Die Smartwatch – Braucht man das?

Kommentar

Seit knapp zwei Jahren laufe ich mit einer Smartwatch am Arm herum und so langsam aber sicher steigt das Interesse an diesen Gadgets. Doch es stellen sich noch immer viele die Frage: Braucht man das denn?

Vorgeschichte

Vor bald zwei Jahren stieg mein Interesse an einer Smartwatch, damals dank dem erfolgreichen Kickstarter-Projekt Pebble. Es dauerte etwas, bis ich mir so ein Gadget zulegte, doch irgendwann war der Reiz zu groß. Brauchte ich das? Mir egal, der Geek in mir wollte das. Seit dem traf man mich in der Regel mit der ersten Generation der Pebble in Rot, später übrigens mit diesem Skin, an.

Die erste Generation war nicht hübsch. Sie war nicht hochwertig. Sie wirkte oft wie ein billiges Gadget aus dem Kaugummiautomat. Das habe ich in der Zeit mit der ersten Generation oft gehört. Es folgte die Präsentation der Steel und nach ein paar Wochen war dann auch hier schnell klar: Es muss ein Wechsel her. Innerhalb weniger Tage wurde die Pebble Steel mein persönlicher Favorit.

Das hielt im letzten Jahr lange Zeit an, denn Android Wear konnte mich dann doch nie so richtig überzeugen. Außerdem nutze ich überwiegend ein iPhone, ab und an einen Androiden und seltener ein Windows Phone und wollte auch immer eine Smartwatch, die ich mit jedem Smartphone nutzen kann. Mal von Windows Phone abgesehen. Einer der Gründe, warum ich keines aktiv nutze.

Trotz Moto 360, trotz G Watch R und wie sie alle heißen, die Pebble Steel war mein Favorit. In diesem Jahr folgten weitere Modelle, darunter auch vor ein paar Wochen der Nachfolger der Pebble, die Pebble Time. Neben dieser laufe ich mittlerweile auch mit einer Apple Watch am Arm herum. Ich habe mir die komplette Palette angeschaut und weiß, was es da so aktuell angeboten wird.

Braucht man das?

Bisher war das meinem Umkreis relativ egal. Viele Modelle wurden belächelt, ab und an kamen ernste Fragen, die meisten entschieden sich dann aber am Ende doch für einen (oftmals günstigeren) Fitness-Tracker, den ich bis vor ein paar Tagen am anderen Handgelenk hatte. Seit drei Jahren laufe ich schon mit einem solchen Tracker herum. Los ging es mit dem ersten Jawbone UP.

Mittlerweile weiß ich, wie mein Schlaf ist, habe ihn verbessert, mittlerweile weiß ich, was ich tun muss, um aktiver zu werden und täglich die 10k Schritte zu knacken, mittlerweile habe ich auch ganz andere Bedürfnisse an einen Tracker, doch das ist ein anderes Thema. Denn genau diese Aufgabe hat bei mir jetzt die Smartwatch übernommen. Aktuell ist das die Apple Watch.

Und je mehr Werbung Apple für die Apple Watch schaltet, je öfter ein Modell mit Android Wear bei Media Markt und Co im Angebot ist, desto öfter werde ich auf meine Smartwatch angesprochen. Und es ist im Grunde immer und immer wieder die gleiche Frage: Braucht man das? Braucht man wirklich eine Smartwatch am Handgelenk? Und was kann die überhaupt alles?

Viele beantworten sich die Frage direkt selbst und haben für sich schon direkt entschieden, dass es sinnlos ist. Genauso wie vor ihrem ersten Kauf eines Smartphones und dem Kauf eines Tablets. Beides Geräte, auf die man jetzt aber bitte nicht mehr verzichten möchte. Es gibt aber auch die, die ernsthaft wissen wollen, worin denn der praktische Nutzern einer Smartwatch liegt.

