10 Tage mit dem Apple iPad – Teil 1

Mein erstes Apple-Gerät ever und dann gleich ein iPad. Ich hatte das Tablet in der Top-Version (64GB + 3G) für genau 10 Tage zur freien Verfügung und konnte es auf Herz und Nieren prüfen. Manche Dinge haben mich positiv überrascht und manche Dinge enttäuscht.

Für die Apple-Kenner unter euch ist vieles sicher ein alter Hut, ich persönlich hatte noch nie etwas mit iTunes, Quicktime und Co. zu tun und werde versuchen auf die für mich wichtigsten Punkte einzugehen. Es soll keine Grundsatzdiskussion werden, sondern eine persönliche Analyse. Der Test wird sich in mehrere Teile aufgliedern.

Aller Anfang ist schwer

Das Auspacken war recht unspektakulär, darum habe ich kein Unboxing-Video gedreht. Weiße Schachtel, iPad, Netzteil, USB-Kabel, SIM-Karten-Rauszieh-Dingens und ein paar Heftchen, in die eh keiner rein schaut.

Wer sich ein iPad kauft, merkt schnell, dass er mit diesem Gerät tief in die Apple-Welt abtauchen muss. Ohne iTunes lässt sich das teure Stück Technik nicht mehr als einschalten, eine Aktivierung über den Computer ist in jedem Fall unumgänglich. Für mich ist dies Neuland, denn ich spiele lieber erstmal rum, bevor ich mich mit den Details befasse. Es gibt sicher Schlimmeres, aber der erste Eindruck wird dadurch etwas kaputt gemacht.

Mit iTunes kommt natürlich auch Quicktime mit auf den eigenen Computer, dagegen habe ich mich jahrelang erfolgreich gewehrt und auch jetzt ist es mir bei Apples Lobeshymnen zu HTML5-Video unverständlich, wozu man dieses Format inkl. Plugin unbedingt benötigt.

Ich habe es dann hinbekommen mir einen iTunes-Account zu besorgen und das iPad, welches sich sehr vorbildlich von ganz alleine eingerichtet hat, mit meinem PC zu koppeln und zu aktivieren. Taucht man einmal in Apples Welt ab, dann funktioniert in der Regel auch alles.

Edler Schminkspiegel

Die Zwischenüberschrift sagt bereits alles. Die Hardware ist wahnsinnig edle und wirklich astrein verarbeitet, nimmt man das Gerät aber zum ersten mal in die Hand, könnte man meinen, man hat einen Schminkspiegel vor sich. Die Farben kommen auf so einem Display einfach besser rüber und für zu Hause ist das auch okay, aber unterwegs hatte ich schon meine Problemchen alles zu erkennen.

Der Lautsprecher, sowie alle Anschlüsse und Tasten sitzen einfach wie angegossen im Gehäuse. Da wackelt nichts, kann man bei dem Preis aber auch erwarten. Einzig das Apple-Logo auf der Rückseit wirkt irgendwie plastemäßig billig und gibt auch ein wenig nach.

Klangwunder

Der Klang des verbauten Lautsprechers ist wirklich Hammer. Da sollten sich die Hersteller von Netbooks mal ein Beispiel dran nehmen. Sicher sind keine tiefen Bässe zu erwarten, aber nichts klingt blechern oder hohl, sondern alle Töne kommen angenehm und voll rüber. Mit dem kleinen Metallgitter schaut der Lautsprecher auch noch super aus. Ob dieser auf Dauer ein Schmutzfänger ist, konnte ich in 10 Tagen leider nicht feststellen.

Da drehst du durch

Nervig und praktisch zu gleich ist die automatische Drehung in alle Richtungen und der dazugehörige Schalter. Bisher war ich von Smartphones immer nur einen Neigewinkel gewohnt, ab dem das Bild in eine Richtung gedreht wurde. Es ist natürlich schön, dass dies beim iPad in alle möglichen Richtungen funktioniert, aber ich weiß nicht warum, mich hat es des Öfteren genervt.

