Bollinger B1: Geländewagen mit elektrischem Antrieb

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Bei Fahrzeugen, die ausschließlich elektrisch angetrieben werden, denkt man wahrscheinlich eher an Autos, die für den Stadtverkehr konzipiert wurden und im Falle eines Teslas auch noch elegant aussehen. Das ist nicht immer der Fall, wie ein Unternehmen aus den USA beweist.

Ihr Bollinger B1 ist nämlich für das Gelände abseits der Straße ausgelegt und außerdem extrem minimalistisch. Denn während in neuen Automodellen von Jahr zu Jahr mehr elektronischer Schnick Schnack verbaut wird, ist dieses Gefährt auf das Nötigste reduziert. Nach der Antriebstechnologie ist das fortschrittlichste wahrscheinlich das bluetoothfähige Radio. ;-)

Sämtliche Armaturen, also auch die Anzeige für den Akkustand, sind (bis auf ein winziges LCD für Infos wie Temperatur etc.) analog.

Dass diese „Elektroabstinenz“ von Vorteil ist, dürfte eigentlich jedem klar sein. Denn die Formel für ein wartungsarmes Auto ist ja ganz einfach: Je weniger Elektrik an Bord ist, desto weniger kann auch kaputt gehen.

Und das ist gerade für Leute, die ein Gefährt als Werkzeug betrachten besonders wichtig. Denn im Wald braucht niemand einen riesigen Touchscreen oder elektrisch verstellbare Sitze, dort zählen allein Geländetauglichkeit und Robustheit. Außerdem ernähren sich die ganzen elektronischen Funktionen ja auch von der Akkuladung und somit von der Reichweite.

Was das Design angeht finde ich den Geländewagen durchaus gelungen. Sein kantig metallisches Aussehen lässt ihn ziemlich robust wirken. Und das er elektrisch angetrieben wird hat nicht nur den Vorteil, dass die Umwelt geschont wird. Eine Fahrt mit dem B1 wird aller Voraussicht nach auch wesentlich leiser ablaufen, als mit einem benzinbetriebenen Off-Roader und gerade in der Natur ist das, wie ich finde, ein extremer Pluspunkt.

Rein technisch betrachtet handelt es sich um ein Allradfahrzeug mit maximal 320km Reichweite, 360 PS, 110 Volt Steckdosen, einer Bodenfreiheit von knapp 40cm, einer höhenverstellbaren Federung und enorm viel Stauraum. Einziges Manko: Mit der Stromversorgung wird es im Wald eher schwer. Und die im Gelände sehr wertvolle Untersetzung und eine Differenzialsperre scheinen zumindest auf den ersten Blick leider nicht verbaut zu sein. Dafür ist das Auto aber sehr flexibel, wer möchte kann das Dach, die Türen und die hinteren Fenster einfach abbauen.

Wenn man zum Schluss allerdings den Startpreis von wahrscheinlich 60.000 Dollar und die Stückzahl von 10.000 bis 20.000 pro Jahr bedenkt, wird schnell klar: Eine große Anzahl dieser Gefährte wird möglicherweise von gut betuchten Städtern gefahren werden und somit die weite Wildnis gar nicht erst erblicken.

Dass das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits Anfragen von öffentlichen Behörden wie dem „US Fish and Wildlife Service“ hat lässt jedoch noch hoffen, dass der angedachte Einsatzzweck trotzdem erfüllt wird.

Wer von dem Bollinger B1 begeistert ist, muss noch die Daumen drücken, dass er alle gesetzlich vorgeschriebenen Tests besteht, denn erst danach kann er über die Ladentheke rollen.

www.youtube.com

[quelle]via The Verge[/quelle]


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