Gigaset GS195 Smartphone im Test

Mit dem Gigaset GS195 ist das mittlerweile dritte Smartphone erhältlich, welches von Gigaset getreu dem Motto „Made in Germany“ in Deutschland hergestellt wird.

Im Fall des GS195 ist es so, dass die verbaute Hardware eher als obere Einstiegsklasse angesiedelt werden muss. Aber dazu im folgenden Testbericht mehr.

Update

Nachdem der folgende Testbericht veröffentlicht und das dazugehörige Video im Kasten war, erhielten wir den Hinweis, dass es sich bei der 16 GB-Version des GS195 um ein Vorserienmodell handelte. Es folgt hiermit also der Hinweis, dass die Verkaufsversion des Gerätes 32 GB internen Speicher hat. „Ansonsten sind die Geräte aber weitgehend baugleich“.

Die wichtigsten technischen Details

  • CPU: Spreadtrum SC9863A Octa-Core, 1.6 GHz, 4G LTE
  • Speicher, 2GB RAM, 16 GB intern (via MicroSD erweiterbar)
  • Kamera: 13 + 5 Megapixel auf der Rückseite und 8 Megapixel Front inkl. LED Blitz
  • Display: 6,18 Zoll mit 2246 x 1080 Pixeln und 404 ppi
  • Akku: 4000 mAh
  • Maße: 156,1 mm (H), 76,1 mm (B), 8,4 mm (T) bei 180 g
  • WLAN: IEEE 802.11 b/g/n (nur) 2,4GHz
  • Bluetooth 4.2, UKW Radio, USB Typ-C 2.0, Klinkenstecker, A-GPS, Fingerabdrucksensor
  • Betriebssystem: Android 9.0 Pie

Lieferumfang

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Im Lieferumfang des Gigaset GS195 befindet sich das GS195 selbst, ein Ladegerät mit USB 2.0 Anschluss, ein SIM-Tool, ein USB Typ-C Kabel und ein bisschen Papierwerk. Nicht mehr und nicht weniger.

Zum Gigaset GS195 selbst

Auch das Gigaset GS195 habe ich für euch vor die Videokamera gezerrt. Ihr könnt euch also den folgenden ausführlichen Testbericht auch etwas kürzer in Bewegtbild reinziehen. :)

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Wer gerne lieber den Testbericht lesen möchte, für den geht es jetzt los:

Das GS195 ist in den Farben Titanium Grey und Dark Purple erhältlich. Es fühlt sich durch die Glasrückseite durchaus hochwertig an. Der Fingerabdrucksensor ist unterhalb des Kameramoduls auf der Rückseite angebracht. Die Erkennungsrate ist in Ordnung, wenn auch deutlich langsamer als ein aktuelles Honor/Huawei-Smartphone.

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Es besteht aber auch noch die Möglichkeit das Gerät via Gesichtserkennung entsperren zu lassen. Das klappte in meinem Test recht zuverlässig, wenn es dafür aber auch nicht ganz so sicher wie der Fingerabdrucksensor ist.

Die Kameras befinden sich seitlich links oberhalb auf der Rückseite und heben sich leicht vom restlichen Gehäuse ab. Auf die Kameras werde ich später in diesem Artikel noch einmal genauer eingehen.

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Die linke Seite beherbergt den SIM-Slot, welcher zum einen zwei Nano-SIMs und zum anderen auch noch zusätzlich eine MicroSD-Speicherkarte beherbergen kann. Das ist durchaus nicht normal und muss lobend erwähnt werden. Mann kann also das Gerät mit 2 SIMs nutzen und zusätzlich den internen Speicher noch via MicroSD-Karte erweitern.

Aktuell (abgesehen von den Standard-Apps nur Pokémon für einen Test installiert) zeigt das Smartphone nur noch knapp 7 GB Speicher als verfügbar an. Der Speicher ist mit 16 GB also nicht sehr groß bemessen, kann aber via MicroSD-Speicherkarte erweitert werden.

Hier sollten auch noch einmal kurz die 2 GB RAM erwähnt werden. Das ist wirklich nicht viel. Manche Hersteller protzen schon mit 8 GB oder 10 GB. Allerdings muss ich hier einwerfen, dass ich im Alltag absolut über die Runden kam. Auch Pokémon etc. war kein Problem.

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Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Lautstärkewippe und mit einem kleinen Abstand darunter noch der Powerbutton, welcher auf der Oberseite leicht geriffelt ist und damit auch haptisch leicht zu erkennen ist. Druckpunkte der Tasten gehen absolut in Ordnung.

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Auf der Oberseite ist der Klinkensteckeranschluss und auf der Unterseite der USB Typ-C Anschluss und ein Lautsprecher. Mir persönlich ist es mittlerweile egal, ob nun noch ein Klinkensteckeranschluss verbaut ist, aber für viele Käufer ist das immer noch ein Pluspunkt.

Der Lautsprecher ist angenehm laut. Wie üblich darf man keine Bässe erwarten, aber das sollte bei einem Smartphone fast schon klar sein. Nur eines der beiden Lautsprechergitter verbirgt tatsächlich einen Speaker. Das andere ist für das Mikrofon und die symmetrische Optik.

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Da auf dem Gerät Stock-Android installiert ist, geht der Einrichtungsvorgang ganz schnell vonstatten. Die üblichen Fragen bezüglich Google-Konto, Sicherung wiederherstellen usw. abhaken und 2–3 Fragen später ist man auch schon durch.

