Allview X1 Soul (aka Gionee Elife E6) im Test

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Die vergangenen Tage hatte ich Gelegenheit das Allview X1 Soul zu testen. Das umgebrandete Gionee Elife E6 wird für den rumänischen Raum produziert und präsentiert auf dem Papier sehr viele technischen Details, die es als Spitzengerät daherkommen lassen. Doch irgendwo wird ja bekanntlich immer gespart? Meine Eindrücke zum Gerät dann in den folgenden Zeilen.

Lieferumfang

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Im Lieferumfang des Allview X1 Soul befinden sich die üblichen Verdächtigen:

  • Allview X1 Soul
  • Netztel mit USB-Anschluss
  • Datenkabel
  • Nupsi, um die MicroSIM einzusetzen
  • 3,5er Klinkenstecker Headset
  • Anleitung
  • Display-Schutzfolie
  • Handyhalterung mit Saugnapf

Die wichtigsten technischen Details

  • 5 Zoll FullHD 1920 x 1080 Pixel IPS Display
  • 1,5 GHz Quadcore MediaTek MT6589 CPU
  • Power VR SGX544 GPU
  • 32 GB interner Speicher mit 2 GB RAM
  • 5 Megapixel Front- und 13 Megapixel Rückkamera
  • FM Radio
  • Bluetooth 4.0, DualBand WiFi 802.11 b/g/n
  • Akku: 2000 mAh SDI Li-Poly
  • Maße: 143 x 69 mm bei 129 Gramm

Zum Gerät selbst

Was sofort am X1 auffällt, ist das sehr hochwertige Unibody-Gehäuse, welches aus Polycarbonat besteht und das 5 Zoll IPS FullHD-Display umschließt. Das Handy bleibt dabei schlanke 7,9 mm dick und hat dennoch Platz für eine 13 Megapixel-Kamera und einen 2000 mAh Akku. Der Look des Smartphones selbst erinnert ein wenig an neuere iPhones oder die aktuellen Xperia-Modelle.

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Die Front besitzt keine Tasten und beherbergt die On-Screen Softkeys, die 5 Megapixel Kamera und die üblichen Annäherungssensoren etc. Auf der linken Seite ist der Slot für die MicroSD-Karte angebracht. Auf der Unterseite befindet sich der MicroUSB-Slot ein Mikrofon und die Lautsprecher, auf der rechten Seite ist die Lautstärke-Wippe und auf der Oberseite der Power-Button und der Klinkenstecker-Anschluss. Auf der Rückseite ist die 13 Megapixel Kamera nebst LED-Blitz und ein Mikrofon angebracht.

Der Hersteller hat in das Smartphone so ziemlich das beste reingepackt, was man aktuell an Hardware erwarten kann. 32 GB Speicher mit 2GB RAM, ein FullHD 5 Zoll Display, eine 13 Megapixel Kamera usw. Leider ist es so, dass es fast überall bei vergleichsweise günstigen Angeboten einen Haken gibt. Im Falle des X1 wäre das in meinen Augen der Quadcore Prozessor mit 1,5 GHz. An sich ließt sich die CPU-Beschreibung sehr gut, allerdings kann der MediaTek MT6589 keinesfalls mit einem modernen Snapdragon S4 Pro o.ä. mithalten und so sorgt die CPU in Kombination mit den grafischen Theme-Spielereien etc.  auf dem X1 dafür, dass das System leider merklich hier und da ruckelt. Auch die Benachrichtigungsleiste ruckelt beispielsweise, während sie beim aufklappen zögerlich den Bildschirm herunterfährt. Das trübt den Gesamteindruck schon ein wenig. Dennoch ist das Handy sehr gut verarbeitet und nicht jeder möchte immer das aktuelle Top-Modell kaufen.

Software

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Auf dem Allview X1 ist Android 4.2.1 vorinstalliert. Dazu kommen diverse Anpassungen an der Oberfläche. Der Launcher ermöglicht die Nutzung von Themes und erinnert mich ein wenig an den MIUI-Launcher, allerdings im Gegensatz zu MIUI mit einem Drawer, der die kompletten installierten Apps auflistet. Die Listen in den Einstellungen wurden grafisch aufgehübscht und kommen edel weiß mit orangenen Schaltern daher.

Dazu bekommt das X1 auch einiges an Software-Zusatz-Features spendiert, wie es auf aktuellen Highend-Smartphones eben der Fall ist. Das X1 beherrscht beispielsweise eine Gesten-Steuerung, welche aber in meinem Fall eher schlecht funktioniert hat. So soll das X1 z. B. ein Gespräch ablehnen, wenn man über das Display nach oben fährt oder annehmen, wenn man nach unten fährt. Dies hat nur sehr selten funktioniert und ich würde vermutlich schneller meine Hände abtrocknen und das Gespräch altmodisch annehmen.

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Auch die Video-Funktion wird durch intelligente Funktionen verbessert. Ähnlich wie auch LG oder Samsung möchte das X1 Soul auch das abgespielte Video anhalten, wenn die Augen nicht mehr auf das Display gerichtet sind. Auch dies hat in meinen Tests zwar öfter, aber auch nicht immer funktioniert. Der Hersteller packt zusätzlich zum normalen Android auch noch diverse Zusatz-Apps auf das X1 Soul. So findet sich die Software Bitdefender Mobie Security&Antivierus schon vorinstalliert auf dem X1.

