Sony SmartWatch 2 im Test

Sony Smartwatch 2 Header

Während meiner Kindheit raste gern mal K.I.T.T., der hyper-intelligente und sprechende Pontiac Firebird Trans Am durch das Fernsehprogramm. Es war schon einfach cool, wenn Michael Knight über seine Uhr ganz lässig seinen schwarzen Flitzer zur Rettung gerufen hatte, oder?

Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen und nun sind die Mobiltelefon-Hersteller an der Reihe und können uns sogar noch bessere Technik in unsere Armbanduhren reinbasteln. Die Pebble Watch, Samsungs Galaxy Gear, Sonys Smart Watch 2 – mittlerweile schon in der dritten Generation und noch einige Modelle mehr, möchten uns also den Mini-Computer ans Handgelenk packen.

Meine Wenigkeit, in der Funktion als Technik-Nerd in der Familie, liebäugelte schon sehr lange mit der Pebble Watch, welche aber auch über ein Jahr nach dem eigentlichen Release, immer noch nur über Umwege nach Deutschland geliefert wird. Der Zoll lehnt die Einfuhr nach Deutschland wegen fehlender Zertifikate bis zuletzt ab. Es bleiben aber glücklicherweise noch ein paar weitere Smartwatches über und so habe ich mich vorerst für die Sony Smartwatch 2 entschieden. Die Galaxy Gear steht übrigens ebenfalls auf der ToDo und soll in ein paar Tagen bei mir eintreffen. Nun aber vorerst zur Sony SmartWatch 2.

Lieferumfang

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Im Lieferumfang befindet sich die Uhr selbst, ein kurzes USB zu MicroUSB-Ladekabel und natürlich auch noch die obligatorischen Kurzanleitungen. Dazu gibt es noch einen Key für eine kostenlose Runtastic Pro App und das war es auch schon grob.

Runtastic

Wichtige technische Details

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  • Display: 1,6 Zoll Transflektiv
  • Auflösung: 220 x 176 Pixel
  • Maße: 42x41x9 mm
  • Gewicht: 122,5g mit Metallarmband
  • Kompatibilität ab Android 4.0 aufwärts
  • Konnektivität: NFC, Bluetooth 3.0 (!)
  • MicroUSB-Anschluss
  • Wasserfest nach IP57
  • Handelsübliches 24mm Armband

Zur SmartWatch 2 selbst

Die Uhr gibt es in einer Variante mit einem Kunststoff-Armband und auch mit einem Metall-Armband käuflich zu erwerben. Bei Amazon macht das am Ende grob 10-15 EUR Preisunterschied aus. Je nach Geschmack dürfte der Kunde damit also zufrieden sein.

Sony Smartwatch 2 Armbänder

Von Sony gibt es auch noch verschiedenste Farbvarianten der Kunststoff-Bänder im Zubehör. Wer möchte, kann aber auch jedes handelsübliche Armband mit der richtigen Breite im Uhrengeschäft um’s Eck kaufen.

Die restliche Optik der Uhr ist schnell umschrieben. Die Uhr wird von einem Metallrand umfasst, welcher sich am Design der aktuellen Xperia-Modelle orientiert. Rechts an der Seite ist der ebenfalls von der Xperia-Reihe schon bekannte Power-Button angebracht und gegenüberliegend befindet sich der MicroUSB-Anschluss versteckt unter einer Klappe. Unterhalb des Displays gibt es die Android-typischen Zurück, Home und Menü-Tasten zur Bedienung.

Inbetriebnahme

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Beim ersten Start begrüßt die Uhr mit einem Hinweis, dass man das dazugehörige Smartphone mit der Uhr koppeln soll. Hierzu muss gesagt werden, dass die SmartWatch 2 im Gegensatz z. B. zur Galaxy Gear mit jedem Androiden ab Version 4.0 aufwärts und mit Bluetooth 3.0 kommuniziert. Der Kopplungsvorgang kann manuell oder mittels NFC getätigt werden. Einmal verbunden wird man über die Uhr angewiesen, noch die nötige App auf das Handy herunterzuladen.

[appbox googleplay com.sonymobile.smartconnect.smartwatch2]

Über diese Anwendung können dann diverse Einstellungen getätigt oder aber auch aus dem Playstore zusätzliche Apps für die Uhr heruntergeladen werden.

