Autonomes Fahren: Wer ist die Schwachstelle?

Mobilität

Es ist passiert, es gab beim autonomen Fahren mit einem Tesla einen ersten Todesfall. Dies teilt das Unternehmen aktuell im hauseigenen Blog mit.

Eine traurige Nachricht, wie sie uns auch so gut wie jeden Tag aus sämtlichen Polizeiberichten des Landes entgegen schwappt. „Die Medien“ (wie auch wir) nehmen derartige Informationen oft auf. Das Interesse am Thema autonomes Fahren ist allgemein hoch, Tesla polarisiert zudem in verschiedenen Bereichen der Thematik und gilt als Vorreiter auf dem Gebiet.

Kamera erkannte Lastwagen nicht

Was war passiert? Ein Tesla-Fahrer war mit dem Autopilot-System des Elektroautos in Florida unterwegs und hat sich anscheinend zu sehr auf die Technologie seines Fahrzeugs verlassen. Die Kameras des Autos konnten einen abbiegenden hellen Lastwagen nicht vom hellen Horizont bzw. Himmel unterscheiden und leiteten daher keine (Not-)Bremsung ein. Es erfolgte eine Kollision, bei welcher der Fahrer verstarb. Die US-Verkehrsaufsichtsbehörde NHTSA hat das Ganze bestätigt, der Unfall ereignete sich allerdings bereits im Mai dieses Jahres.

Tesla bedauert den Vorfall und nimmt wie erwähnt im hauseigenen Blog Stellung dazu. Das Unternehmen verweist dabei auf die Statistiken. Statistiken bringen einem einzelnen Opfer natürlich nichts und mildern diesen Fall nicht ab. Generell liegt die Unfallrate laut Tesla mit Autopilot allerdings deutlich niedriger, als bei Selbstfahrern.

Autopilot und Fahrer als Einheit

Wer ist also die Schwachstelle? Zunächst einmal, ohne den Fahrer zu betrachten, das System, welches den LKW erkennen hätte müssen. Eine Autofahrt kann allerdings trotz Autopilot eben nicht entkoppelt vom Fahrer betrachtet werden. Tesla verweist daher bei Nutzung des Autopiloten darauf, dass sich dieser in einer Beta-Phase befindet und die Aufmerksamkeit des Fahrers zwingend erforderlich ist. In diesem Fall haben also die Kamera und der Fahrer gleichzeitig versagt.

Nun wissen wir alle, was vernünftig wäre und wie Menschen in der Realität ticken. Vernünftig wäre es, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten, beide Hände am Lenkrad zu lassen und jederzeit, auch bei Nutzung eines Autopiloten, eingriffbereit zu sein. Ist es wahrscheinlich, dass der Großteil der Menschen so dem autonomen Fahren gegenübersteht? Ich habe da ehrlich gesagt meine Zweifel.

Vernunft ist nicht kalkulierbar

Es gibt Informationen, dass der Fahrer des Unfallwagens während der Fahrt einen Film geschaut hat, vermutlich über ein weiteres Endgeräte, denn das Tesla-System erlaubt bei Nutzung des Autopiloten keine Filmwiedergabe. Ich kann nicht verifizieren ob das stimmt, aber ich halte das für möglich. Dafür habe ich einfach schon zu viele irre, waghalsige und schräge Leute im Straßenverkehr erlebt.

Am Ende führt dieser traurige Fall eventuell dazu, dass Tesla die Technologien der Verkehrserkennung überarbeitet bzw. verbessert. An der Vernunft der Fahrer wird sich aber wohl leider nichts ändern, die ist nicht kalkulierbar.


Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Kommentar / Mobilität / ...