Vorwerk Kobold VR300 Saugroboter im Test

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Vor einigen Tagen wurde von Kobold, der Vorwerk-Staubsauger-Marke, der neue Kobold VR300 Saugroboter vorgestellt. Äußerlich stechen die Unterschiede zum mittlerweile gut vier Jahre alten VR200 nicht unbedingt sofort ins Auge, aber bei den Details gibt es deutliche Verbesserungen zu verzeichnen.

Was natürlich trotzdem sofort auffällt, ist das beim VR300 nicht mehr vorhandene Display auf der Oberseite. Laut diverser Studien und Umfragen soll das neue Modell nun dadurch leichter zu bedienen sein. Dazu dann in den folgenden Zeilen gleich mehr.

Lieferumfang

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Der Lieferumfang beinhaltet soweit alles zum Betrieb notwendige. Zum einen finden wir selbstverständlich den Robosauger VR300 selbst. Dazu die Ladestation, welche sich in der Ausgangsleistung minimal von der des VR200 abhebt. Ich persönlich habe also die neue Ladestation aufgebaut. Dazu noch den Staubfilter, ein Stromkabel für die Dockingstation und ein wenig Papierwerk.

Technische Details des Kobold VR300

  • Gewicht: ca. 5 kg (Gerät und Basisstation)
  • Maße: (L x B x H) 34 cm x 34 cm x 9 cm
  • Akkulaufzeit: max. 60 Minuten bzw. 90 Minuten (je nach Reinigungsmodus, Bodenbelag und Wohnungssituation)
  • Lautstärke: 70 dBA (gemessen unter Freifeldbedingungen auf Teppich)
  • Akkuleistung: Li-Ion 14,4 V; ca. 84 Wh, nominell
  • Akkuladezeit: nach max. 1 Stunde: erneutes Reinigen ist möglich, nach 3,5 – 4 Stunden: vollständige Aufladung nach komplett leerem Akku
  • Akkulebenszeit: ca. 70 % Kapazität nach ca. 800 Vollzyklen

Zum Kobold VR300 selbst

Die Einrichtung gestaltet sich recht einfach. Zuerst muss der Sauger erst einmal mit ordentlich Energie versorgt werden und sollte dazu an der Dockingstation geparkt werden. Wie üblich zeigt die grüne Welle den aktuellen Akkustand und auch etwaige Fehler (Behälter voll etc.) farblich an.

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Während der Ladezeit kann man prima die Zeit nutzen und schon einmal die App aus Google Play oder dem Appstore laden:

play.google.com

apps.apple.com

Nun muss (optional, aber für die wirklich coolen Features definitiv notwendig!) ein Account bei Vorwerk/Kobold erstellt werden und der Sauger mittels drücken der Spot und Eco-Taste für wenige Sekunden in die WLAN-Suche gebracht werden.

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Jetzt geht alles recht schnell. Nachdem der Saugroboter mit dem heimischen WLAN verbunden ist, wird er am Server registriert und anschließend noch nach einem Softwareupdate gesucht. Sollte eines verfügbar sein, wird es nun noch installiert und das war dann auch schon die erste grobe Einrichtung.

Vorwerk Kobold Vr 300 App Einrichttung Und Update Screenshots2018 12 04 18.51.24 Kopie

Ist der Sauger dann vollständig geladen, bietet er an, dass er sich auf Erkundungstour begeben möchte, um einen Grundriss der Wohnung/Etage zu erstellen. Dies sollte akzeptiert werden und dann fährt der VR300 auch schon los.

Das folgende Abfahren der Wohnung geschieht mit System und keineswegs einfach so blind darauf los. Alle Hindernisse finden sich später auf der erstellten Karte wieder und so etwas Ähnliches wie Strahlen deuten an, dass der Sauger hinter einer Wand oder einem Hindernis noch eine weitere Fläche vermutet.

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Ist die Tour beendet fährt der Sauger wieder an die Ladestation und meldet via Push-Nachricht auf das Smartphone, dass ein neuer Grundriss verfügbar ist. Dieser kann dann betrachtet und bearbeitet werden. Letzteres ist wie auch der Grundriss selbst eines der neuen Features des VR300.

In diesen Grundriss können nun so genannte No-Go-Lines eingezeichnet werden. Damit werden dann einzelne Bereiche in der Wohnung abgegrenzt, in denen der Saugroboter dann nicht mehr fährt. Auf diese Art und Weise müssen keine Magnet-/Absperrbänder oder gar elektronische Barrikaden (je nach Hersteller) o.ä. mehr aufgestellt werden.

Das Abfahren der Räumlichkeiten unter Beachtung der No-Go-Lines klappte im Test problemlos. Man muss lediglich darauf achten, dass der VR300 die Linien nur beachtet, wenn er von der Basis-Station losgeschickt wird.

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Etwaige Statusmeldungen werden jederzeit in der App oder auch als Push-Nachricht angezeigt. Damit bleibt man stets auf dem Laufenden und ist informiert, ob der Sauger den Vorgang beendet hat, der Staubbehälter geleert werden muss, oder z. B. ein neuer Grundriss erstellt wurde usw.

In der App selbst können die Statistiken jederzeit abgerufen werden. Zum einen sieht man in einer Grafik, wo der Robosauger seine Arbeit verrichten konnte und wie lange er benötigt hatte usw. Die gesaugten m² werden natürlich auch angezeigt.

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Ebenfalls in der App erreichbar sind die Reinigungsmodi, wie alle Räume, Spotreinigung und manuelles reinigen. Der Eco-Mode kann ebenfalls mit nur einem Handgriff eingerichtet werden. Dadurch ist der Sauger minimal leiser und hält mit einer Akkuladung auch ein paar m² mehr durch.

