolle Rohstoffe weg.

          Schwieriges Thema, aber ich find´s immer sehr schade, dass die Politik sich nur eeeewig um die Kleinigkeiten streitet, egal ob in DE oder EU-weit, die halten sich jahrelang mit Quatsch auf deren Impact im Gesamtkontext gering ist. Egal ob jedes Gramm zählt oder nicht.
          Und die wahrhaftig wichtigen Diskussionen werden gemieden.

          Dann bin ich ehrlich, seh ich es auch als letztes Glied der ganzen Reihe auch nicht ein, warum ich nicht zeitlebens auch noch etwas Spaß haben soll und lieber nen schönen V8 fahre, solange es noch geht.
          Am Ende darf man dann auch mal egoistisch sein :/

          1. Gast 🎖

            Ziemlich viel Text, der nichts bringt. Sorry. Denk doch mal darüber nach, warum die Low Hanging Fruits so ein berühmtes Konzept sind. Oder nimm mal meinen Chef, der sagt immer „A wie anfangen“. Was Dir vorschwebt sind einfach nur nett verpackte Hinhalte- und Verweigerungstaktiken. Natürlich muss man da ran. Aber das dauert halt. Und dann lieber erst mal gar nichts machen? Wenn jedes Gramm zählt, dann doch wirklich jedes. Und gerade Du mit deinem V8 solltest Dich doch über ein Tempolimit freuen. Der brummelt schön bei 2000 Touren rum, verbraucht dabei weniger als kleinhubige Nähmaschinen und wir sparen insgesamt so viel CO2, dass deine paar Gramm in dem Kontext wirklich egal sind.

      3. rogh 🌀

        Grüne Welle, dass ich nicht lache. Gab es in Berlin mit angezeigte Richtgeschwindigkeit auf der Heerstraße. Hat sich nur keiner dran gehalten und ist lieber mit 60 auf die Ampel, um dann zu bremsen und zu warten und die Grüne Welle für die anderen Teilnehmenden zu stören.

        Davon ab, zweifele ich daran, dass man das komplexe Strömungsverhalten vom Verkehrsfluss und die vielen Ampel einer Großstadt so regeln kann, daß es eine Grüne Welle gibt.

        Zum Tempolimit gibt es genügend wissenschaftliche Studien, die dir widersprechen und den signifikanten Mehrwert von Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit belegen.

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