Entweder hatte ich vergessen die Position zu fixieren oder ich hatte sie fixiert und musste sie erst wieder lösen. Sicher auch hier nichts Schlimmes und unter Umständen einfach eine Frage der Gewohnheit.

Brillante Pixel

Das Display ist von den Farben und der Leuchtkraft her erste Sahne, dennoch merkt man im Alltag schon ab und an die etwas geringe Auflösung. Gestochen scharfe Schriften, wie sie dauernd in Apples Werbevideos erwähnt werden, sucht man gerade beim Surfen im Internet vergebens. Pixel sind eindeutig zu erkennen.

Versteht mich nicht falsch, es wirkt nichts grobkörnig oder ähnliches, aber Apple hat mit dem neuen Retina-Display des iPhone 4 selbst neue Maßstäbe gesetzt. Wer ein Super AMOLED oder ein Retina-Display gesehen hat, der fühlt sich mit dem iPad-Display in Sachen Auflösung etwas hinten dran. Im Alltag stört es allerdings kaum, da man das Gerät üblicherweise recht weit weg vom Auge hält.

Standorte, Daten und Sound

Leider ist ja nur den iPad-Versionen mit 3G auch ein GPS-Empfänger vergönnt, was auch im ersten Moment logisch erscheint, weil die WiFi-Version werden wohl mehr Menschen nur in den eigenen 4 Wänden nutzen. Zwar könnte man unterwegs ohne Probleme seine 3G-Verbindung vom Smartphone über W-Lan mit dem iPad teilen und würde sich so den extra Datentarif sparen, aber am Apple-Kuchen wollen ja auch noch die Provider mitverdienen.

Der Standort ist sowohl über Handy- und W-Lan-Netz, als auch über GPS immer ruck zuck gefunden und scheint sehr genau zu sein. Gerade die GPS-Funktion ist deutlich schneller, als bei mir bekannten Smartphones.

Ich habe das iPad mit einer SIM-Karte von Vodafone betrieben und konnte in Sachen Datenübertragung keinen negativen Punkt feststellen, was allerdings schon etwas bescheiden ist, man kann mit dem Gerät keine SMS empfangen oder Versenden. Hätte ich irgendwie praktisch gefunden.

Der Sound über angeschlossene Kopfhörer hängt sicher in erster Line von den Kopfhöhrern ab, der Output des iPads ist aber sehr kräftig und klingt bei den verschiedensten Klängen angenehm.

Stillgestanden

Im Lieferumfang meines Testgerätes war nicht nur das iPad, sondern auch das original iPad-Dock und -Case. Das Dock ist ziemlich klein und mit knapp 30 Euro nach meinem Geschmack auch recht teuer. Es hält das Gerät aber sicher und bietet einen zusätzlichen Audioanschluss.

Meinung

Das iPad macht hardwaretechnisch vieles richtig, liegt gut in der Hand und fühlt sich sehr edel an. Die Verarbeitung ist top, bei der Preisklasse aber auch so zu erwarten. Es ist schwerer als gedacht und so lässt es sich nicht dauerhaft nur in den Händen halten. Wer sich wenig Gedanken über Apple und iTunes macht, muss nur installieren und kann sich wohlfühlen. Ein kleiner bitterer Beigeschmack bleibt dennoch, denn so richtig uneingeschränkt fühlt man sich nicht.

Das war Teil 1 meines iPad-Test, in dem ich bewusst kaum auf das Innenleben eingegangen bin. Wie Ihr seht, sind jetzt schon einige Bilder zusammen gekommen, da ich weitere Dinge gern mit diversen Screenshots belegen würde, macht es wenig Sinn, diesen einen Post zu überladen.

Also, schaut die Tage wieder vorbei, dann gibt es Teil 2, der auf das Betriebssystem und die Systemprogramme eingeht und später in Teil 3 berichte ich über die Erfahrungen mit dem AppStore und diversen Apps.

Meinungen und Fragen dürfen gerne in den Kommentaren hinterlassen werden.


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