Eine persönliche Sichtweise

Für mich ist die Antwort mittlerweile klar: Ich möchte eine Smartwatch. Es gibt viele Dinge, die ich gerne nutze und für die ich ein solches Gadget unheimlich praktisch finde. Außerdem fungiert sie bei mir auch als normale Uhr. Das mag seltsam klingen, aber ich finde es sehr angenehm nicht mehr jedes Mal mein Smartphone für die Uhrzeit aus der Tasche zu holen. War bei mir der Fall*.

Der Funktionsumfang einer Smartwatch muss für mich nicht groß sein. Es reicht mir im Grunde, wenn ich meine (ausgewählten) Nachrichten direkt auf dem Handgelenk angezeigt bekommen kann. Wenn sie meine Schritte misst und Kalorien beim Sport zählt und ich meine Einkaufsliste abspeichern kann. Aber vor allem der Punkt mit den Benachrichtigungen ist entscheidend.

Man muss sich nichts vormachen, man wird mit einer Smartwatch jetzt nicht unabhängiger von WhatsApp und Co, das hängt immer noch von einem selbst ab, aber man lernt wie ich finde, Nachrichten besser zu filtern und zu sortieren. Früher habe ich bei jedem Klingeln mein Smartphone aufgesucht, jetzt zeigt mir die Smartwatch an, ob sich das gerade lohnt. Ich sortiere darüber aus.

Alleine das ist etwas, was ich sehr gerne nutze und an was ich mich gewöhnt habe. Genauso wie meine Vorlesungen oder Übungsblätter in der Uni auf einem Tablet zu haben, statt wie am Anfang den 15 Zoll großen und extrem schweren Laptop mitzuschleppen. Und genau so hat sich bei mir auch schon eine Smartwatch in den Alltag eingeschlichen. Ob ich sie aber brauche?

Es gibt keine universelle Antwort

Fakt ist, dass es keine Antwort gibt, die man jedem geben kann. Wir stehen noch ganz am Anfang einer Produktkategorie und für die meisten dürfte sich das Warten auf die nächste oder übernächste Generation lohnen. Für viele wird diese Produktkategorie vielleicht auch für immer uninteressant bleiben. Die Frage, ob man das braucht, kann aber nur jeder für sich beantworten.

Würde ich persönlich aktuell schon einsteigen, wenn mich das Thema, aus welchen Gründen auch immer, interessiert? Das ist meiner Meinung nach die spannendere Frage. Die Frage nach dem Stand der Technik. Ja, sei es die Apple Watch, sei es die neue Pebble Time (Steel!), oder auch die SmartWatch 3 von Sony. Alle Modelle** sind ausgereift genug, um sie im Alltag zu nutzen.

Ein Punkt, der viele abschreckt, und das kann ich verstehen, ist der Preis. Die Modelle sind teilweise noch sehr teuer. Aber auch hier muss jeder selbst wissen, ob es ihm das wert ist. Ist eine Smartwatch nur eine Spielerei, die man mal 4 Wochen nutzt und dann in die Schublade legt, oder will man vielleicht auch mehr damit machen. Oft merkt man das erst beim Benutzen selbst.

Ich persönlich gehöre zu denen, die eine neue Produktkategorie extrem spannend finden und die gerne von Anfang an bei der Entwicklung dabei sind, auch wenn man da mal Early Adopter sein und die erste Generation testen muss, die vielleicht noch Schwächen hat. Das stört mich nicht. Wie sieht das denn bei euch aus? Nutzt ihr bereits eine Smartwatch im Alltag?

*Eine normale Uhr habe ich auch immer mal wieder getragen, doch irgendwie reicht mir die Anzeige der Uhrzeit alleine nicht als Funktion von dieser aus.

**Bei vielen Modellen mit Android Wear würde ich aktuell warten, denn viele werden jetzt zum Weihnachtsgeschäft einen Nachfolger bekommen.


Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Kommentar / ...