Leider, aber auch irgendwie verständlich, funktionieren ein paar der verfügbaren Anwendungen von Sony selbst nur mit Xperia-Androiden bzw. der dort installierten Anwendungs-Versionen. Hierzu gehört unter anderem die Mail-App. Diese App oder z. B. auch die Twitter- und die Facebook-Anwendung verweigern die Korrespondenz mit meinem HTC One. Über eine kleine Suche in Google Play bin ich dann aber über die (kostenpflichtige) App WatchNotifier gestolpert, welche ganz bequem die Benachrichtigungen auf dem Androiden an die Uhr weiterleitet. Das genügt mir persönlich vollkommen, da ich die Mails, Chats oder Tweets ja sowieso nicht auf der SmartWatch selbst beantworten würde.

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[appbox googleplay de.elfsoft.watchnotifier]

Update

Während dieser Bericht auf die Veröffentlichung wartete, habe ich die kostenlose App Watchit! ausprobiert. Sie funktioniert im Grunde wie Watch Notifier, ist vielleicht nicht ganz so einfach zu konfigurieren, aber einmal eingestellt – sicher mindestens genau so gut. Empfehlung!

[appbox googleplay se.petersson.watch&hl=de]

Es gibt aber auch im Playstore einzelne Programme für die verschiedensten Anwendungen wie beispielsweise Whatsapp o.ä. Hier kann man sich evtl. kostenlos auch mit Benachrichtigungen für einzelne gewünschte Apps auf der SmartWatch 2 versorgen lassen. Ich persönlich bevorzuge allerdings eine App, welche mir alle Benachrichtigungen weiterleitet und nicht 20 verschiedene Mini-Apps.

Ansonsten sind auf der Sony SmartWatch diverse Einstellungen verfügbar. So kann z. B. die Helligkeit, die Sprache, die Uhrzeit uvm. eingestellt werden.

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Einige Apps sind auch schon vorab installiert. Ein Wecker, ein Timer, eine Messaging-App und auch verpasste Anrufe werden angezeigt. Es gibt z. B. auch die Anwendung Handy suchen von Sony, welche auf Knopfdruck das Handy klingeln lässt, falls der letzte Aufbewahrungsort nicht mehr so ganz geläufig sein sollte :)

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Im Playstore gibt es noch einige weitere Apps, so dass die Uhr am Ende auch beispielsweise als Taschenrechner, Taschenlampe (weißes Display), Notiz-Anzeige aus Google Keep, zur Profil-Verwaltung auf dem Androiden, Kalender-Reminder, Spycam, für Spiele wie Snake oder TicTacToe etc, oder zur Suche des gekoppelten Smartphones uvm. genutzt werden kann.

Auf zwei dieser Apps möchte ich kurz eingehen. Neben dem oben schon erwähnten WatchNotifier finde ich persönlich AutoLock noch eine sehr coole App:

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Die Sony SmartWatch 2 vibriert von Haus aus, wenn sie die Verbindung zum gekoppelten Gerät verliert, oder sobald die Verbindung wieder hergestellt wurde. Diese Funktion könnte man schon fast als kleinen Diebstahlschutz oder als Reminder nutzen, sollte man das Handy mal zu Hause vergessen. Mit der App Autolock wird dieses System noch erweitert und auf dem Smartphone automatisch der Sperrcode aktiviert sobald die Uhr außer Reichweite gelangt! Der Schutz kann auch auf Wunsch in wenigen Schritten manuell über die App auf der Uhr aktiviert werden. Sobald das Handy nun also aus der Reichweite ist, wird sofort der Sperrcode eingeschaltet. Bedeutet also zusammengefasst, dass das Handy im Alltag einfach und ohne lästigen Code entsperrt werden kann. Wird aber per Watch der Schutz aktiviert oder die Uhr verliert aus irgendwelchen Gründen die Verbindung zum Handy, so muss der Sperrcode eingegeben werden. Cool, oder?

[appbox googleplay de.elfsoft.autolock]

Eine weitere witzige und auch kostenlose App ist VFinder. Hier wird per Bluetooth das Kamerabild des Androiden auf der Uhr wiedergegeben. Natürlich wird das Bild nicht komplett ruckelfrei (BT als Übertragung) abgespielt, aber es genügt, um die Katzen im Nachbarszimmer zu überwachen, oder was euch sonst noch einfällt. :-) Ein Wischen über die Uhr, oder Tippen auf die Uhr macht dann mit dem Handy ein Foto des Geschehens.