Wir werden anschließend von einem Stock-Android 9.0 begrüßt. Gigaset nennt es Pure Android 9.0. Das letzte Sicherheitsupdate ist in meinem Fall vom Mai 2019 und etwas Neueres wird mir zumindest bis jetzt auch nicht via OTA angeboten.

Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die den Umgang mit dem Smartphone erleichtern und von denen ich mir nicht sicher bin, ob die wirklich in Android von Haus aus integriert sind.

Die Navigationsleiste kann ausgeblendet und mittels Hochwischen wieder eingeblendet werden. Abgesehen davon können die Elemente der Navigationsleiste auch in der Reihenfolge umsortiert werden.

Im  Bereich Display finden wir den Punkt Eye Comfort. Hier kann ein Zeitraum gewählt werden, ab wann der Blaufilter aktiviert wird und die Augen geschont werden.

Natürlich gibt es dort auch die Möglichkeit die Schriftgröße zu ändern, die Helligkeit automatisch regeln zu lassen, Bildschirmschoner einzustellen und beispielsweise auch noch die Farben zwischen Warm, Standard und Kalt umzuschalten.

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Das Display selbst gefällt mir gut. Die Auflösung von 2246×1080 Pixeln ist trotz verhältnismäßig breiter Notch schön anzusehen. Mir persönlich sagt eine Notch zu, da ich an dieser Stelle auch das Gerät fassen kann, wenn ich beispielsweise im Querformat einen Film anschaue.

Die Farben kommen gut rüber, obwohl wir hier in dieser Klasse kein AMOLED vorfinden. Man braucht es eigentlich nicht zu sagen, aber deshalb ist das Display eben nicht so ganz so kontrastreich und satt.

Der verwendete Prozessor Spreadtrum ist mir nicht geläufig und auch nicht unbedingt eine Höllenmaschine. Mit seinen bis zu 1600 MHz packt es das GS195 im AnTuTu-Benchmark auf knappe 74.000 Punkte. Das ist jetzt nicht besonders viel, reicht aber im Alltag für die meisten Anwendungsgebiete aus. Selbst ein längerer Spaziergang um ein paar Pokémon zu fangen, klappte problemlos.

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Hier kommt dann auch der 4.000 mAh Akku ins Spiel und zeigt seine Stärken. Damit komme ich im Test wirklich problemlos über einen Tag. Am Abend sind dann immer noch gute 30 Prozent über und das ist doch eine Ansage. Gigaset schreibt hier sogar von 12h Videowiedergabe.

Sofern natürlich Stromfressende Dinge gemacht werden, (das eben erwähnte Pokémon z. B.) – dann wird auch beim GS195 der Akku noch vor dem Sonnenuntergang leer. Komplett aufgeladen wird der Akku mittels USB Typ-C in ca. 3 Stunden.

Kamera

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Das GS195 bekam von Gigaset zwei Kameras auf der Rückseite spendiert. Eine 13 Megapixel Hauptkamera und eine 5 Megapixel Kamera für besseres Bokeh usw. Die Kamera macht dabei gute Fotos, wenn die Umgebungsbedingungen auch perfekt dafür geeignet sind.

Zuviel Sonne lässt helle Bereiche aufreißen und zu viel Dunkelheit sorgt für unnötige Artefakte. Die Selfie-Cam geht ebenfalls in Ordnung. Alles in allem merkt man hier eben die Preisklasse sehr deutlich. Alles irgendwie „okay“, könnte aber überall besser.

Testfotos des Gigaset GS195

Videos werden mit der rückseitigen Kamera übrigens mit maximal 1080p aufgenommen. Die Qualität geht hier auch in Ordnung. Im Großen und Ganzen gilt aber dasselbe, wie auch bei den Fotos.

Und sonst noch?

  • Das GS195 besitzt leider kein NFC und natürlich auch kein QI.
  • Das WLAN versteht sich nicht mit 5GHz Netzen.
  • HD-Voice soll die Qualität bei Anrufen verbessern. Ich empfand die Sprachqualität als normal. Nicht schlecht, aber auch nicht besonders herausragend.
  • Das Gigaset GS 195 kommt in einer Verpackung aus Grasfaser (30%) und Altpapier (70%). Auch auf Plastiktüten wird in der Verpackung verzichtet und das USB-Kabel z. B. mit einem Papierband zusammengehalten. Damit wird ein tolles Zeichen für die Umwelt gesetzt!

Fazit zum Gigaset GS195

Das Gigaset GS195 ist ein schönes Smartphone Made in Germany. Die Verarbeitung passt, die verbaute Hardware auch, wenn da nicht die Mitbewerber aus China wären. Für 199,- EUR gibt es sicher auch Geräte, welche etwas mehr als nur 16 GB Speicher und auch noch eine etwas potentere CPU besitzen.

Ich persönlich finde es sehr schade, dass Gigaset aktuell nicht auch mal ein Flaggschiff Made in Germany raushaut. Mit der über die Jahre gesammelten Erfahrung in Sachen DECT-Telefone und Co. sollte das doch machbar sein? Preislich ist ja noch ordentlich Luft nach oben, wenn man die 1000,- EUR und höher im Hinterkopf behält, die aktuell für neue Smartphones verlangt werden.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Gigaset GS 195 mit 3.0 von 5 Punkten.

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