Verglichen mit dem VR200 wurde die Saugleistung noch einmal deutlich verbessert. Das Reinigungs-Konzept bleibt aber dasselbe, wie es auch schon im VR200 war. Die kleine rotierende Bürste vorne rechts befördert den Schmutz in die Mitte des VR300 und dort wird der Schmutz dann von der breiten, rotierenden Bürste nebst Saugmotor in den Staubbehälter befördert.

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Der Staubbehälter lässt sich zum einen händisch an einer grünen Lasche herausholen und in den Mülleimer leeren oder aber auch mittels eines handelsüblichen Staubsaugers durch eine Öffnung auf der Oberfläche aussaugen. So kommt man mit dem Schmutz nicht in direkten Kontakt.

Ich liebe Staubsauger mit ihrer Bürste einfach für das Ergebnis. Es genügt schon den Sauger einmal über einen dieser kleinen Vorleger laufen zu lassen. Man sieht sofort, was die rotierende Bürste aus dem Teppich rausholt.

Der VR300 kommt mit einer Akkuladung auch weiter, als mein VR200. Es mag sein, dass das am Alter des VR200 liegt, der ja immerhin schon 2014 vorgestellt wurde. Aber zum jetzigen Zeitpunkt musste der VR200 auch gern mal noch eine kurze Zwischenpause an der Ladestation einlegen, bevor er die Wohnung komplett sauber gemacht hatte.

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Die Ladestation sieht optisch aus wie bisher (mit der Eingangs schon erwähnten etwas schwächeren Ausgangsleistung) und wird vom Sauger auch zielsicher angefahren. Einmal in der Nähe sorgt der VR300 dafür, dass die Kontakte auch gut anliegen und wackelt noch 2-3 mal mit „dem Hintern“ gegen die Ladestation, damit die Kontakte auch sicher verbunden sind.

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Sensoren und Technik sind im Kobold VR300 natürlich reichlich verbaut. Es gibt Infrarotsensoren, damit der Sauger nicht die Treppe herunterfällt und Absätze erkennt, drei Ultraschallsensoren an der Front erkennen auch transparente und verspiegelte Hindernisse, Kontaktsensoren im Bumper sorgen dafür, dass Hindernisse im Falle eines Falles nur leicht berührt werden.

Bis zu 2 cm hohe Hindernisse (Wäscheständer beispielsweise) werden überklettert. Radar/Lidar-Technik kartografiert die Wohnung.

Auch eine Alexa-Unterstützung ist natürlich vorhanden. Somit steht einer Sprachsteuerung nichts im Wege. Wie üblich muss hierfür nur der Skill aktiviert und mit dem Kobold-Konto verbunden werden. Dann genügt ein

Alexa? Starte Kobold Roboter!

Und schon legt der kleine Robosauger los.

Wenn ich den Sauger mit den günstigen Saugrobotern vergleichen müsste, so fällt mir auf jeden Fall auf, dass er sich noch nie mit meinem WC (ganz normales Ding) verkeilt hat. Das schafften fast alle weiteren von mir getesteten Modelle.

Die neue Karten-Funktion inkl. No-Go-Lines und einer dadurch systematischeren Reinigung ist bei den meisten günstigen Modellen auch nicht dabei.

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Die App ist super übersichtlich und auch das neue Bedienkonzept ist in Ordnung, da die Grundfunktionen durch Tasten auf dem Saugroboter aktiviert werden können und der Rest mit der App jederzeit möglich ist.

Ersatzteile wie Filter, Reinigungsbürsten und mehr, gibt es im Online-Shop von Kobold und in den diversen Vorwerk-Shops in den Städten zu kaufen.

Und sonst noch?

  • Es können mehrere Karten mit No-Go-Lines erstellt werden. Allerdings benötigt der VR300 dann trotzdem beispielsweise für jedes Stockwerk eine Ladestation, da die No-Go-Lines nur dann beachtet werden, wenn der Sauger von der Ladestation losfährt.
  • Das Volumen des Müllbehälters ist ausreichend groß um unsere knapp 50 m² (reine Saugfläche) abzufahren und je nach Verschmutzung kann dies sogar noch ein zweites Mal geschehen. Meistens leeren wir den Behälter aber nach einer Fahrt direkt wieder aus.
  • Der Vorgänger VR200 soll nur noch dieses Jahr verkauft werden und dann im Sortiment durch den VR300 ersetzt werden.

Fazit zum Vorwerk Kobold VR300

Der Vorwerk Kobold VR300 ist der Favorit meiner diesjährig getesteten Staubsauger-Roboter. Er zeigt sehr deutlich, dass es einen Unterschied macht, ob man einen Saugroboter für um die 200,- EUR erwirbt, oder eben tiefer (899,- EUR UVP) in die Tasche greift.

Bei letzterem erhält man einfach einen Saugroboter, der mit technisch hochwertigen Sensoren ausgestattet ist und dessen App auch übersichtlich und funktionell gestaltet ist. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man bei anderen Herstellern wie Xiaomi ähnliche Technik für weniger Geld bekommt.

Mir persönlich fehlt im Falle des Kobold VR300 lediglich noch die Möglichkeit der Kennzeichnung einzelner Räume, nebst gezielter Sprachsteuerung unter anderem auch für einen solchen Raum. Dann wäre der VR300 perfekt.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Vorwerk Kobold VR300 mit 4.5 von 5 Punkten.

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