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[appbox googleplay com.gmail.nagamatu.liveware.shutterwatch]

Natürlich gibt es noch viel mehr Apps für die Sony SmartWatch 2. Manche erscheinen sinnvoll, manche aber auch nicht. Eventuell habt ihr in den Kommentaren einen Tipp für mich? Ich werde meine Fundstücke in den nächsten Tagen dann noch hier auf MobiFlip vorstellen.

Es gibt aber auch negatives zur Uhr zu berichten. Was mich z. B. persönlich ultimativ an der Sony SmartWatch stört, ist dass man die so genannten Watchfaces (also die Ziffernblätter) nicht durch selbst erstellte Watchfaces ersetzen kann. Es gibt zwar Apps im Playstore, welche aber lediglich als Programm auf der SW2 ausgeführt werden. Drückt man den Homebutton wird die App beendet. Zudem bleiben diese Apps eben Apps und saugen auch am Akku der Uhr, da sie eben immer im Hintergrund laufen müssen.

Sony sollte hier dringendst Abhilfe schaffen und entweder das bisherige Angebot der fünf vorhandenen Watchfaces ausbauen, oder die Möglichkeit schaffen, mit einer Art Theme neue Ziffernblätter zu installieren. Für mich persönlich ist gerade das auch ein wichtiger Pro-Punkt für eine Smartwatch.

Ein weiterer Fauxpas, der so nicht geschehen sollte, ist in diesem Video zu sehen. Hier wird das Display durch Bewegung / schütteln des Armes aktiviert. Ich persönlich fand diese Umsetzung sehr interessant und auf der anderen Seite auch sehr sinnvoll, da man nicht immer umständlich den Power-Button auf der Seite der Uhr drücken muss, um bei Dunkelheit etwas auf dem Display zu erkennen. Anscheinend wurde dieses Feature aber, aus welchen Gründen auch immer, mit dem letzten Update einfach deaktiviert.

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Das Display der SW2 kann ohne Beleuchtung durch die „Transflektiv“-Technik gut abgelesen werden und Nachts oder bei schlechter Beleuchtung hilft ein Druck auf den Power-Button und schon wird für 5 Sekunden die Beleuchtung aktiviert.

Und sonst noch?

  • Das Silikon-Armband ist enorm staubanfällig. Zumindest im jetzigen noch sehr neuen Zustand ist es ein wahrer Fusselmagnet.
  • Die Uhr nutzt Bluetooth 3.0 und nicht Version 4.0 LowEnergy. Dies führt zwar dazu, dass die Uhr mit sehr vielen Geräten kompatibel ist, der Stromverbrauch ist allerdings höher.
  • Die Uhr habe ich nun seit Freitag in Benutzung und der Akku ist immer noch nicht leer. Drei Tage Laufzeit sind also auf jeden Fall drin. Tendenziell würde ich sogar eher vier Tage anpeilen.
  • Die Uhr benachrichtigt ganz diskret per Vibrationsalarm
  • Auch Anrufe werden sofern so gespeichert auch inkl. Anruferfoto dargestellt und können über die Smartwatch angenommen oder abgelehnt werden. Da die Uhr aber kein Mikrofon/Lautsprecher besitzt ist dies z. B. dann sinnvoll, wenn man am Smartphone noch ein Headset angeschlossen hat.

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Fazit

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Braucht man wirklich eine Smartwatch? Diese Frage lässt sich einfach nicht universell beantworten. Während der eine Anwender es evtl. als sehr sinnvoll erachtet diskret per Uhr auf eine SMS hingewiesen zu werden, oder auch mittels oben genannter Apps das Handy per Codesperre zu schützen, wird der andere das alles als unnötigen Firlefanz abwerten. In meinen Augen ist gerade die Sony SmartWatch 2 für knapp 130,- EUR mit einem Kunststoff-Armband ein Schnäppchen und sogar billiger als meine letzte Fossil-Uhr.

Deshalb ist für mich die SW2 ein cooles Gadget und vielleicht auch das ideale Geschenk für Weihnachten? Wer möchte kann die SmartWatch 2 auch für knapp 143,- EUR mit einem Metallarmband erwerben.


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