[appbox googleplay com.bitdefender.security]

Solche Apps würde ich persönlich mir aber eher gern selbst aussuchen und wenn dann schon selbst installieren, da sie in meinen Augen höchstens das System ausbremsen, statt zu helfen. Zusätzlich gibt es aber auch noch nützliche Anwendungen, wie beispielsweise noch eine Note-App und auch eine Office Suite ist vorab schon installiert.

Wie vorhin schon erwähnt ist aber auch das System ansich aufgehübscht. Die Quick-Toggles wurden noch um einige Funktionen erweitert und so finden sich unter anderem ein Gastmodus und eine Energiesparfunktion in den Toggles in der Benachrichtigungsleiste wieder. Ordner werden ähnlich früheren IOS-Versionen auf der Unterseite des jeweiligen Bildschirms aufgeklappt. Überall im System gibt es Möglichkeiten die Themes und auch das Wallpaper zu ändern. Sogar ein One-Klick-Änder-Widget für Themes, Wallpaper etc. ist vorhanden und wechselt zufällig zwischen den installierten Objekten durch.

Auch eine Backup-Funktion wurde dem ROM spendiert. Kontakte, SMS, Anruflisten und auch Emails werden über dieses Backup gesichert.

Vielleicht wurde einfach zuviel am ROM gebastelt und man hätte ein flüssigeres Ergebnis haben können, wenn größere Teile der Firmware original belassen worden wären?

Benchmarks

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Gerade weil das System stellenweise nicht so ganz stark auf der Brust zu sein scheint, habe ich dann doch wieder ein paar Benchmarks angeworfen. Während beispielsweise mein LG G2 beim letzten Test von AnTuTu mit fast 50 fps daher kommt, bewegt sich das X1 hier bei knapp 15 fps. AnTuTu und Quadrant sollten genügen, um den aktuellen Stand der Power darzustellen:

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Hier fällt eben doch auf, dass die Werte des eigentlich aktuellen Top-Smartphones gerade mal so an einem Nexus 4 oder HTC One X kratzen. Dabei stellt sich dann schon die Frage, ob man sich nicht evtl. für das gleiche Geld ein Nexus 5 kaufen möchte?

Multimedia

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Der eingebaute Yamaha-Verstärker und das DTS-System lassen den Sound sehr gut rüberkommen. Die Kopfhörer bringen für „beigelegte Stöpsel“ auch ordentlich Mucke an das Gehör, können aber natürlich nicht mit hochwertigen extra erworbenen Kopfhörern mithalten.

Auf die Kamera haben die Entwickler besonderes Augenmaß gelegt. Zusätzlich zu normalen Kameras versteht sich die App auf:

  • Continuous Shooting: In 21 Sekunden werden 99 Fotos geschossen
  • Picture Clear: Störende Objekte werden um das Motiv herum entfernt
  • Panorama Foto:  180 Grad Panorama Aufnahmen
  • Hands free, Smile und V-Erkennung: Selbstauslöser, intelligente Erkennung von Lächeln und zum V gespreizten Fingern ermöglichen Bildern ohne Berührung des Handys selbst. Das funktionierte im Test außergewöhnlich gut
  • Best Picture lässt die Gesichter einer Gruppe aus mehreren Bildern auswählen (falls mal jemand blinzelt o. ä.)
  • 12 Filter ermöglichen künstliches Tuning im Instagram-Stil
  • Auslösen mit der Lautstärke-Taste

Ich habe wie immer ein paar Fotos in ein Google+ Album gepackt, wobei ich allerdings bei dem aktuellen Wetter kaum Fotos draußen im Angebot habe. Die Qualität der Kamera ist durchwegs ok. Wie fast jedes aktuelle Smartphone sind die Bilder bei normalen bis guten Lichtverhältnissen durchwegs in Ordnung und bei schlechtem Licht eher durchwachsen (siehe Foto vom BMW-Autohaus).

[gplus

plus.google.com

Und sonst noch?

  • Der Akku ist trotz meiner Nutzung ein wenig hervorzuheben. Er zeigt sehr schön, dass auch ein FullHD Smartphone mit 2000 mAh gut auskommen kann. Ich bin mit einer Ladung problemlos über den Tag gekommen und wenn ich das Handy mal zu Hause gelassen habe, lief das X1 direkt gleich mehrere Tage am Stück durch. Trotz Sync aller Mail-Konten etc.
  • Die Gesprächsqualität lässt ebenfalls nichts zu wünschen über. Meine Gegenüber haben mich stets gut verstanden.

Fazit

In meinen Augen ist das X1 Soul ein gut verarbeitetes Telefon. Leider macht die schwache CPU das eigentliche Highend-Smartphone zu einem sehr guten Mittelklasse-Androiden. Ich persönlich würde deshalb ehrlich gesagt eher zu einem Nexus 5 für ähnliches Geld oder gar zu einem gebrauchten HTC One in einer ähnlichen Preisklasse greifen.


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