So will die Bundesnetzagentur jetzt Funklöcher aufdecken

Die Bundesnetzagentur hat ein neues, einheitliches Messverfahren zur Überwachung der Mobilfunkversorgung in Deutschland eingeführt.

Das Verfahren ist Teil der Gigabitstrategie der Bundesregierung aus dem Jahr 2022 und wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung umgesetzt. Ziel ist es, die tatsächliche Mobilfunkqualität aus Sicht der Nutzenden zu erfassen und nicht nur technische Signalwerte. Dadurch soll ein realitätsnäheres Bild über die Verfügbarkeit und Qualität mobiler Sprach- und Datendienste entstehen.

Laut Bundesminister Dr. Karsten Wildberger sollen die neuen Messdaten dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für den weiteren Netzausbau zu verbessern. Auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, betont den Wechsel von der Messung der Signalstärke hin zu einer nutzerorientierten Erhebung, bei der Datenraten und Sprachverbindungen im Vordergrund stehen. Das neue Konzept soll zudem externen Akteuren offenstehen und sich als allgemeiner Standard etablieren.

Technische Umsetzung und Beteiligung Dritter

Die Messung erfolgt mit acht handelsüblichen Smartphones, die mit einer einheitlichen Software ausgestattet sind. Vier Geräte erfassen die Sprachqualität, die anderen vier messen die verfügbare Datenrate – jeweils getrennt nach Netzbetreiber. Die Tests erfolgen während Fahrten durch vordefinierte Gebiete. Die Steuerung und Datenerhebung erfolgt cloudbasiert. Frühere Verfahren basierten auf Funksignal-Scannern, deren Aussagekraft für Nutzererfahrungen begrenzt war, so die Bundesnetzagentur.

Mit dem neuen Konzept kommt die Bundesnetzagentur ihrem gesetzlichen Auftrag nach, die Netzabdeckung zu überwachen und die Angaben der Netzbetreiber zu überprüfen. Das Verfahren soll für mehr Transparenz sorgen und mögliche Abweichungen zwischen den Selbstauskünften der Betreiber und den realen Nutzerdaten aufzeigen. Durch die Veröffentlichung der Methodik wird zudem verdeutlicht, wie die Bundesnetzagentur die Mobilfunkversorgung bewertet.

Das vollständige Messkonzept ist öffentlich zugänglich.

Nicht vergessen: Ihr könnte auch selbst Daten zu Funklöchern liefern. Die Breitbandmessung bzw. „Funkloch-App“ steht für Android und iOS kostenlos im jeweiligen Store zur Verfügung.


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  1. Mårtiň 🌀

    Die Messung ist ja schön und gut, aber es muss dann halt auch etwas passieren, damit eine Verbesserung entsteht. Ich habe das Gefühl, hier übt die Bundesnetzagentur generell zu wenig Druck auf die Provider aus.

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